Die Inzidenz steigt weiter. Der Corona-Gipfel berät heute über 2G plus in Restaurants und neue Quarantäne-Regeln. Mehr Infos im Blog.

  • Kinderärzte fordern Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen
  • Marburger Bund warnt vor Engpässen bei PCR-Tests
  • Das RKI meldet 56.335 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag
  • Vor dem Corona-Gipfel an diesem Freitag dringt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auf neue bundesweite Einschränkungen
  • Grüne fordern zeitnahe Entscheidung des Bundestags zur Impfpflicht
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Berlin. Der Anteil der besonders ansteckenden Omikron-Variante an der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland nimmt rasant zu. In der vergangenen Woche seien 44,3 Prozent aller auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise auf Omikron entfallen, teilte das Robert Koch Institut (RKI) am Vorabend des heutigen Corona-Gipfel mit Bundeskanzler Olaf Scholz mit. Eine Woche zuvor waren es noch 15,8 Prozent.

Bei ihrer ersten Videoschalte nach dem Jahreswechsel beraten die Ministerpräsidenten ab 13 Uhr mit Olaf Scholz über die stark steigenden Corona-Infektionszahlen und weitere Schutzmaßnahmen. Angesichts dieses Tempos will Gesundheitsminister Karl Lauterbach zusätzliche Kontaktbeschränkungen. Doch wie weit er sich damit durchsetzen kann, muss sich zeigen. Bayerns Regierungschef Markus Söder jedenfalls äußerte sich vor der ersten Bund-Länder-Runde dieses Jahres noch zurückhaltend, weil noch eine belastbare Datenbasis zur aktuellen Situation fehle.

Regional werden Corona-Auflagen teils schon verschärft. Im Gespräch war eine einheitliche Linie bei weitergehenden Vorgaben für Zugang nur für Geimpfte und Genesene (2G). Die Bund-Länder-Runde wird sich auch mit der Frage der Dauer der Quarantäne befassen. Im Anschluss an die Beratungen wird erwartet, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die möglichen neuen Maßnahmen informiert.

Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 303,4 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage ausgeht. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 56.335 Corona-Neuinfektionen und 264 Todesfälle. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Freitag, 7. Januar:

Moderator James Corden positiv auf Corona getestet - Shows fallen aus

09.50 Uhr: Der britische Moderator James Corden ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die nächsten Ausgaben seiner US-Talkshow "The Late Late Show with James Corden" müssten deswegen ausfallen, teilte der 43-Jährige am Donnerstag (Ortszeit) via Instagram mit. "Ich bin vollständig geimpft und geboostert und kann deshalb zum Glück sagen, dass es mir gut geht", schrieb er.

WEST HOLLYWOOD, CA - FEBRUARY 26: James Corden attends the Film is GREAT Reception at Fig & Olive on February 26, 2016 in West Hollywood, California. (Photo by Frazer Harrison/Getty Images for The GREAT Britain Campaign)
WEST HOLLYWOOD, CA - FEBRUARY 26: James Corden attends the Film is GREAT Reception at Fig & Olive on February 26, 2016 in West Hollywood, California. (Photo by Frazer Harrison/Getty Images for The GREAT Britain Campaign) © (Credit too long, see caption) | Frazer Harrison

Erstmals mehr als 100.000 Corona-Fälle an einem Tag in Argentinien

09.41 Uhr: Argentinien hat zum ersten Mal mehr als 100.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert. 109 608 neue Fälle in 24 Stunden wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums des südamerikanischen Landes vom Donnerstag (Ortszeit) gemeldet. Noch vor wenigen Tagen hatte die Rekordmarke in dem 45 Millionen Einwohner zählenden Land bei 50.506 neuen Fällen am 30. Dezember gelegen. Am Dienstag waren 81 210, am Mittwoch 95.159 neue Fälle gemeldet worden.

Arbeitsminister Heil: "Wo immer möglich Homeoffice anbieten"

09.19 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet von den Corona-Beratungen von Bund und Ländern an diesem Freitag auch noch einmal Hinweise für ein verstärktes Arbeiten im Homeoffice in Deutschland. "Ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten noch einmal sehr, sehr deutlich machen werden, welche Regeln schon gelten und einzuhalten sind", sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Dazu gehören auch die Vorgaben zum Homeoffice."

Heil erinnerte daran, dass im Infektionsschutzgesetz geregelt sei, dass Homeoffice angeboten und auch wahrgenommen werden müsse, wo es möglich sei. Seitdem werde Homeoffice auch wieder stärker genutzt. "Aber da ist noch Luft nach oben", sagte Heil. "Deshalb ist jetzt der klare Appell an die Unternehmen, wo immer möglich Homeoffice anzubieten und die klare Aufforderung an die Beschäftigten, wann immer möglich von zu Hause zu arbeiten." Es gelte jetzt noch einmal, soziale Kontakte zu reduzieren und damit auch einen Beitrag für die Gesellschaft gegen die Ausbreitung des Virus zu leisten.

Kinderärzte fordern "sofort" Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen

09.03 Uhr: Die deutschen Kinderärztinnen und Kinderärzte fordern die schnelle Einführung einer Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen. Er wolle "eine allgemeine Impfpflicht, und zwar sofort", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag.

Die Politik habe sich viel zu lange vor dem unbequemen Thema gedrückt und wolle die Impfpflicht nun auf die lange Bank schieben, kritisierte Fischbach. "Das wäre fatal, denn umso länger müssen Kinder und Jugendliche unter den Einschränkungen leiden." Kinder dürften nicht länger dafür herhalten müssen, "die wirklich Gefährdeten, also ungeimpfte Erwachsene, zu schützen. Denn das ist unanständig", sagte der Ärztevertreter weiter.

Corona-Gipfel: Bund und Länder planen 2G Plus für Restaurants

08.50 Uhr: Laut Beschlussvorlage der MPK müssen Gäste von Bars und Restaurants künftig einen Schnelltest vorlegen. Für "Geboosterte" gelten Ausnahmen. Die Kritik ist groß. Lesen Sie dazu: Bund und Länder planen schärfere Regeln für Restaurants

Karagiannidis für bedachtsames Vorgehen bei Quarantäneverkürzung

08.46 Uhr: Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat sich für ein bedachtsames Vorgehen bei einer möglichen Verkürzung der Corona-Quarantäne ausgesprochen. Daten insbesondere aus Dänemark legten nahe, "dass man die Quarantänezeit schon verkürzen kann", sagte Karagiannidis am Freitag dem Radiosender WDR 5. "Wir sollten aber auf der anderen Seite nicht ganz vergessen, dass Omikron sehr infektiös ist. Wir haben in Dänemark gesehen, dann man über sieben Tage hinweg auch noch andere Menschen anstecken kann."

Man spreche dabei von der sogenannten "secondary attack rate", also der Frage, wie viele man in seinem Umkreis noch anstecken könne. Und diese Rate habe in Dänemark bei 30 Prozent gelegen. Führe man sich nun die hohen Todeszahlen in Alten- und Pflegeheimen in der Pandemie vor Augen, dann sei es wichtig, bei einer Quarantäneverkürzung nicht mit der „Brechstange“ vorzugehen. "Wir müssen uns auch darum kümmern, dass möglichst wenig vulnerable Gruppen, das heißt Ältere und Kinder, angesteckt werden", sagte Karagiannidis.

Marburger Bund warnt vor Engpässen bei PCR-Tests

08.12 Uhr: Deutschlands größter Ärzteverband, der Marburger Bund, warnt vor Engpässen bei PCR-Tests. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Freitag). "Es ist also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen."

