Eines der Themen von Medien-Experte Kai-Hinrich Renner: Der Komplett- oder Teil-Verkauf der ProSiebenSat.1 Media AG könnte schneller kommen als erwartet.

Wie es in Finanzkreisen heißt, würde ein Konsortium, bestehend aus den amerikanischen Wagniskapitalgesellschaften Octavian , Apollo Management und Avenue Capital Group, gern bei der Senderfamilie einsteigen. Konkret geht es um die Übernahme der überschuldeten Lavena Holding . Über sie halten die bisherigen Gesellschafter - die Finanzinvestoren KKR und Permira - 56,7 Prozent des Grundkapitals der Sendergruppe. Während Octavian hierzulande weitgehend unbekannt ist, verfügen Apollo und Avenue bereits über Erfahrungen auf dem deutschen Medienmarkt: Apollo ist Gesellschafter des Kabelnetzbetreibers Unity, Avenue war bis vor Kurzem an Premiere Star beteiligt.

Als Indiz für eine bevorstehende Veränderung der Gesellschafterstruktur gilt in Branchenkreisen, dass sich der Wert der ProSiebenSat.1- Aktie seit dem 10. März vervierfacht hat. Sie wird nun bei 3,53 Euro notiert. Nicht auszuschließen sei aber auch eine Zerschlagung der Senderfamilie, die mit 3,4 Milliarden Euro verschuldet ist. Der Gesellschafter KKR hat seine Beteiligung bereits zu 90 Prozent abgeschrieben. Derzeit versucht KKR bis zu 730 Millionen Euro für eine Umschuldung einzusammeln.

Nach einem neuen Sprecher fahndet der Kölner Sender Vox . Kommunikationschefin Gabriela Leibl macht sich Ende des Monats selbstständig. ProSieben-Sprecher Christoph Körfer , den die Kölner als Nachfolger vorgesehen hatten, sagte sehr kurzfristig ab: Er rückte Ende April in die Geschäftsführung von ProSieben auf.

Studio Hamburg hat die SRB Studio Rotherbaum Betriebsgesellschaft gekauft, die für die technische Sendeabwicklung von Hamburg 1 verantwortlich ist. Das bestätigte Hamburg-1-Geschäftsführer Ingo Borsum auf Anfrage. Die SRB ist bisher eine Tochter der Germany 1 Media AG, die 63 Prozent der Anteile von Hamburg 1 hält und auch an den Ballungsraumsendern TV Berlin, Center TV Düsseldorf und Center TV Köln beteiligt ist. Der Übernahme der SRB durch Studio Hamburg muss noch das Bundeskartellamt zustimmen. Offenbar will die NDR-Tochter auch mit anderen Ballungsraumsendern ins Geschäft kommen. So heißt es in Senderkreisen, dass es sehr konkrete Pläne für die Übernahme der technischen Sendeabwicklung durch Studio Hamburg auch bei TV Berlin gebe.

Und noch eine Personalie: Der "Spiegel" ist auf der Suche nach einem neuen Kultur-Ressortleiter. Amtsinhaberin Susanne Weingarten geht im September in den Mutterschutz.

Bei der Verlagsgruppe Bauer hat man eine hübsche Idee für Anzeigenkunden der Frauenzeitschriften "InTouch", "Life & Style" und "Maxi": Die drei Titel werden Ende August mit einer "Shop & Style Trendcard" erscheinen. Mit ihr soll man in der "Shop & Style Trendwoche" Produkte von Anzeigenkunden verbilligt erwerben können. Dumm nur, dass es dieses Konzept bereits gibt: Seit drei Jahren pappt der Condé- Nast -Titel "Glamour" anlässlich seiner "Shopping-Week" eine solche Rabattkarte auf das Cover. Die Bauer-Präsentation für Anzeigenkunden weist denn auch starke Ähnlichkeiten mit der des Wettbewerbers auf: Das geht so weit, dass auf Beispielseiten Werbung von "Glamour"-Anzeigenkunden wie Clarins und Mango gezeigt wird, die in den drei Bauer-Blättern bisher gar nicht inserieren.