Polizisten wurden bei Krawallen am Ostbahnhof und an der O2-World verletzt. Wasserwerfer bei Protesten im Hamburger Schanzenviertel.

Berlin/Hamburg. Der sogenannte Häuserkampf in der Berliner Liebigstraße 14 hat sich in der Nacht zu Donnerstag auf den Ostbahnhof und die Veranstaltungshalle O2-World ausgeweitet. Nach einer Demonstration gegen die Räumung des linksalternativen Wohnprojekts in Friedrichshain wurden nach Polizeiangaben an einem Kaufhaus am Ostbahnhof Scheiben eingeworfen. Die O2-World wurde ebenfalls beschädigt. Die Taten stünden offenbar im Zusammenhang mit einer Demonstration gegen die Hausräumung.

An der Protestaktion hatten sich am Mittwochabend in Friedrichshain rund 1500 Personen beteiligt. Aus dem Protestzug heraus wurden Polizisten in der Warschauer Straße mit Feuerwerkskörpern und Flaschen angegriffen. Nachdem die Polizei die Demonstration nach dem Aufkeimen von Gewalt gestoppt hatte, löste der Veranstalter den Aufzug auf. Die Teilnehmer setzten sich in Kleingruppen in Richtung Spreeufer sowie Ostbahnhof ab.

Bei den Auseinandersetzungen erlitten mehrere Beamte leichte Verletzungen. Mehr als 30 Festnahmen wurden registriert. Mit einem Großaufgebot von 2500 Beamten hatte die Polizei am Mittwoch die Räumung des umstrittene Wohn- und Kulturprojekt begleitet, die von den Eigentümer durchgesetzt worden war. Das Gebäude in der Liebigstraße 14 im Ostteil Berlins war 1990 besetzt worden. Die Bewohner erhielten später Mietverträge, ihnen wurde aber gekündigt, als zwei private Investoren das Haus Ende der 1990er-Jahre kauften. Vor Gericht unterlagen die Bewohner nach langjährigen Prozessen.

Aus Solidarität mit der Liebigstraße hatte es am Mittwochabend in Hamburg eine Demonstration mit etwa 400 Beteiligten gegeben . Bei Randalen im Schanzenviertel seien vier Polizisten verletzt worden, sagte eine Sprecherin des Lagezentrums. Die Polizei setzte unter anderem einen Wasserwerfer ein. (dpa/abendblatt.de)