Dies sei leider schon jetzt in anderen Ländern zu sehen, sagte Johna. Deshalb sei zur Verkürzung der Quarantäne- und Isolationsregeln ein Plan B nötig. "Möglich wären zwei Antigentests in Folge, mit denen man sich freitesten kann", schlug sie vor. Johna betonte, dass im Krankenhaus grundsätzlich PCR-Tests eingesetzt werden sollten. "Aber wenn wir das Ergebnis erst nach vier Tagen haben, ist ein PCR-Test für den Klinikalltag nicht mehr sinnvoll." Die Versorgung der Patienten müsse an erster Stelle stehen, betonte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft.

Omikron-Welle - Krankenhausgesellschaft fordert weniger Bürokratie

08.09 Uhr: Angesichts rapide hochschnellender Corona-Infektionszahlen hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einen "Bürokratie-Lockdown" verlangt. "Nur noch notwendige Dokumentationen in der medizinischen Pflege sollten im ersten Halbjahr durchgeführt werden, damit mehr Zeit für die medizinische Versorgung bleibt", sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Freitag). Zudem forderte er wegen der angespannten Lage in den Krankenhäusern, alle Personalstrukturvorgaben auszusetzen.

Es werde wegen der hohen Infektionszahlen zu Personalausfällen kommen, sagte er. Durch den Wegfall der Personaluntergrenzen und anderer Vorgaben könne man vermeiden, dass Stationen geschlossen werden müssten.

Buschmann mahnt Verhältnismäßigkeit von Corona-Maßnahmen an

07.50 Uhr: Bei den nächsten Schritten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie muss nach Ansicht von Bundesjustizminister Marco Buschmann die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben, gerade auch mit Blick auf Schüler und Studierende. "Mir ist es besonders wichtig, dass wir noch stärker auf die Verhältnismäßigkeit in der Pandemie achten", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Die FDP sei in ihrer Zeit als Oppositionspartei mit ihrer Forderung, flächendeckende Schulschließungen möglichst zu vermeiden und den Lehrbetrieb an den Universitäten in einem verantwortbaren Rahmen fortzusetzen, nicht immer durchgedrungen. "Aber jetzt gilt für die Bundesregierung ganz klar: Schulschließungen können allenfalls ultima ratio sein."

„Niemand soll gegen seinen Willen mittels physischen Zwangs geimpft werden“: Marco Buschmann im Justizministerium.
„Niemand soll gegen seinen Willen mittels physischen Zwangs geimpft werden“: Marco Buschmann im Justizministerium. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

SPD-Fraktionsvize Schmidt mahnt zu "verständlichen" Quarantäneregeln

07.38 Uhr: Kurz vor der Bund-Länder-Runde zum weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie hat die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt vor allzu komplizierten Quarantäneregeln gewarnt. "Die Quarantäneregeln müssen einfach, klar und verständlich sein. Sie müssen für alle handhabbar sein", sagte die Gesundheitsexpertin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die Bevölkerung die Handlungsanweisungen im Falle eines Verdachts auf eine Corona-Infektion nicht mehr nachvollziehen könne, sinke auch die Akzeptanz für diese Regeln, warnte sie. "Die Akzeptanz steigt, wenn die Menschen die Regeln verstehen."

Unter dem Druck steigender Infektionszahlen wollen Bund und Länder am Freitag über weitere Corona-Maßnahmen entscheiden. Beraten wird unter anderem auch über eine mögliche Verkürzung von Quarantäne-Zeiten.

Maskenlose Party auf Flug nach Mexiko: Trudeau erzürnt über "Idioten"

07.26 Uhr: Nach einem aufsehenerregenden Party-Flug nach Mexiko ohne Einhaltung von Corona-Maßnahmen steckt eine Gruppe junger Kanadier offenbar dort fest. Mindestens zwei kanadische Fluggesellschaften wollten ihnen nach eigenen Angaben wegen des Verhaltens beim Hinflug aus Sicherheitsgründen die Beförderung zurück in die Heimat verwehren, nachdem eine weitere Airline den Rückflug storniert hatte. Kanadas Premierminister Justin Trudeau nannte sie "Idioten".

Das kanadische Verkehrsministerium twitterte am Donnerstag, es ermittle in dem Fall. Es könnten Geldstrafen von bis zu 5000 kanadischen Dollar (knapp 3500 Euro) pro Vergehen verhängt werden. Reisende, die die Leben anderer gefährdeten und Schaden verursachten, könnten mit bis zu drei Jahren Gefängnis und/oder Geldstrafen von bis zu einer Million Dollar bestraft werden, hieß es in einer weiteren Mitteilung der Regierung.

Grüne fordern zeitnahe Entscheidung des Bundestags zur Impfpflicht

02.00 Uhr: Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, hat sich für eine zeitnahe Entscheidung des Bundestages zu einer möglichen Impfpflicht ausgesprochen. "Leider reichen die Ausweitung der Impfangebote und die Aufklärung darüber nicht aus, um eine medizinisch hinreichende Impfquote von 90 Prozent in der Bevölkerung zu erreichen", sagte Janosch Dahmen unserer Redaktion. Davon sei man in Deutschland noch weit entfernt. "Deshalb halte ich eine Impfpflicht, wie sie auch vom Ethikrat empfohlen wurde, für richtig und für ein notwendiges Instrument. Die Diskussion darüber sollten wir im Parlament jetzt führen und zeitnah beschließen."

Pflegerat für kürzere Corona-Quarantäne für Pflegekräfte

1.30 Uhr: Der Deutsche Pflegerat spricht sich für eine Verkürzung der Quarantänefristen für Omikron-infizierte Pflegekräfte und enge Kontaktpersonen aus. Es gehe darum, "die Versorgung in der Pflege auch in der neuen Welle sicherzustellen", sagte die Präsidentin des Pflegerats, Christine Vogler, unserer Redaktion.

Sollten sich Epidemiologen und Virologen dafür aussprechen, dass es in bestimmten Berufen eine Freitestung geben könne, sofern Beschäftigte keine Symptome hätten und zwei negative PCR-Testergebnisse vorlegten, werde der Pflegerat einer solchen Empfehlung folgen. "In diesem Fall können die Kolleginnen und Kollegen in der Pflege wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren", sagte Volger:

Vor der Corona-Runde von Bund und Ländern an diesem Freitag dringt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auf neue bundesweite Einschränkungen.
Vor der Corona-Runde von Bund und Ländern an diesem Freitag dringt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auf neue bundesweite Einschränkungen. © dpa

Kretschmer fordert neue Kontaktbeschränkungen

0.30 Uhr: Vor der Corona-Runde von Bund und Ländern an diesem Freitag dringt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auf neue bundesweite Einschränkungen. "Wir brauchen vergleichbare Regelungen in der gesamten Bundesrepublik. Keine großen Veranstaltungen, keine Besucher in den Stadien - und ein Maß an Kontaktbeschränkungen, das diese Omikron-Welle abflacht", sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. "Bars und Diskotheken zu öffnen, halte ich in den kommenden Wochen für verantwortungslos." Zudem forderte Kretschmer "finanzielle Entschädigungen für Betriebe und Einrichtungen, die von den Einschränkungen betroffen sind". Lesen Sie das ganze Interview: Michael Kretschmer: Kretschmer: "Handeln, bevor es die ersten Toten gibt"

Corona-News von Donnerstag, 6. Januar: WHO warnt vor Einstufung der Omikron-Variante als "mild"

23.00 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die Omikron-Variante als "mild" einzustufen. "Genau wie vorangegangene Varianten müssen Menschen wegen Omikron ins Krankenhaus, und es tötet Menschen", sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Auch wenn Omikron offenbar meist zu weniger schweren Krankheitsverläufen führe als die bisher vorherrschende Delta-Variante, dürfe die Variante deshalb nicht als "mild" eingestuft werden. Die "Flutwelle" an Neuinfektionen durch die Omikron-Variante sei "so riesig und schnell", dass sie weltweit zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führe, warnte Tedros.

