Vorboten des Orkantiefs „Kyrill“ haben in Nordrhein-Westfalen erste Spuren hinterlassen. Die Feuerwehr hatte mit umgestürzten Bäumen, überfluteten Straßen und voll gelaufenen Kellern zu kämpfen. Der Orkan soll gegen 16 Uhr die Nordseeküste erreichen.

Essen. Eine "ausgesprochen ruhige Nacht" meldeten die Polizei-Leitstellen im Land. "Das ist die Ruhe vor dem Sturm", sagte eine Beamtin aus Wuppertal. Am Morgen lief auch der Zugverkehr noch reibungslos. "Bisher fahren wir pünktlich", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn in Düsseldorf. Das Unternehmen hofft, "glimpflich" davon zu kommen. Auch am Düsseldorfer Flughafen gab es am Morgen keine Verspätungen.

Der Wetterdienst meteomedia weitete indes seine Unwetterwarnung für NRW aus. So sei vor allem im Oberbergischen Kreis, in Olpe sowie dem Märkischen Kreis mit Dauerregen zu rechnen. Verbreitet seien 40 bis 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, in Westlagen stellenweise sogar 100 Liter Regen möglich.

Bereits am Mittwoch hatten sich die Menschen auf den Sturm eingestellt: Kindergärten bliesen Ausflüge ab. In Düsseldorf kündigten Schulen an, den Unterricht nach der vierten Stunde zu beenden. "Schulleiter entscheiden in eigener Verantwortung, ob sie den Unterricht vorzeitig einstellen", sagte eine Sprecherin des NRW- Schulministeriums. Die Bahn wies darauf hin, dass auch während des Sturms der aktuelle Zuglauf wie sonst im Internet einzusehen sei. Über eventuelle größere Verkehrs-Störungen werde im Radio informiert.

Orkan erreicht gegen Nachmittag die Nordseeküste Der Orkan "Kyrill" erreicht voraussichtlich am frühen Nachmittag die schleswig-holsteinische Westküste. "Wir rechnen etwa ab 16 Uhr mit den ersten orkanartigen Böen", sagte Günter Delfs, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Donnerstagmorgen. Das bedeute Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern. Bereits am Mittag wird ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von rund 90 Stundenkilometern erwartet.