Genossenschaften investieren in diesem Jahr so viel wie nie. 1000 Neubauten sind geplant. Insgesamt geht es um 189 Millionen Euro.

Hamburg. Die Trendwende im Hamburger Wohnungsbau ist offensichtlich geschafft. Nach dem Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen und dem Senat melden nun auch die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften Rekordzahlen. 189 Millionen Euro werden die 30 im Arbeitskreis Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften zusammengeschlossenen Organisationen in diesem Jahr in den Bau neuer Wohnungen investieren. Das ist ein Plus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr und zugleich die höchste Investitionssumme, seit 2006 die Zahlen regelmäßig veröffentlicht werden.

Insgesamt wollen die 30 Genossenschaften in Hamburg damit 652 neue Wohnungen fertigstellen - unter anderem in Barmbek, in Poppenbüttel und an der Fabriciusstraße in Bramfeld. Darüber hinaus soll spätestens bis Ende dieses Jahres auch mit dem Bau von mehr als 1000 Wohnungen begonnen werden. Das sind rund 100 Einheiten mehr, als die Genossenschaften im Herbst vergangenen Jahres mit dem Senat vereinbart hatten.

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"Wir erfüllen unsere Verpflichtung mit mehr als 1000 Baubeginnen in 2012 überdurchschnittlich. Damit leisten die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften einen erheblichen Beitrag zum 'Bündnis für das Wohnen'", sagte die Vorsitzende des Arbeitskreises, Petra Böhme.

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Neben dem Neubau investieren die Genossenschaften, die in Hamburg rund 130.000 Wohnungen verwalten, auch in die Modernisierung und Instandhaltung ihrer Gebäude. 253 Millionen Euro wollen sie in diesem Jahr dafür ausgeben - zehn Millionen Euro mehr als noch 2011. Von diesem Modernisierungsprogramm werden rund 13.000 Mieter profitieren, kündigte der Arbeitskreis an.

Allein für bessere Wärmedämmung, Begrünungsmaßnahmen und den Einbau energieeffizienter Heiztechnik und Solaranlagen sollten in diesem Jahr rund 82 Millionen Euro ausgegeben werden. Im Vorjahr waren es 67 Millionen Euro. Unter anderem werden zusätzlich zu den bereits installierten 197 Solaranlagen weitere 29 in Betrieb gehen. Insgesamt investieren die 30 Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften damit 434 Millionen Euro in Neubau und Bestand.

Die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), die auch für die Bereiche Pflege und Senioren zuständig ist, würdigte gestern ausdrücklich das Engagement der Genossenschaften im Bereich des altengerechten Wohnens. "Über 20 Prozent der Servicewohnanlagen für ältere Menschen - 130 haben wir davon in Hamburg - werden von Genossenschaften angeboten", sagte Prüfer-Storcks.

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Barrierefreies Wohnen, rollstuhlgerechtes Wohnen, aber auch Wohnen in Verbindung mit Betreuung und Pflegediensten spielten im Zuge einer immer älter werdenden Gesellschaft eine immer größere Rolle - auch als Alternative zum Pflegeheim. "Wir haben das Ziel, alle Pflegeheime und die Servicewohnanlagen bis 2022 barrierefrei zu machen", kündigte die Senatorin an. Für Neubauten gelte diese Regelung, die der Senat jetzt verabschiedet habe, schon ab sofort.