David (36), Musikproduzent und Gastronom, und Gabi (34), Angestellte, sind seit fünfzehn Jahren ein Paar.

"Kinder - ich seh' das knüppelhart. Das ist kein ,Trend'. Das passiert nicht mal so eben. Da muß man eigene Standards setzen. Das ist eine Sache der Lebensphasen.

Gabi und ich sind ein alter Dampfer. Fünfzehn Jahre zusammen, seit vier Jahren verheiratet. Wir kommen beide aus glücklichen Verhältnissen. Familie, eine traumhafte Umgebung, eine Mordsgaudi als Kinder, nicht nur materiell. Das prägt. So wie wir es hatten, so soll es auch für unsere Kinder sein. Es muß richtig sein. Dafür wollten wir uns Zeit lassen. Wir wollten uns nicht Hals über Kopf in so ein Abenteuer stürzen.

Wir haben viele Freunde mit Kindern. Die hatten sie sehr früh, sehr schnell. Für mich haben sie sich ihre Träume verbaut. Und der Frust ist auch gekommen. Bei einigen ist es vollkommen in die Hose gegangen. Die haben sich nicht mal überlegt, ob die Kids glücklich sind. Und sie selber.

Wir haben uns andere Prioritäten gesetzt. Wollten uns erst mal ausprobieren, das Leben leben. Sind durch die Welt gezogen. Ich habe Musik in Boston und New York studiert. Eine Band gegründet, als Musikproduzent gearbeitet, Sänger gemanagt. Mal viel, mal weniger Geld verdient. Gabi ist der ruhende Pol in meinem Leben. Sie ist beständiger als ich. Nicht so umtriebig, mit sich selber mehr im Reinen. Mein Motto ist eher: No Risk No Fun. Wie auf den T-Shirts.

Jetzt habe ich mir noch einen Traum verwirklicht: ein Cafe aufgemacht. Es läuft gut. Gabi arbeitet in einer großen Firma. Wir sind beide erfolgreich. Arbeiten uns beide den Buckel weg. Und das ist der Punkt jetzt: Für was? Wo wollen wir hin? Darüber sprechen wir gerade. Wir haben ein spaßiges Leben gehabt. So wie wir es wollten. Ich möchte immer noch keine großen Kompromisse wegen des Kindes machen. Aber ich glaube, jetzt könnten wir einem Kind auch viel geben. Und bei Gabi beginnt die Uhr zu ticken. Es wird Zeit.

Wenn das Kind so zwei Jahre alt wird, denke ich, müssen wir eine Entscheidung treffen und irgendwo seßhaft werden. Eins ist klar: Ein Kind braucht die richtige Umgebung. Es muß ohne Angst rumlaufen können. Und Zukunftschancen haben, Schule, College und alles. Dafür müssen wir die Verantwortung übernehmen. Du kannst Kids nicht so einfach in die Welt setzen. Sie brauchen Sicherheit, Glück. Das Materielle ist gar nicht so wichtig.

Wir lassen es jetzt einfach mal drauf ankommen. Jetzt ist Februar. In einem halben Jahr könnte es geklappt haben. Und dann sehen wir mal, wo wir bleiben."