Turin. Der Eurovision Song Contest ist im vollen Gange. 18 Länder treten am Donnerstag im zweiten Halbfinale an. Was Sie dazu wissen müssen.

Bereits am Sonntag ist der Eurovision Song Contest 2022 offiziell mit einer Zeremonie eröffnet worden. Am Dienstag folgte dann das ersten Halbfinale, bei dem sich zehn Länder für das große ESC-Finale am Samstag qualifizieren konnten. Weiter geht es am Donnerstag: Dann kämpfen 18 weitere Länder um den Finaleinzug.

Insgesamt hatten sich 41 Länder für den 66. Eurovision Song Contest angemeldet, allerdings wurde Russland im Vorfeld von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) infolge der Invasion in der Ukraine vom diesjährigen Wettbewerb ausgeschlossen. Somit nehmen dieses Jahr 40 Länder am ESC teil.

Halbfinale des ESC 2022: Wo findet das erste Halbfinale statt?

Da im vergangenen Jahr die italienische Band Måneskin den Song Contest gewonnen hat, findet der ESC 2022 in Italien statt. Nach 1965 in Neapel und 1991 in Rom richtet das Land zum dritten Mal den weltweit größten Musikwettbewerb aus. Veranstaltungsort ist der Palasport Olimpico in Turin. Die Stadt in Norditalien setzte sich am Ende des Auswahlverfahrens gegen Bologna, Mailand, Pesaro und Rimini durch.

Eurovision Song Contest 2022: Alle Infos zum Musik-Event
Eurovision Song Contest 2022: Alle Infos zum Musik-Event

Halbfinale des ESC: Wer moderiert die Show 2022?

Die italienische Sängerin Laura Pausini und der libanesisch-britische Sänger Mika führen durch den Eurovision Song Contest in Turin. Dabei werden sie von TV- und Radiomoderator Alessandro Cattelan unterstützt. Die 47-jährige Laura Pausini ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten italienischen Sängerinnen der letzten drei Jahrzehnte. Sie wurde mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet.

Mika hatte 2007 mit dem Album "Life in Cartoon Motion" großen Erfolg. Bekannt ist sein Hit 'Relax, Take It Easy', doch vor allem die Single "Grace Kelly" machte den in Beirut geborenen Popstar international berühmt. Alessandro Cattelan ist dem italienischen Publikum seit über 20 Jahren als Moderator bekannt. Lange führte er beim italienischen Ableger von MTV durch diverse Shows und Sendungen. Seit 2011 moderiert er unter anderem die Castingshow "X Factor".

ESC-Halbfinale 2022: Wo kann man die Show sehen?

Beide ESC-Halbfinals werden vom ARD-Sender One ausgestrahlt. Am Dienstag um 21.00 Uhr lieft das erste Halbfinale – am Donnerstag um 21 Uhr folgt das zweite Halbfinale. Zur Einstimmung zeigt der Sender Donnerstag ab 20.15 die Sendung "Heimliche Hits – Deutsche Songs beim Eurovision Song Contest".

Das Finale läuft am Samstag, 14 Mai, um 21 Uhr im Ersten, auf One und wird von der Deutschen Welle übertragen. Das Erste und One zeigen vor und nach dem Finale des ESC 2022 zudem einen Countdown um 20.15 Uhr und eine Aftershow mit Moderatorin Barbara Schöneberger ab ca. 0.50 Uhr.

Lesen Sie hier: Eurovision Song Contest – So funktioniert das Voting-System

ESC-Halbfinale: Wann tritt Deutschland auf?

Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien gehören zu den sogenannten "Big Five"-Ländern. Sie sind direkt für das ESC-Finale qualifiziert, weil sie zu den größten Geldgebern des Wettbewerbs gehören. Die übrigen Nationen kämpfen in zwei Halbfinal-Sendungen um einen Startplatz im Finale. Deutschlands Kandidat Malik Harris kann sich daher bis Samstag entspannt zurücklehnen.