Laut WHO wurden in der vergangenen Woche weltweit knapp 9,5 Millionen Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, 71 Prozent mehr als in der Vorwoche und ein neuer Höchststand. Die tatsächliche Zahl liege wegen des mit den Feiertagen verbundenen Rückgangs an Tests vermutlich noch deutlich höher, sagte Tedros.

Omikron dient laut Lauterbach nicht als Impfersatz

22.11 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach weist auf Twitter auf eine Studie aus Südafrika hin, wonach eine Omikron-Infektion bei Ungeimpften kaum gegen eine Erkrankung mit der Delta-Variante schützt. "Omicron taugt demnach nicht als Impfersatz", schreibt Lauterbach. Dies sei für die Debatte über eine Impfpflicht von Bedeutung.

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Boris Johnson kritisiert Impfgegner

21.35 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat verbal gegen Gegner der Corona-Impfung ausgeteilt. "Ich möchte den Impfgegnern, den Leuten, die diesen Hokuspokus in den sozialen Medien verbreiten, sagen: Sie liegen völlig falsch", sagte Johnson. Diese Leute würden "völligen Unsinn über die Impfung erzählen". Großbritannien ist eines der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Länder in Europa. Seit Beginn der Pandemie starben nach offiziellen Angaben fast 150.000 Menschen.

Seit Auftreten der Omikron-Variante Ende November steigen erneut die Ansteckungszahlen. "Es ist eine Tragödie, dass das NHS (nationales Gesundheitssystem) so unter Druck steht, dass unsere Ärzte und Krankenschwestern so viele Schwierigkeiten haben", sagte Johnson. In dieser Situation brauche es nicht noch Leute, die Unwahrheiten über die schützende Corona-Impfung verbreiteten.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat verbal gegen Gegner der Corona-Impfung ausgeteilt. (Archivbild)
Der britische Premierminister Boris Johnson hat verbal gegen Gegner der Corona-Impfung ausgeteilt. (Archivbild) © dpa | Hollie Adams

Portugal lockert Vorschriften für Geboosterte

21.09 Uhr: Die portugiesische Regierung lockert die Vorschriften für Bürger mit einer Booster-Impfung. Ab nächstem Montag müssen diejenigen, die seit mindestens zwei Wochen gegen das Coronavirus geboostert sind, nicht mehr einen negativen Test nachweisen, um an Veranstaltungen teilzunehmen, wie der portugiesische Ministerpräsident António Costa mitteilte.

Zudem müssten sie sich nicht mehr isolieren, es sei denn sie lebten in einem Haushalt mit einer infizierten Person. Dadurch dürften etwa 270.000 der derzeit etwa 400.000 Menschen in Isolation diese verlassen, sagte Costa. Mit den Lockerungen sollen Anreize geschaffen werden, damit sich Menschen boostern lassen, wie Costa zu verstehen gab.

Omikron verdrängt Delta immer mehr in Deutschland

20.20 Uhr: Der Anteil der ansteckenderen Corona-Variante Omikron am Infektionsgeschehen in Deutschland nimmt rasend schnell zu. So gingen in der Kalenderwoche 52 (bis 2.1.) laut Meldedaten aus den Bundesländern 44,3 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise auf Omikron zurück, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in seinem Wochenbericht schrieb. Eine Woche zuvor wurde der Wert noch mit 15,8 Prozent angegeben. Bei der Zählung werden sowohl Nachweise mittels Erbgut-Analyse (Gesamtgenomsequenzierung) als auch Verdachtsfälle aufgrund sogenannter variantenspezifischer PCR-Tests einbezogen.

"Das aktuelle Geschehen in Deutschland wird zunehmend auch von der besorgniserregenden Variante Omikron bestimmt", schreibt das RKI. Der Anteil der Delta-Variante, die bis vor wenigen Wochen fast ausschließlich das Infektionsgeschehen dominiert hatte, werde kontinuierlich geringer.

WHO: Rekordwert von 9,5 Millionen neuen Coronafällen weltweit

20.02 Uhr: Die Zahl der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle weltweit ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb einer Woche um 71 Prozent auf knapp 9,5 Millionen gestiegen. So viele neue Fälle wurden binnen sieben Tagen noch nie gemeldet, wie die WHO am Donnerstag an ihrem Sitz in Genf mitteilte. Die tatsächliche Zahl liege aber noch viel höher. Grund sei, dass vielerorts nicht genügend getestet werde oder Meldungen unvollständig seien, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die Zahlen beziehen sich auf die Woche vom 27. Dezember bis 2. Januar. In diesen sieben Tagen rund um den Jahreswechsel wurden weltweit auch 41.000 neue Todesfälle gemeldet. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren etwa 289 Millionen Corona-Infektionen und 5,4 Millionen Todesopfer registriert. In Nord- und Südamerika verdoppelte sich die Zahl der Neuinfektionen binnen dieser einzigen Woche. In Europa betrug der Anstieg 65 Prozent.

Umfrage: Mehrheit für Verkürzung von Quarantäne

19.47 Uhr: Kurz vor der Bund-Länder-Runde über neue Corona-Maßnahmen hat sich in einer Umfrage eine Mehrheit der Bürger in Deutschland für eine Verkürzung der Quarantänedauer ausgesprochen. Demnach befürworten zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten, die Quarantänedauer für Kontaktpersonen von Infizierten zu reduzieren, wenn diese symptomfrei sind, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervorgeht. Ebenso viele befürworten es, die Isolationszeit für Infizierte zu kürzen, wenn diese negativ getestet und symptomfrei sind.

Ein Fenster an einem Wohnhaus. Wer mit Corona infiziert ist, muss Zuhause bleiben.
Ein Fenster an einem Wohnhaus. Wer mit Corona infiziert ist, muss Zuhause bleiben.

Kretschmer kündigt Lockerungen der Corona-Regeln in Sachsen an

19.31 Uhr: Sachsen will Lockerungen seiner strengen Corona-Regeln auf den Weg bringen. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag in Dresden an. Endgültig soll das aber erst nach der Bund-Länder-Konferenz am Freitag entschieden werden. Dann will Sachsen Eckpunkte einer neuen Schutzverordnung fixieren.

Nach den bisherigen Vorstellungen sollen Kulturveranstaltungen und Sport in Innenräumen unter der Maßgabe von 2G plus wieder möglich sein - also Zugang für doppelte Geimpfte mit tagesaktuellem Test. Wer eine Booster-Impfung hat, braucht keinen Test. Für körpernahe Dienstleistungen soll 2G (geimpft oder genesen) die Voraussetzung sein, für den Friseur 3G (geimpft, genesen oder getestet).

Mehrere Hundert demonstrieren in Kiel gegen Corona-Politik

19.24 Uhr: In Kiel sind am Donnerstagabend abermals mehrere hundert Menschen gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmenden mit 800 an. Ein dpa-Reporter sprach von knapp 1000 und berichtete, viele hätten sich Lichterketten um Kopf und Hals gelegt. Eine Polizeisprecherin sagte, vor Ort werde kontrolliert, ob die Teilnehmenden Masken tragen. Menschen, die von der Maskenpflicht befreit sind, müssten dies nachweisen und abgetrennt von den übrigen Teilnehmern demonstrieren.

Nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes ist bei Versammlungen unter freiem Himmel mit mehr als 100 Personen das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung Pflicht. Die Stadt Kiel hatte daher bereits am Vortag der Demonstration alle Teilnehmenden aufgefordert, dieser Vorgabe nachzukommen. "Wer Rechte einfordert, muss sich auch an Recht halten", hatte Ordnungsdezernent Christian Zierau betont.

