Eine neue Ampelschaltung sorgt dafür, dass die Stadtbahn vor den Autos herfährt. Die Fahrtzeit von Bramfeld nach Eppendorf beträgt etwa 20 Minuten.

Hamburg. Zwölf Haltestellen, 7,7 Kilometer Strecke, begrünte Gleise und 14 Züge im Einsatz: Das sind einige der Eckdaten für den ersten Bauabschnitt der Stadtbahn zwischen dem Bramfelder Dorfplatz und der U-Bahn-Haltestellte Kellinghusenstraße. Die Hochbahn stellte gestern die Ergebnisse der Vorentwurfsplanung für den ersten Bauabschnitt vor: "Die Streckenführung wird vorteilhaft in das Stadtbild integriert werden", sagte Hochbahn-Chef Günter Elste. So sollen die Gleise begrünt und die Masten für die Oberleitung in die Straßenbeleuchtung integriert werden.

Die Stadtbahn soll auf einer rund 6,70 Meter breiten Trasse fast ausschließlich auf einem gesonderten Bahnkörper fahren, ansonsten werden die Gleise in die Fahrbahn integriert. Dazu Elste: "Die Stadtbahn wird nur an den Haltestellen anhalten." Das soll durch die Vorrangschaltung an den Ampeln möglich sein. Das bedeutet, dass die Stadtbahn als sogenannter Pulkführer vor den Autos herfahren wird.

Die Fahrzeit zwischen dem Bramfelder Dorfplatz und der U-Bahn-Haltestelle Kellinghusenstraße soll etwa 20 Minuten dauern. Insgesamt liegen zwölf barrierefreie Haltestellen entlang der Strecke: Nach dem Start am Bramfelder Dorfplatz hält die Stadtbahn zunächst am Borchertring. Danach folgen der Cesar-Klein-Ring am Einkaufszentrum Steilshoop, der Fritz-Flinte-Ring und der Eichenlohweg. Die Fahrt führt weiter über die Haltestellen Fuhlsbüttler Straße, die S-Bahn-Station Rübenkamp, den Überseering (Ost), den Jahnring, die Ohlsdorfer Straße und den Winterhuder Markplatz zur vorläufigen Endhaltestelle Kellinghusenstraße.

Die Hochbahn plant zunächst nach einer europaweiten Ausschreibung, 14 Züge mit Platz für jeweils bis zu 240 Fahrgäste zu bestellen. Diese sollen etwa 37 Meter lang und 2,65 Meter breit sein. Die Kosten liegen pro Zug bei etwa 2,5 bis drei Millionen Euro: "Wir legen Wert auf einen hohen Komfort für die Fahrgäste, die Barrierefreiheit und dass die Fahrzeuge wenig Lärm verursachen", sagte Hochbahn-Vorstand Ulrich Sieg.

Zurückhaltend reagierte Elste auf die Frage nach den Kosten für den ersten Bauabschnitt: "Wir können noch keine verlässlichen Zahlen liefern." Nur so viel: "Für je einen Streckenkilometer sind 15 bis 20 Millionen Euro realistisch", so Elste. Fest steht aber der weitere Zeitplan: Bis Anfang 2010 soll die Vorentwurfsplanung mit den Trägern Öffentlicher Belange (TÖB) abgestimmt werden. Das Planfeststellungsverfahren soll im Sommer 2010 beginnen und im Herbst 2011 abgeschlossen sein. Der Baubeginn ist für 2012 geplant, die erste Stadtbahn soll dann ab 2014 fahren. Die Planungen für den weiteren Streckenverlauf bis Altona sollen parallel im Sommer 2010 beginnen. Ziel ist es, bis Mitte 2020 ein Stadtbahn-Liniennetz von rund 52 Kilometern in Hamburg zu schaffen.