Die Ankündigung des Hamburger Verkehrsverbandes (HVV), ab 2010 die Fahrkartenpreise um 1,8 Prozent zu erhöhen, wird von der Opposition in der Bürgerschaft scharf kritisiert. "Mit geplanten Maßnamen wie automatischen Fahrgastinfos und Touchscreenautomaten ist keine Verbesserung in der Angebotsqualität verbunden", sagte Joachim Bischoff von der Linkspartei. In Zeiten von sinkenden Lohneinkommen seien immer mehr Menschen auf öffentliche Leistungen angewiesen. "Durch die massiven Preiserhöhungen werden die Menschen in ihrer Mobilität weiter eingeschränkt." Die Hamburger reagierten auf die gestiegenen Fahrkartenpreise dagegen mit gemischten Gefühlen. Viele Fahrgäste erwarten nun mehr Angebote und Pflege der Busse und Bahnen als Gegenleistung für die teureren Fahrten.

Wenig Angebot

Frank Tietgen (37), Unternehmensberater aus Kalübbe: "Ich finde das ungerecht. Wenn man mehr bezahlen muss, sollte man auch mehr erwarten können. Angeblich soll sich das Angebot verbessern, aber das wurde schon sehr oft versprochen und ebenso oft nicht eingehalten."

Unfaire Preise

Pinto (44) und Mia (18, l.) da Silva, Tostedt: "Die Erhöhung der Preise finden wir nicht gut. Vor allem für Schüler, die außerhalb von Hamburg wohnen, ist es unverhältnismäßig teuer. Jetzt zahlen wir mehr, aber im Gegenzug erhalten wir immer noch die gleiche Leistung. Das ist unfair."

Leistung stimmt

John Groves (56), Jingleproduzent aus Harvestehude: "Auch, wenn ich nicht so oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre, bin ich der Meinung, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis trotz Erhöhung stimmt. Im Vergleich zu London sind die Bahnen und Busse hier sauber und bequem."