Türkei meldet mit mehr als 68.000 Corona-Fällen neuen Höchststand

18.59 Uhr: Die Türkei hat einen neuen Höchststand von mehr als 68.400 Corona-Fällen an einem Tag gemeldet. Damit hat sich die täglich veröffentlichte Fallzahl innerhalb von wenigen Tagen etwa verdoppelt. Das Gesundheitsministerium in Ankara meldete am Donnerstagabend zudem 156 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in 24 Stunden. Die Türkei hat mit rund 84 Millionen Einwohnern eine ähnlich große Bevölkerung wie Deutschland.

Gesundheitsminister Fahrettin Koca forderte die Menschen auf Twitter dazu auf, in geschlossenen Räumen Masken zu tragen. Neue Beschränkungen verkündete er nicht. Dem Statistik-Portal Our World in Data zufolge haben sich rund 61 Prozent der türkischen Gesamtbevölkerung bisher zwei Mal impfen lassen. Die Impfquote bei den über 18-Jährigen liegt laut Gesundheitsministerium bei mehr als 80 Prozent. Die Türkei setzt den chinesischen Impfstoff Sinovac, den von Biontech sowie neuerdings das selbst entwickelte Vakzin Turkovac ein. Wie in vielen anderen Ländern ist auch in der Türkei die ansteckendere Omikron-Variante auf dem Vormarsch.

Fußgänger mit Mund-Nasen-Schutz gehen über den ägyptischen Basar
Fußgänger mit Mund-Nasen-Schutz gehen über den ägyptischen Basar "Misir Carsisi" in Istanbul. © Francisco Seco/AP/dpa

Corona-Gipfel: Zugang zu Cafés und Restaurants soll verschärft werden

17.56 Uhr: Der Zugang zu Cafés und Restaurants soll bald verschärft werden. In einer Beschlussvorlage für den Corona-Gipfel von Bund und Ländern, die unserer Redaktion vorliegt, heißt es, der Zugang zur Gastronomie solle "bundesweit und inzidenzunabhängig" für Geimpfte und Genesene "nur noch mit einem tagesaktuellen Test oder mit dem Nachweis einer Auffrischungsimpfung" möglich sein. "An diesen Orten können Masken nicht dauerhaft getragen werden, so dass sich die Virus-Variante dort besonders leicht überträgt", heißt es zur Begründung in dem Dokument.

Offen ist demnach noch, ab wann die Regelung gelten soll. Als Vorschlag wird in dem Beschlussentwurf der 15. Januar genannt. Das Datum steht aber noch in Klammern. Bund und Länder beraten am Freitag über neue Corona-Auflagen.

Günther als Kontaktperson in Corona-Quarantäne

17.20 Uhr: Wegen eines positiven Corona-Tests in seinem Arbeitsumfeld hat sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag in Quarantäne begeben. Er gelte als Kontaktperson, teilte die Staatskanzlei in Kiel mit. Ein Antigen-Schnelltest bei ihm habe ein negatives Ergebnis erbracht. Wegen seiner Quarantäne musste Günther Termine absagen, darunter eine Pressekonferenz zur Corona-Lage und seine Teilnahme am Empfang von Sternsingern.

Bundeswehr: Rund 94 Prozent der Streitkräfte vollständig geimpft

16.45 Uhr: Etwa 94 Prozent der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr verfügen einer ersten vorläufigen Erhebung zufolge über eine vollständige Immunisierung gegen das Coronavirus. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Berlin vom Donnerstag handelt es sich hierbei zum Beispiel um mindestens zweifach Geimpfte oder um Personen, die nach einer Covid-19-Erkrankung genesen und zudem noch eine Folgeimpfung haben. Die Corona-Impfung ist für alle Bundeswehrsoldaten verpflichtend. Es gilt die sogenannte Duldungspflicht: Wer die Impfung verweigert, muss also dienstrechtliche Folgen hinnehmen.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte, die hohe Impfbereitschaft zeige, "dass es sich bei den zum Teil lautstark auftretenden Impfverweigerern in Uniform um eine winzige Minderheit handelt, die in keiner Weise für die Bundeswehr als Ganzes steht."

Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr stehen in einem Corona-Impfzentrum.
Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr stehen in einem Corona-Impfzentrum. © Sven Hoppe/dpa

Expertenrat: Weitere Kontaktbeschränkungen möglich

16.14 Uhr: Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat am Donnerstag eine zweite Stellungnahme abgegeben. In dem Papier, das unserer Redaktion vorliegt, informieren die Fachleute über weitere Erkenntnisse zur Omikron-Variante und welche Maßnahmen getroffen werden sollten, um das Gesundheitssystem auf die kommende Infektionswelle vorzubereiten.

Denn die Experten rechnen mit einer erheblichen Belastung der Krankenhäuser und der Versorgungsstrukturen in Praxen, Ambulanzen sowie Tageskliniken. Planbare Eingriffe sollen verschoben werden. Der Rat hält außerdem eine ausgewogene Quarantäneregelung für erforderlich.

Sollte die Belastung in den kommenden Wochen allerdings zu hoch werden, ist den Fachleuten zufolge eine "weitere Intensivierung der Kontaktbeschränkungen erforderlich".

Österreich verschärft Corona-Regeln: FFP2-Masken im Freien

15.42 Uhr: Österreich reagiert mit neuen Beschränkungen und kürzeren Quarantänefristen auf die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus. Künftig muss im Freien eine FFP2-Maske getragen werden, wenn kein Zwei-Meter-Abstand eingehalten werden kann, wie Bundeskanzler Karl Nehammer am Donnerstag in Wien ankündigte. Das gilt zum Beispiel für Fußgängerzonen und Warteschlangen. Außerdem wird der Handel zu Kontrollen verpflichtet, damit die 2G-Regel – also Einlass nur für Geimpfte und Genesene – eingehalten wird.

Um die Infrastruktur nicht zu gefährden, können sich Kontaktpersonen von Infizierten künftig nach dem fünften Tag aus der Quarantäne freitesten. Mit täglichen Tests und dem Tragen einer FFP2-Maske sollen Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur auch als Kontaktperson weiterarbeiten können.

Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen: Schließung von Restaurants erwägen

15.17 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat wegen der sich rasant ausbreitenden Corona-Variante Omikron die Länder aufgefordert, die Schließung der Gastronomie in den Blick zu nehmen. "Die Länder sollten jetzt in Erwägung ziehen, die Gastronomie, Bars, Clubs und Veranstaltungsorte zu schließen", sagte der Politiker am Donnerstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wenn sie sich dagegen entscheiden, ist die flächendeckende Einführung von 2G plus das absolute Minimum." 2G plus bedeutet, dass Geimpfte und Genesene zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen müssen.

Aufgrund des voraussichtlich schnellen Anstiegs der Infektionsfälle müsse die Höhe der Welle in einem beherrschbaren Maß gehalten werden, sagte Dahmen.

Zusammengestellte Stühle und Tische stehen vor einem Café in der Münchener Innenstadt während der Corona-Pandemie.
Zusammengestellte Stühle und Tische stehen vor einem Café in der Münchener Innenstadt während der Corona-Pandemie. © Peter Kneffel/dpa

Corona-Gipfel kommt für Markus Söder zu früh

14.40 Uhr: Der für diesen Freitag geplante Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Pandemie kommt aus Sicht des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) "möglicherweise ein paar Tage zu früh". Die bisherigen Erkenntnisse zur Verbreitung der Omikron-Variante seien noch nicht ausreichend, um auf der Grundlage tragfähige Entscheidungen zu treffen, sagte der CSU-Chef am Donnerstagmorgen bei "Bild live": "Mir ist es lieber, wir beraten dann morgen und entscheiden dann lieber ein paar Tage später, wenn die wissenschaftliche Basis definitiv besser ist."