ESC-Halbfinale: Wer ist am Dienstag angetreten?

Schon seit dem 25. Januar steht fest, welches Land in welchem ESC-Halbfinale startet. Die Aufteilung wurde beim sogenannten Allocation Draw in Turin ausgelost. Diese Länder waren im ersten Halbfinale dabei:

  1. Albanien: Ronela -'Sekret'
  2. Lettland: Citi Zēni - 'Eat Your Salad'
  3. Litauen: Monika Liu - 'Sentimentai'
  4. Schweiz: Marius Bear - 'Boys Do Cry'
  5. Slowenien: LPS - 'Disko'
  6. Ukraine: Kalush Orchestra - 'Stefania'
  7. Bulgarien: Intelligent Music Project - 'Intention'
  8. Niederlande: S10 - 'De Diepte'
  9. Moldau: Zdob și Zdub & Fraţii Advahov - 'Trenuleţul'
  10. Portugal: Maro - 'Saudade, saudade'
  11. Kroatien: Mia Dimšić -' Guilty Pleasure'
  12. Dänemark: Reddi - 'The Show'
  13. Österreich: LUM!X & Pia Maria - 'Halo'
  14. Island: Systur - Með hækkandi sól'
  15. Griechenland: Amanda Georgiadi Tenfjord - 'Die Together'
  16. Norwegen: Subwoolfer - 'Give That Wolf A Banana'
  17. Armenien: Rosa Linn - 'Snap'

