Die Diskussion um die Zukunft der BallinStadt hält an. In einer Kleinen Anfrage will die SPD-Bürgerschafts-fraktion jetzt Klarheit über die Situation.

Hamburg. Die Diskussion um die Zukunft der BallinStadt hält an. In einer Kleinen Anfrage an den Senat will die SPD-Bürgerschaftsfraktion jetzt Klarheit über die Situation. "Die Zahlen müssen auf den Tisch", fordert der sozialdemokratische Kulturpolitiker Wilfried Buss. "Es muss Schluss sein, dass sich Kulturbehörde und Betreiber gegenseitig die Verantwortung für die Misere zuschieben."

Ende vergangener Woche war publik geworden, dass die BallinStadt auf der Veddel ernüchternde Besucherzahlen vorzuweisen hat. Ursprünglich war einmal mit 150 000 zahlenden Kunden pro Jahr gerechnet worden; tatsächlich werden es 2009 nur maximal 90 000 sein - wenn es gut läuft. Während die zuständige Kulturbehörde das Aus für die Betreibergesellschaft noch in diesem Jahr befürchtet, spricht die Geschäftsführung des Auswanderermuseums von einem trotz allem ausgeglichenen Betriebsergebnis. "Die Tore bleiben offen. Garantiert!", sagte BallinStadt-Direktor Jens Nitschke dem Abendblatt. Er forderte von der Stadt eine intensivere Werbung für den Standort auf der Veddel. Der politisch angestrebte "Sprung über die Elbe" müsse endlich in die Tat umgesetzt werden.

In ihrer Anfrage erkundigt sich die SPD nicht nur nach konkreten Besucherzahlen, sondern auch nach den Gründen für den Rückgang. Ebenso soll der Senat die Frage beantworten, ob Änderungen des Museumskonzepts geplant sind. Die 2007 eröffnete BallinStadt dokumentiert die Geschichte von mehr als fünf Millionen Menschen, die zwischen 1850 und 1934 über den Hamburger Hafen ausgewandert sind. Die 1901 von Albert Ballin errichteten Hallen sind originalgetreu rekonstruiert worden. Nähere Informationen unter www.ballinstadt. de im Internet.