Top-Terrorist Osama bin Laden war 2001 schon fast in die Falle gegangen. Doch dann standen nicht genügend US-Soldaten zur Verfügung.

Washington. In einem Bericht des US-Senats ist scharfe Kritik an den Militärs des Landes geübt worden. In dem Papier wird dem ehemaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vorgeworfen, dass Top-Terrorist Osama bin Laden im Dezember 2001 in letzter Minute seinen Kopf aus der Schlinge hat ziehen können. US-Spezialeinheiten und CIA-Agenten seien damals im afghanischen Tora-Bora-Gebirge dem Terrorchef und seinen engsten Vertrauten dicht auf den Fersen gewesen, heißt es in dem Bericht. Doch dann hätten Rumsfeld und der damalige Oberbefehlshaber in Afghanistan, General Tommy Franks, es versäumt, für einen finalen Zugriff genügend Soldaten zur Verfügung zu stellen. Als Folge habe Terrorchef Bin Laden nach Pakistan entkommen können. Diese Fehlentscheidung habe Bin Laden „die Tür zu seiner Flucht nach Pakistan geöffnet“, heißt es in dem Bericht des außenpolitischen Senatsausschusses. Ganz neu sind die Erkenntnisse allerdings nicht. Wie die „New York Times“ berichtet, kamen bereits mehrere Untersuchungen in der Vergangenheit zu ganz ähnlichen Erkenntnissen.

Ende September hatte die Taliban ein Video veröffentlicht, in dem sie mit Anschlägen in Deutschland drohte. Das Bundesinnenministerium bestätigte seinerzeit, ein im Internet verbreitetes Video enthalte eine deutliche Bedrohung Deutschlands, aber es ergebe sich daraus keine konkrete Terrorgefahr. Experten des Bundeskriminalamtes hielten das Video für authentisch. In dem Video wurde ein deutschsprachiger Kämpfer gezeigt, der sich „Ajjub“ nenne. Er sagte wörtlich: „Erst durch euren Einsatz hier gegen den Islam wird ein Angriff auf Deutschland für uns Mudschahedin verlockend.“ Es sei nur eine Frage der Zeit, bis „der Dschihad die deutschen Mauern einreißt“. Dazu wurden Fotos vom Brandenburger Tor, dem Hauptbahnhof in Hamburg, dem Oktoberfest, dem Kölner Dom und der Frankfurter Skyline eingeblendet. Die damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Franz-Josef Jung wurden ebenfalls gezeigt.