Ihm liege noch "kein abschließendes Empfehlungspapier für eine weitreichende Entscheidung, die dann getroffen werden soll für Millionen von Menschen vor", sagte Söder. Das sei "keine sehr stabile Grundlage für eine Beratung."

70 Prozent der Passagiere auf Italien-Indien-Flug positiv getestet

14.24 Uhr: Nach einem Flug von Italien nach Indien sind 70 Prozent der Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vor dem Abflug in Mailand mussten die Fluggäste bereits einen negativen Test vorweisen, um nach Indien einreisen zu dürfen. Nach der Landung am Mittwochnachmittag seien dann von den 179 Passagieren alle 160 Erwachsenen erneut getestet worden, berichteten indische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Behördenmitarbeitende und den Flughafenchef in Amritsar. Danach waren 125 Menschen positiv und wurden laut dem Fernsehsender NDTV in institutionelle Quarantäne geschickt.

Nach der heftigen und tödlichen Corona-Welle vor knapp einem Jahr waren die Infektionszahlen in Indien monatelang tief. Nun steigen sie seit einiger Zeit wieder stark. In dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern waren am Donnerstag knapp 91 000 Neuinfektionen erfasst worden. Am Tag davor waren es 58 000. Allerdings dürfte es bei den Infektionszahlen eine gewisse Dunkelziffer geben.

Lindner: Impfpflicht empfindlicher Eingriff in Selbstbestimmungsrecht

13.14 Uhr: Trotz Omikron-Variante fordert FDP-Parteichef Christian Lindner, einen Kurs maßvoller Beschränkungen in der Corona-Pandemie beizubehalten. "Der Schutz der Gesundheit ist ein hohes Gut, aber das höchste Gut unserer Verfassung, das ist und bleibt die Freiheit", sagte Lindner am Donnerstag in Stuttgart beim Dreikönigstreffen der Liberalen. Eine Impfpflicht bezeichnete er als empfindlichen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Menschen, über das zu Recht ohne Parteilinien entschieden werden müsse.

Lindner, der auch Bundesfinanzminister ist, sagte, der Verlauf der Corona-Pandemie in den vergangenen Wochen sei eine Bestätigung für ein maßvolles Vorgehen bei Eingriffen in Grundrechte. Die Krisenstrategie der neuen Bundesregierung mit 2G- und 3G-Regeln für den Hygieneschutz, der Wiedereinführung kostenloser Tests und einem Krisenstab mit einem Bundeswehrgeneral an der Spitze zeige Wirkung.

Impfampullen zur Impfung gegen das Coronavirus stehen bereit.
Impfampullen zur Impfung gegen das Coronavirus stehen bereit. © Lino Mirgeler/dpa

Fast 60 Millionen Menschen in Deutschland mit vollem Impf-Grundschutz

13.06 Uhr: Die Impfkampagne in Deutschland nimmt nach dem Jahreswechsel weiter an Fahrt auf. Am Mittwoch wurden 728.000 Impfdosen verabreicht, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag mitteilte. Damit haben nun 59,5 Millionen Menschen in Deutschland (71,5 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung ("Booster") haben mindestens 34 Millionen Menschen (40,9 Prozent) bekommen. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Rund um den Jahreswechsel hatten sich eher weniger Menschen immunisieren lassen. Am Dienstag waren mindestens 610.730 Dosen in Deutschland verabreicht worden. Am Vortag lag die Zahl bei 433.960, am Neujahrstag bei 27.400. Laut RKI haben 61,9 Millionen Menschen (74,4 Prozent) bislang mindestens eine Impfdosis bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war.

Lauterbach hält allgemeine Corona-Impfpflicht weiterhin für sinnvoll

12.44 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland weiterhin für sinnvoll. "Eine Impfpflicht halte ich für wichtig, um im Herbst zu verhindern, dass wir dann schon wieder vor diesem Problem stehen, das wir jetzt haben", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Fernsehsender "Welt". Es sei sehr unwahrscheinlich, dass Omikron die letzte wichtige Virusvariante sein werde. Und es könnten auch Varianten kommen, die so ansteckend wie Omikron aber gefährlicher seien. "Dafür muss ich vorbereitet sein und da wäre für mich eine Impfpflicht das Wichtigste, weil ich dann sehr schnell die Bevölkerung vor einer solchen schweren Bedrohung immunisieren könnte."

Über eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona soll der Bundestag nach derzeitiger Planung in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin entscheiden. Lauterbach hält nichts davon, diesen Schritt in Frage zu stellen und Omikron "quasi als eine Durchseuchung, eine Art schmutzige Impfung" anzusehen. "Davor warne ich", sagte der Minister. Er glaube, dass dies "sehr viele Menschen schwer krank hinterlassen würde".

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). © dpa

Tokio Hotel: Kaulitz-Zwillinge hatten über Silvester Corona

11.56 Uhr: Stille Nacht zu Silvester bei den Tokio-Hotel-Zwillingen: Den Jahreswechsel haben Bill und Tom Kaulitz sehr ruhig eingeläutet - der Grund: Corona. "Wir waren zu Hause und waren krank – an Covid", sagte Gitarrist Tom Kaulitz in der aktuellen Folge (Dienstag) des Spotify-Podcasts "Kaulitz Hills - Senf aus Hollywood". Statt einer großen Feier hätten die beiden Fastfood bestellt, auf der "Couch abgegammelt" und einen Film geguckt. Wie es zu der Infektion gekommen sei, wüssten die beiden nicht. "Obwohl wir extrem vorsichtig sind, darum ärgert mich das doppelt", sagte der 32-Jährige.

Der Krankheitsverlauf war bei den Zwillingen eigenen Worten zufolge sehr unterschiedlich. "Ich hatte keinen Schüttelfrost, kein Fieber – gar nichts. Ich hatte Halsschmerzen", sagte Sänger Bill Kaulitz. Bei Bruder Tom sei das anders gewesen: "Wie eine schwere Grippe war das bei mir", so der Ehemann von Heidi Klum.

Wegen der Quarantäne hätten auch ihre Angestellten nicht im Haushalt helfen können. "Ich hab das Gefühl, wir standen nur noch in der Küche - ich habe richtige Abwaschhände", betonte Bill. "Wir waren richtige Hausmänner."

Tom Kaulitz (l) und sein Bruder Bill.
Tom Kaulitz (l) und sein Bruder Bill. © Gerald Matzka/dpa

Experte sieht Impfpflicht in Österreich auf wackligen Füßen

11.45 Uhr: Die in Österreich geplante Corona-Impfpflicht steht nach Einschätzung von Experten durch die Verbreitung der Omikron-Variante rechtlich auf wackeligen Füßen. Da die Variante auch für Geimpfte ansteckender sei und sie das Virus ebenfalls verbreiten könnten, sei der Sinn der Maßnahme zunehmend fraglich, sagte der Verfassungsjurist Heinz Mayer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn die Impfung das Gesundheitssystem nicht ausreichend schützt, dann ist die Impfpflicht nicht zulässig."

Statt wie bisher geplant die Impfpflicht am 1. Februar fix einzuführen, könne es angemessener sein, per Gesetz dem Gesundheitsminister die Möglichkeit einzuräumen, einen solchen Schritt jederzeit anzuordnen, sagte Mayer weiter. "Mit Omikron wurden die Karten neu gemischt." Jedenfalls müsse der Staat alles ihm Zumutbare getan haben, bevor eine Impfpflicht rechtlich zulässig wäre.

