Polizei hat Probleme, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Aufhebung der Alimentierung stelle “Hypothek bei der Polizeiausbildung dar“.

Hamburg. Angehenden Polizisten soll der Start in die Ausbildung erleichtert werden. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion will sich deshalb für eine Wiedereinführung der Alimentierung im Grundstudium an der Polizeihochschule zum Herbst kommenden Jahres einsetzen. "Die Aufhebung der Alimentierung für die ersten acht Monate des Grundstudiums war von Anfang an ein schwerer Fehler des CDU-Senats und stellt eine große Hypothek bei der Polizeiausbildung dar", teilte Arno Münster, Fachsprecher für Inneres der SPD-Fraktion, gestern mit. Früher erhielten Polizei-Studenten im Grundstudium eine finanzielle Unterstützung von rund 950 Euro im Monat.

Die Polizei hat zurzeit Probleme, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Polizeisprecher Mirko Streiber bestritt jedoch, dass deshalb die Einstellungstests für den Polizeidienst vereinfacht werden sollen. Gleichwohl bestätigte die Behörde einen differenzierten Umgang mit Bewerbern: "Wir halten am bewährten Auswahlverfahren fest. Alle Bewerber werden gleich behandelt", sagt Björn Wichmann, Leiter der Einstellungsstelle der Polizei. Allerdings schaue man seit eineinhalb Jahren auch darauf, ob ein Bewerber besondere Fähigkeiten mitbringe.

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Ein mögliches Beispiel: Habe ein Bewerber mit besonderen Sprachkenntnissen lange im Ausland gelebt und den Deutsch-Test nur knapp verfehlt, könnten die Prüfer entscheiden, ihm eine zweite Chance zu geben und ihn die Prüfung wiederholen zu lassen, erklärte Wichmann. Allerdings wäre so ein Fall nur möglich, wenn das Lehrpersonal überzeugt sei, dass der Bewerber seine Schwächen schnell beheben kann.

Die Qualität der Bewerber sei in den vergangenen Jahren nicht schlechter geworden, betont der 43-Jährige. "Und wer sich gut vorbereitet, hat beste Chancen, die Auswahltests zu bestehen", sagt Wichmann. Informationen im Internet unter polizei.hamburg.de oder unter der Hotline 42 74 27.