ESC 2022: Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten

Für Deutschland tritt bei ESC 2022 Malik Harris mit seinem Song 
Für Deutschland tritt bei ESC 2022 Malik Harris mit seinem Song "Rockstars" an. © Britta Pedersen/dpa-POOL/dpa
Die albanische Kandidatin ist Ronela Hajati mit
Die albanische Kandidatin ist Ronela Hajati mit "Sekret". © EBU/Eurovision Song Contest
Für Armenien tritt Rosa Linn mit
Für Armenien tritt Rosa Linn mit "Snap" an. © Robert Koloyan/EBU/Eurovision Song Contest
Der australische Kandidat: Sheldon Riley singt
Der australische Kandidat: Sheldon Riley singt "Not The Same". © EBU/Eurovision Song Contest
LUM!X & Pia Maria repräsentierten beim ESC 2022 Österreich mit
LUM!X & Pia Maria repräsentierten beim ESC 2022 Österreich mit "Halo". © Felix Vrantny/EBU/Eurovision Song Contest
Vertritt Aserbaidschan: Nadir Rustamli mit
Vertritt Aserbaidschan: Nadir Rustamli mit "Fade To Black". © ICTIMAI TV/EBU/Eurovision Song Contest
Jérémie Makiese tritt mit
Jérémie Makiese tritt mit "Miss You" für Belgien an. © Henri Doyen/EBU/Eurovision Song Contest
Die bulgarische Band Intelligent Music Project nimmt mit
Die bulgarische Band Intelligent Music Project nimmt mit "Intention" teil. © Orlin Nikolov/EBU/Eurovision Song Contest
Mia Dimšić ist die Kandidatin aus Kroation. Sie tritt mit
Mia Dimšić ist die Kandidatin aus Kroation. Sie tritt mit "Guilty Pleasure" an. © Goran Čižmešija /EBU/Eurovision Song Contest
Zypern will sich den Sieg mit Andromache und
Zypern will sich den Sieg mit Andromache und "Ela" sichern. © Konstantino Maolas/EBU/Eurovision Song Contest
Tschechien tritt mit einer Band an: We Are Domi mit
Tschechien tritt mit einer Band an: We Are Domi mit "Lights Off". © Barbora Nosková/EBU/Eurovision Song Contest
Reddi mit
Reddi mit "The Show" will für Dänemark gewinnen. © Agnete Schlichtkrull/EBU/Eurovision Song Contest
Für Estland tritt Stefan mit
Für Estland tritt Stefan mit "Hope" an. © Ako Lehemets/EBU/Eurovision Song Contest
Die finnischen Kandidaten für den Eurovision Song Contest: The Rasmus mit
Die finnischen Kandidaten für den Eurovision Song Contest: The Rasmus mit "Jezebel". © Venla Shalin/EBU/Eurovision Song Contest
Auch für Frankreich tritt eine Band an: Alvan & Ahez mit
Auch für Frankreich tritt eine Band an: Alvan & Ahez mit "Fulenn". © Thomas Braut/EBU/Eurovision Song Contest
Die griechische Kandidatin Amanda Georgiadi Tenfjord mit
Die griechische Kandidatin Amanda Georgiadi Tenfjord mit "die toegther". © Kostas Karydas/EBU/Eurovision Song Contest
Andrea Koevska, auch bekannt nur unter ihrem Vornamen Andrea, ist eine nordmazedonische Sängerin. Beim ESC singt sie
Andrea Koevska, auch bekannt nur unter ihrem Vornamen Andrea, ist eine nordmazedonische Sängerin. Beim ESC singt sie "Circles". © Martin Trajanovski/EBU/Eurovision Song Contest
Brooke Scullion wird Irland mit dem Lied
Brooke Scullion wird Irland mit dem Lied "That's Rich" vertreten. © Ruth Medjber/EBU/Eurovision Song Contest
Chanel Terrero Martínez wird Spanien mit dem Lied
Chanel Terrero Martínez wird Spanien mit dem Lied "SloMo" vertreten. © TVE/EBU/Eurovision Song Contest
Die Band Circus Mircus treten mit
Die Band Circus Mircus treten mit "Lock Me In" für Georgien an. © EBU/Eurovision Song Contest
Citi Zēni singen
Citi Zēni singen "Eat Your Salad" für Lettland. © Citi Zēni/EBU/Eurovision Song Contest
Cornelia Jakobs singt
Cornelia Jakobs singt "Hold Me Closer" für Schweden. © SVT/EBU/Eurovision Song Contest
Achille Lauro ist die Stimme für San Marino. Er geht mit dem Punkrock-Song
Achille Lauro ist die Stimme für San Marino. Er geht mit dem Punkrock-Song "Stripper" ins Rennen. © Luca D'Amelio/EBU/Eurovision Song Contest
Mahmood & Blanco singen
Mahmood & Blanco singen "Brividi" für Italien. © Giulia Bersani/EBU/Eurovision Song Contest
Marius Bear singt
Marius Bear singt "Boys Do Cry" für die Schweiz. © SRF/EBU/Eurovision Song Contest
Michael Ben David tritt mit
Michael Ben David tritt mit "I.M" für Israel an. © Shahar Arbiv/EBU/Eurovision Song Contest
Portugal wählt
Portugal wählt "Saudade saudade" von Maro für den Wettbewerb. © Joey Schultz/EBU/Eurovision Song Contest
 Emma Muscat singt
Emma Muscat singt "I Am What I Am" für Malta. © Matthew B. Spiteri/EBU/Eurovision Song Contest
Kalush Orchestra  tritt mit
Kalush Orchestra tritt mit "Stefania" für die Ukraine an. © Maxim Fesenko/EBU/Eurovision Song Contest
Serbien schickt Konstrakta mit
Serbien schickt Konstrakta mit "In corpore sano" zum ESC. © Kosta Đurakovic/EBU/Eurovision Song Contest
Die Nachwuchsband LPS geht mit
Die Nachwuchsband LPS geht mit "Disko" ins Rennen für Slowenien. © RTV Slovenia/EBU/Eurovision Song Contest
Tiktok-Star Sam Ryder singt beim ESC für Großbritannien
Tiktok-Star Sam Ryder singt beim ESC für Großbritannien "Space Man". © Parlophone Music/EBU/Eurovision Song Contest
Litauen schickt Monika Liu mi dem Lied
Litauen schickt Monika Liu mi dem Lied "Sentimentai" zum Eurovision Song Contest. © Monika Liu/EBU/Eurovision Song Contest
Moldavien schickt die Band Zdob şi Zdub & Fraţii Advahov mit dem Lied
Moldavien schickt die Band Zdob şi Zdub & Fraţii Advahov mit dem Lied "Trenuleţul" ins Rennen. © Zdob şi Zdub/EBU/Eurovision Song Contest
Norwegen geht mit dem Lied
Norwegen geht mit dem Lied "Give That Wolf A Banana" von Subwoolfer ins Rennen. © NRK/EBU/Eurovision Song Contest
Die Schweszern Systur treten mit
Die Schweszern Systur treten mit "Með hækkandi sól" für Island auf. © RÚV/EBU/Eurovision Song Contest
Vladana singt
Vladana singt "Breathe" für Montenegro. © Aleksandra Jovic/EBU/Eurovision Song Contest
Für Rumänien geht WRS mit
Für Rumänien geht WRS mit "Llámame" ins Rennen. © Vlad Adrei/EBU/Eurovision Song Contest
Ochman soll Polen mit
Ochman soll Polen mit "River" ins Finale führen. © Slawomir Kuchanski/EBU/Eurovision Song Contest
Niederlande schicken S10 mit
Niederlande schicken S10 mit "De Diepte" zum ESC. © Marie Wynants/EBU/Eurovision Song Contest
Die Band Citi Zēni tritt beim Eurovision Song Contest 2022 für Lettland an.
Die Band Citi Zēni tritt beim Eurovision Song Contest 2022 für Lettland an. © IMAGO / ANP
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ESC-Halbfinale: Wer geht am Donnerstag ins Rennen?