Fehlender Corona-Test: Frau in China erleidet Fehlgeburt

11.24 Uhr: In der im Lockdown befindlichen chinesischen Metropole Xi'an sind Mitarbeiter eines Krankenhauses bestraft worden, weil einer Frau wegen eines abgelaufenen Corona-Tests nicht geholfen worden ist und sie eine Fehlgeburt erlitten hat. Die Stadtregierung gab am Donnerstag bekannt, dass der Generaldirektor des Gaoxin-Krankenhauses, Fan Yuhui, suspendiert und die Leiter der Ambulanz und der medizinischen Abteilung entlassen wurden. Auch weitere Beamte seien demnach bestraft worden. Der Vorfall habe "in der Gesellschaft Besorgnis ausgelöst und schwerwiegende soziale Auswirkungen gehabt", hieß es in einer Mitteilung der Regierung.

Laut Medienberichten musste die hochschwangere Frau zwei Stunden vor dem Krankenhaus warten, weil ihr Corona-Test demnach kurz zuvor abgelaufen und nicht mehr gültig war. Ein im Internet kursierendes Video zeigte, wie die Frau vor dem Gebäude auf einem Hocker saß und Blut an ihren Beinen herunterlief. Die Aufnahmen wurden millionenfach geteilt und sorgten für wütende Reaktionen bei Internetnutzern.

Xi'an befindet sich wegen eines Corona-Ausbruchs seit zwei Wochen in einem harten Lockdown. Menschen dürfen nur noch in absoluten Ausnahmen vor die Tür. Das öffentliche Leben wurde weitestgehend heruntergefahren. Bereits zuvor hatten sich einige Menschen beklagt, dass sie nur unzureichend mit Lebensmitteln versorgt würden und Bestellungen oft nur mit großer Verspätung ankämen.

Britische Kliniken im Alarmzustand – Millionen warten auf Operationen

10.17 Uhr: Wegen der Belastungen durch die Omikron-Welle hat mittlerweile fast jede sechste englische Krankenhausstiftung den Ernstfall ausgerufen. Das passiert, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleistet werden können. Dies betreffe 24 der 137 Krankenhausstiftungen in England, zu denen meist mehrere Kliniken gehören, wie der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag mitteilte.

Etliche Beschäftigte im Gesundheitswesen sind selbst infiziert und fallen aus, gleichzeitig wächst der Rückstau an Behandlungen weiter an, weil Operationen zunehmend verschoben werden. Dem "Guardian" zufolge will die NHS Confederation, in der Organisationen des Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen sind, Zehntausende Medizinstudierende in Kliniken einsetzen. Offiziellen Angeben zufolge warten allein in England fast sechs Millionen Menschen auf Routine-Operationen und Behandlungen - viele davon mit Schmerzen.

Brinkhaus wirft Bundesregierung Führungsdefizit beim Thema Impfpflicht vor

9.43 Uhr: Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat der Bundesregierung ein Führungsdefizit beim Thema Impfpflicht vorgeworfen. Die Regierungsfraktionen hätten bislang keinen konstruktiven Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht gemacht, sagte Brinkhaus am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Das ganze ist eine Führungsentscheidung."

Es gebe bei dem Thema viele Einzelfragen, etwa "ab wann überhaupt, mit welchen Konsequenzen, wie oft und wie auch sanktioniert" werde. "Und da ist jetzt Olaf Scholz gefragt", sagte der Fraktionschef. Der Bundeskanzler könne das nicht ans Parlament delegieren. "Wir brauchen einen nationalen Konsens bei dem Thema Impfpflicht, und der nationale Konsens muss durch den Bundeskanzler hergestellt werden", forderte Brinkhaus.

Tatsächlich ist die Impfpflicht auch innerhalb der Regierungsfraktionen umstritten. Die Ampel-Regierung plant deswegen, ohne Fraktionszwang im Bundestag abstimmen zu lassen. Die Vorlagen sollen in sogenannten Gruppenanträgen ausgearbeitet werden. Lesen Sie auch: Impfpflicht: Für diese Krankheiten gibt es sie schon

Ralph Brinkhaus (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, spricht im Bundestag.
Ralph Brinkhaus (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, spricht im Bundestag. © dpa

Immunologe: Verkürzung der Corona-Quarantäne ist vertretbar

8.13 Uhr: Der Immunologe Reinhold Förster hält die vorgeschlagene Verkürzung der Corona-Quarantäne auf sieben Tage für vertretbar. "Omikron wird die vorherrschende Variante sein, innerhalb von wenigen Tagen wird sie hier Delta weitgehend verdrängt haben. Und somit müssen wir uns darauf einstellen, mit sehr hohen Fallzahlen klarzukommen. Von daher ist die Reduktion der Quarantäne erstmal sinnvoll", sagte der Wissenschaftler von der Medizinischen Hochschule Hannover am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

Die Quarantäne für Geboosterte grundsätzlich entfallen zu lassen, bezeichnete Förster als "bemerkenswerten Schritt, wenn der so umgesetzt wird". "Man könnte hier noch überlegen, ob man den Maskenstatus berücksichtigt." Bei einem Kontakt, bei dem der Infizierte und die Kontaktpersonen FFP2-Masken getragen haben, dürfte nichts passieren. "Bei den anderen Situationen: Ich glaube, da ist dann schon jeder sehr gefordert und muss selbst darüber entscheiden, inwieweit er weiteren Kontakten nachgeht in dieser Zeit“, so Förster.

Der Immunologe machte zudem deutlich, dass in der Omikron-Welle seiner Ansicht nach nur Booster-Impfungen "wirklich etwas bringen". "Für Menschen, die bisher gar nicht immunisiert sind, ist mit der Impfung in dieser Welle natürlich nicht mehr viel zu machen. Diese Menschen sind einfach zu spät dran."

Städte- und Gemeinebund fordert Vorbereitungen für nächste Booster-Impfung

6.48 Uhr: Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert von Bund und Ländern wegen der Omikron-Welle Vorbereitungen für eine weitere Boosterimpfung gegen das Coronavirus. "Bund und Länder müssen jetzt bereits Vorkehrungen und Vorbereitungen für den Zeitpunkt treffen, wenn ein angepasster Impfstoff für die zweite Booster-Impfung bereitsteht", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Entschieden werden müsse auch, ob eine Priorisierung der nächsten Impfungen für besonders gefährdete Personen, ältere Menschen und Personal in der kritischen Infrastruktur stattfinden solle.

Bund und Länder beraten am Freitag erneut über die Corona-Lage. Landsberg erwartet dort klare Vorgaben. "Dazu gehören eine weitere Konkretisierung und auch eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen", sagte er. Die Reduzierung der Kontakte sei die einzige Möglichkeit, um das Infektionsgeschehen zu begrenzen. Auch müsse es klare Rahmenbedingungen für kürzere Quarantäne-Zeiten für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur geben, insbesondere für geboosterte Personen ohne Symptome, die lediglich Kontaktpersonen gewesen seien.

Australien verweigert impfskeptischem Tennis-Star Novak Djokovic die Einreise

6.41 Uhr: Australien hat dem impfskeptischen Tennis-Weltranglistenersten Novak Djokovic die Einreise verweigert. Djokovic habe es "versäumt, die erforderlichen Nachweise für die Einreise nach Australien zu erbringen, und sein Visum wurde daraufhin annulliert", teilte die australische Grenzschutzbehörde am Donnerstag (Ortszeit) mit. Laut Angaben seines Vaters wurde der Tennis-Star stundenlang am Flughafen festgehalten. Aus seinem Heimatland Serbien kam deswegen heftiger Protest.

