Der Art Directors Club Deutschland (ADC) hat unmittelbar vor Beginn des diesjährigen ADC Festivals 15 Größen aus der Verlagsbranche aufgenommen.

Der Art Directors Club Deutschland (ADC) hat unmittelbar vor Beginn des diesjährigen ADC Festivals 15 Größen aus der Verlagsbranche aufgenommen. Unter den Neumitgliedern sind Christiane Arp ("Vogue"), Manfred Bissinger (Hoffmann und Campe), Kai Diekmann ("Bild") und Andreas Petzold ("Stern"). Mit diesem Schritt soll der Editorial Wettbewerb des ADC gestärkt werden, dem die Lead Awards, die als der deutsche Zeitschriften-Oscar gelten, längst den Rang abgelaufen haben. Man habe 2009 "auf schwacher Basis stark verloren", heißt es selbstkritisch in einer Mail von ADC-Vorstand Sebastian Turner an die Mitglieder.

Nicht jeder der Neuen kommt bei den Altmitgliedern gut an. So fragen sich manche, warum mit Burda-Vorstand Philipp Welte auch ein Manager in den Kreativenklub aufgenommen wurde. Andere sehen die Aktion als Etappensieg Turners in einem Machtkampf mit ADC-Vorstandssprecher Amir Kassaei, der eine Kooperation mit den Lead Awards anstrebte, die nicht zustande kam. Turner dementiert: Die nun gefundene Lösung hätten er und Kassaei "gemeinsam vorangetrieben".

"No Future for Paid Content? Medienwirtschaft unter Druck" - das Motto des dritten Internationalen Mediendialogs Hamburg am 8. Juni ist sprachlich eine Mischung aus Punk- und Management-Jargon. Die Sache, um die es geht, ist ernst: Immer mehr Menschen informieren sich über das Internet, wollen für die Inhalte, die sie dort vorfinden, aber nichts zahlen. Auch die Werbeeinnahmen von Sendern und Verlagen sind im Netz eher bescheiden. Das große Geschäft machen Suchmaschinen wie Google. So überrascht es nicht, dass Mathias Döpfner , Vorstandschef des Verlags Axel Springer, in dem auch das Hamburger Abendblatt erscheint, in diesem Jahr die Eröffnungsrede des Kongresses hält: Er hatte erst kürzlich eine Leistungsschutzabgabe für Medieninhalte im Internet ins Gespräch gebracht.

Weitere Teilnehmer sind u. a. die Medienmanager Bernd Buchholz (Gruner + Jahr), Scott McDonald (Condé Nast, New York) und Lutz Marmor (NDR), die Chefredakteure Giovanni di Lorenzo ("Zeit"), Matthias Müller von Blumencron ("Spiegel") und Ulrich Reitz ("WAZ") sowie die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Dagmar Wöhrl. Bürgermeister Ole von Beust spricht erstmals nicht nur ein Grußwort. Zur Diskussionsrunde "Braucht die Medienwirtschaft eine Abwrackprämie?" steuert er das Eingangsreferat bei.

Die Kommentare der "Hamburger Morgenpost" , des "Kölner Express" und des "Berliner Kurier" sind ab sofort gleich lang. So soll der Text-Austausch zwischen den Boulevardblättern erleichtert werden. Das beschlossen ihre Chefredakteure am Mittwoch. Seit der Übernahme der deutschen Titel des Finanzinvestors David Montgomery gehören auch "Mopo" und "Berliner Kurier" zum Kölner Verlag M. DuMont Schauberg .

Personal-Revirement bei der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) : Voraussichtlich im Herbst wechselt der Leiter der Seite drei, Peter Münch, nach Tel Aviv. Der bisherige Nahost-Korrespondent Thorsten Schmitz soll nach Berlin gehen. Stefan Ulrich, der bislang aus Rom berichtet, übernimmt das Pariser Korrespondenten-Büro. Frankreich-Korrespondent Gerd Kröncke geht in den Ruhestand. Als neuer Seite-drei-Chef ist Alexander Gorkow im Gespräch. Er steht bisher der Beilage "SZ Wochenende" vor.