Beim zweiten Halbfinale gehen 18 Länder ins Rennen. Erneut können sich zehn von ihnen für das Finale am Samstag qualifizieren. Um die Plätze kämpfen:

  1. Finnland: The Rasmus - 'Jezebel'
  2. Israel: Michael Ben David - 'I.M'
  3. Serbien: Konstrakta - 'In corpore sano'
  4. Aserbaidschan: Nadir Rustamli - 'Fade To Black'
  5. Georgien: Circus Mircus - 'Lock Me In'
  6. Malta: Emma Muscat - 'I Am What I Am'
  7. San Marino: Achille Lauro - 'Stripper'
  8. Australien: Sheldon Riley - 'Not the Same'
  9. Zypern: Andromache - 'Ela'
  10. Irland: Brooke - 'That's Rich'
  11. Nordmazedonien: Andrea - 'Circles'
  12. Estland: Stefan - 'Hope'
  13. Rumänien: WRS - 'Llámame'
  14. Polen: Ochman - 'River'
  15. Montenegro: Vladana - 'Breathe'
  16. Belgien: Jérémie Makiese - 'Miss You'
  17. Schweden: Cornelia Jakobs - 'Hold me Closer'
  18. Tschechische Republik: We are Domi - 'Lights Off'

ESC 2022: Wer ist Favorit?

Die Ukraine ist seit 2003 beim ESC dabei. Seitdem war sie zehn Mal in den Top 10, zweimal hat sie gewonnen – zuletzt 2016 in Stockholm. 2017 fand der ESC dann in Kiew statt – ein fröhliches buntes Musikspektakel, das dem Land, welches sich schon seit 2014 im Krieg mit Russland befand, gut tat.

In diesem Jahr liegt die Ukraine mit dem Kalush Orchestra in den Prognosen weit vorne. Auch wenn der ESC nie politisch sein will, Politik schwingt in jedem Jahr in der Punktevergabe mit. Und in diesem Jahr wird der Ukraine auf Grund des russischen Angriffskriegs die Sympathie aus ganz Europa entgegen gebracht.

Auch drei Länder aus den "Big Five" werden beim ESC 2022 bisher gut bewertet. Chanel aus Spanien, TikTok-Star Sam Ryder aus Großbritannien und das italienische Duett "Brividi", gesungen von Mahmood und Blanco könnten gute Chancen haben, unter die Top 5 zu kommen. (vad)

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de