Djokovic, der sich wiederholt kritisch gegen Corona-Impfungen geäußert hatte, war wenige Stunden zuvor in Melbourne gelandet, nachdem er laut eigenen Angaben eine medizinische Ausnahmegenehmigung für die Australian Open erhalten hatte. Demnach sollte er nicht nachweisen müssen, dass er vollständig gegen Covid-19 geimpft ist.

Die Ausnahmegenehmigung, die von den Turnierveranstaltern erteilt wurde, nachdem sein Antrag von zwei medizinischen Gremien genehmigt worden war, löste in Australien Wut und Unverständnis aus. Australien kämpft seit zwei Jahren mit Sperren und Einschränkungen wegen der Pandemie und hatte lange Zeit einige der strengsten Reisebeschränkungen der Welt.

Tennis-Profi Novak Djokovic
Tennis-Profi Novak Djokovic © AFP

München: Erneut Zusammenstöße zwischen Corona-Demonstranten und Polizei

6.33 Uhr: In München sind bei unangemeldeten Protesten erneut tausende Menschen gegen die Corona-Auflagen auf die Straße gegangen. Einige versuchten, Absperrungen der Polizei zu durchbrechen, wie die Behörden am späten Mittwochabend mitteilten. Die Beamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Dabei wurden zwei Beamte und drei Demonstranten verletzt, ein Demonstrant wurde festgenommen. Laut Polizei waren bis zu 3000 Demonstranten in der Innenstadt unterwegs, die sich immer wieder formierten.

Die Polizei war mit rund 1000 Beamten im Einsatz. Sie erstattete rund 1130 Anzeigen wegen Verstößen gegen Protest-Auflagen, 100 Anzeigen wegen Verstößen gegen Infektionsschutz-Auflagen und 35 Strafanzeigen. Laut eigener Zählung setzten die Beamten 56 Mal Schlagstöcke und einmal Reizgas ein.

Forscher warnt vor Verzicht auf Quarantäne für Geboosterte

6.13 Uhr: Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage hat Epidemiologe Hajo Zeeb auf die Wichtigkeit von Tests bei einer möglichen Verkürzung der Quarantäne hingewiesen. Bisherige Erkenntnisse sprächen dafür, dass der Großteil der Übertragungswahrscheinlichkeit bei der Omikron-Variante in den ersten sieben Tagen nach der Ansteckung liege, erläuterte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen der Deutschen Presse-Agentur. Wenn man hier einen PCR-Test oder zwei Schnelltests einführe, "könnte das ein Weg sein, die Isolation von Infizierten früher zu beenden, und so von den langen 14 Tagen herunterzukommen".

Für Quarantäne von Kontaktpersonen könnte ähnliches gelten, teilte Zeeb weiter mit. Ganz auf Quarantäne für Geboosterte zu verzichten "dürfte aber keine gute Idee sein". Omikron werde beispielsweise etwa 2,5- bis 3,5-fach infektiöser als Delta eingestuft.

Haßelmann: Es muss wieder mehr im Homeoffice gearbeitet werden

4.17 Uhr: Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann hat angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante dazu aufgerufen, Kontakte auch bei der Arbeit zu verringern. "Wir befinden uns in einer schwierigen Phase der Pandemie", sagte Haßelmann unserer Redaktion. Zusätzliche Schutzmaßnahmen seien erforderlich. "Das gilt für weitere Kontaktbeschränkungen, nicht nur im Privaten, sondern auch bei der Arbeit", sagte Haßelmann. "Homeoffice ist da ein zentraler Baustein. Das muss jetzt wieder mehr Anwendung finden."

Haßelmann warnte vor Beeinträchtigungen der kritischen Infrastruktur. "Ein Blick auf andere europäische Länder zeigt uns, welche Dynamik die Omikron-Variante entfalten kann. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die kritische Infrastruktur", sagte die Grünen-Politikerin. "Wir müssen jederzeit nachschärfen können und werden prüfen, unsere Notfallpläne für die kritische Infrastruktur zu vertiefen. Dazu gehört auch eine Verkürzung der Quarantänebestimmungen." Die Bundesländer rief Haßelmann auf, weitere Instrumente zu nutzen, "die ihnen zur Verfügung stehen, etwa beim Zugang zu Gastronomie".

Kretschmer: Kein Grund für generelle Verringerung der Corona-Quarantäne

1.01 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat vor einer generellen Verringerung der Corona-Quarantäne gewarnt. "Omikron ist extrem gefährlich, gerade für ungeimpfte Personen. Daher gibt es keinen Grund für eine generelle Verringerung der Absonderungszeiten", sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion.

Kretschmer kritisierte die laufende als "zu einseitig". Politiker sollten auch nicht die ersten sein, die Vorschläge zu Quarantäneregeln machen, sondern die Experten des Robert Koch-Instituts, sagte er. Die Politik solle "nicht den Versuch unternehmen, dem Virus einen politischen Willen aufzuzwingen. Medizinische Notwendigkeiten müssen uns leiten, wenn wir diese Pandemie überstehen wollen."

Corona-News von Mittwoch, 5. Januar: Italien führt Impfpflicht für Menschen über 50 ein

22.28 Uhr: Italiens Regierung hat wegen der Pandemie-Lage eine Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 eingeführt. "Wir schreiten besonders in den Altersklassen ein, die mehr vom Risiko eines Krankenhausaufenthaltes betroffen sind, um den Druck von den Kliniken zu nehmen", sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwochabend.

Ab dem 15. Februar gelte für die über 50-Jährigen außerdem die 2G-Regel am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit gehen zu können.

GNTM-Kandidatin Sarah Knappik schildert Corona-Erkrankung

21.04 Uhr: Die ehemalige GNTM-Kandidatin Sarah Knappik schildert auf Instagram ihre Erfahrungen mit dem Coronavirus. "Ihr habt lange nichts von mir gehört, weil Corona mich aus dem Leben geholt hat. Trotz Impfung hatte ich echt einen richtig beschissenen Verlauf", so Knappik in ihrer Instagram-Story. Sie habe sich Ende 2021 infiziert und auch ihr 9 Monate junges Baby habe sich angesteckt. Lesen Sie hier die ganze Meldung: GNTM-Kandidatin Knappik über Corona: "Dachte, ich ersticke"

Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel auf Höchststand

20.14 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel einen Höchststand seit Beginn der Pandemie erreicht. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, binnen 24 Stunden seien 12 554 neue Fälle registriert worden. Die bisher höchste Zahl hatte am 2. September letzten Jahres bei 11.345 gelegen.

Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages fast 59.000 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel.

Angesichts der Ansteckungswelle mit der Omikron-Variante des Coronavirus werden in Israel seit dieser Woche vierte Impfungen an über 60-Jährige und medizinisches Personal verabreicht. Laut einer Studie des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv erhöht die vierte Impfdosis mit dem Präparat von Biontech/Pfizer die Zahl der Antikörper gegen Omikron binnen einer Woche um das Fünffache.

Corona-Rekordwert von mehr als 332.000 Neuinfektionen in Frankreich

19.43 Uhr: Frankreich hat mit mehr als 330.000 gemeldeten Corona-Infektionen innerhalb eines Tages einen Rekordwert verzeichnet. Nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörde vom Mittwochabend wurden binnen 24 Stunden 332.252 Neuinfektionen registriert. Erst am Vortag war mit mehr als 270.000 Infektionen ein Höchstwert erzielt worden.

Die Omikron-Variante ist in Frankreich mittlerweile vorherrschend. Die Fallzahlen stiegen in den vergangenen Wochen rasant an. Der Inzidenzwert, also die Zahl der registrierten Ansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb einer Woche auf 100.000 Menschen, lag landesweit zuletzt bei circa 1851.

Angesichts dessen plant die Regierung drastische Einschränkungen für Ungeimpfte. Ab Mitte Januar sollen sie keinen Zugang mehr zu Restaurants, Kinos oder Fernzügen haben. Noch ist das Gesetzesvorhaben aber nicht vom Parlament beschlossen.

Straßenkarneval in Rio wegen Pandemie erneut abgesagt

19.15 Uhr: Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro hat wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal in Folge den weltberühmten Straßenkarneval abgesagt. Bürgermeister Eduardo Paes gab die Entscheidung nach einem Treffen mit Vertretern von Karnevalsgruppen in einer Übertragung in sozialen Medien am Dienstag (Ortszeit) bekannt. Zur Begründung hieß es, Einlasskontrollen und die Einhaltung anderer Corona-Maßnahmen beim Straßenkarneval, für den sich in Rio Hunderte Gruppen angemeldet hatten, seien praktisch unmöglich.

Laut dem Nachrichtenportal "G1" hatte der Karneval in Rio bei seiner bislang letzten Auflage 2020 binnen vier Tagen mehr als drei Millionen Menschen auf die Straße gelockt. Die Pläne für die legendären Umzüge im Sambodrom im Februar und März werden indes vorerst weiter aufrechterhalten. Dort seien Kontrollen zum Infektionsschutz einfacher umzusetzen, sagte Paes.

Menschen warten in Rio de Janeiro in einer Schlange auf einen Corona-Test. Der Straßenkarneval wurde wegen der Pandemie abgesagt.
Menschen warten in Rio de Janeiro in einer Schlange auf einen Corona-Test. Der Straßenkarneval wurde wegen der Pandemie abgesagt. © MAURO PIMENTEL

Kultusminister wollen Schulen weiter offenhalten

18.23 Uhr: Die Kultusminister wollen auch unter dem Eindruck der schnelleren Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus die Schulen weiter geöffnet lassen. Das sei wichtig, um den Zugang von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Bildung, sozialem Miteinander und Teilhabe zu sichern, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), am Mittwoch nach einer digitalen Beratung der für die Schulen zuständigen Ministerinnen und Minister. Deswegen würden die Schulen erst geschlossen, "wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind", betonte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin.

Jeder Zehnte in London mit Corona infiziert

17.03 Uhr: Wie die britische Statistikbehörde ONS mitteilte, waren Schätzungen zufolge in der letzten Woche des alten Jahres rund 3,7 Millionen Menschen in Großbritannien mit dem Coronavirus angesteckt – so viele wie noch nie. In der Hauptstadt London hatte in dieser Woche sogar jeder Zehnte das Virus. Am Dienstag wurden in Großbritannien mehr als 218.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird mit knapp 1600 angegeben (Stand 30. Dezember).

Leiter des Krisenstabs macht Impfappell

16.49 Uhr: Der Leiter des Corona-Krisenstabs der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, hat einen eindringlichen Impfappell an die Bevölkerung gerichtet. Impfen sei eines der Bollwerke gegen die Omikron-Welle, sagte er am Mittwoch nach einem Treffen mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Das andere Bollwerk seien konsequente Kontaktbeschränkungen.

Generalmajor Carsten Breuer, Leiter des Corona-Krisenstabs der Bundesregierung.
Generalmajor Carsten Breuer, Leiter des Corona-Krisenstabs der Bundesregierung. © dpa

Ramelow machte auf die Nachfrage nach einem sogenannten Totimpfstoff im Freistaat aufmerksam. Die kürzliche Zulassung des Vakzins der Firma Novavax habe Begehrlichkeiten geweckt, die jetzt bedient werden müssten, sagte er. Breuer stellte erste Lieferungen des Novavax-Impfstoffes bis Ende Januar in Aussicht. "Je schneller, desto besser", sagte Ramelow.

Quarantäne für wichtige Berufe soll verkürzt werden

15.38 Uhr: Vor dem Corona-Gipfel am Freitag gibt es nun eine erste Beschlussvorlage, die dieser Redaktion vorliegt. Bei den vom Gesundheitsministerium und dem RKI vorgeschlagenen Regeln geht es vor allem um Quarantäne-Regeln, die einen Zusammenbruch des Landes verhindern sollen, wenn große Teile der Bevölkerung wegen einer Infizierung in Quarantäne müssen.

Folgende Maßnahmen wollen Bund und Länder demnach besprechen:

  • Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat oder Kontakt zu einem Infizierten hatte, muss für zehn Tage in Isolation beziehungsweise Quarantäne
  • Nach sieben Tagen darf die Isolation oder Quarantäne mit anschließender Testung beendet werden. Das Freitesten soll dabei möglichst mit einem PCR- oder hochwertigen Antigentest erfolgen
  • Geimpfte Kontaktpersonen eines Corona-Infizierten, die keine Symptome aufweisen, können die Quarantäne nach sieben Tagen beenden. Ungeimpfte können dies ebenfalls, wenn sie einen negativen PCR-Test vorlegen
  • Kontaktpersonen eines Corona-Infizierten, die geboostert oder deren Zweitimpfung weniger als drei Monate her ist, müssen nicht in Quarantäne

Für Berufe wie Krankenpfleger, Ärztin oder Polizist, die zur kritischen Infrastruktur gehören, gilt:

  • Die Quarantäne von Kontaktpersonen kann nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Ergebnis beendet werden.
  • Die Isolation von Infizierten kann nach sieben Tagen mit einem negativen PCR-Ergebnis beendet werden.

Um den Schul- und Kita-Betrieb aufrechtzuerhalten, gibt es auch für Kinder kürzere Quarantänezeiten: Sie müssen nur noch fünf Tage in Quarantäne bei anschließender Testung.

Die Isolationzeiten für Infizierte und ihre Kontaktpersonen könnten verkürzt werden.
Die Isolationzeiten für Infizierte und ihre Kontaktpersonen könnten verkürzt werden. © Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Tschechien verkürzt Quarantäne-Dauer stark

15.36 Uhr: Tschechien verkürzt die Dauer der häuslichen Isolierung nach einem positiven Corona-Test von 14 Tagen auf fünf Tage. Angesichts der schnelleren Ausbreitung der Omikron-Variante müsse man Staat und Wirtschaft vor dem Kollaps bewahren, sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek. Die Quarantäne für Kontaktpersonen Infizierter wird auf fünf Tage begrenzt.

Die Regierung beschloss zudem eine Ausweitung der Corona-Massentests. Vom 17. Januar an müssen sich alle Mitarbeiter in Unternehmen und Staatsbedienstete verpflichtend zweimal die Woche einem Schnelltest unterziehen. Neu ist, dass sich auch Geimpfte und Geboosterte testen lassen müssen. In Tschechien liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 368 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.

Acht Besatzungsmitglieder der "Gorch Fock" infiziert

15.11 Uhr: Corona-Infektionen bei der Stammbesatzung verzögern den Beginn der ersten Ausbildungsfahrt des Segelschulschiffs "Gorch Fock" nach jahrelanger Restaurierungspause. Bei acht Besatzungsmitgliedern habe es ein positives Testergebnis gegeben, sagte ein Sprecher der Marine. Die Betroffenen hätten entweder keine oder nur leichte Symptome und seien an Bord isoliert. Die gesamte Besatzung ist geimpft.

Die Bark liegt derzeit im Hafen von Santa Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa. Die Anreise der Offiziersanwärter für die vorgesehene Ausbildungsfahrt wurde verschoben. "Wir warten noch auf die Ergebnisse weiterer Tests", zitierte die Zeitung "Kieler Nachrichten" einen Marinesprecher. Erst wenn alle Soldaten an Bord negativ getestet sind, solle die Einschiffung der Offiziersanwärter beginnen.

Polens Präsident Duda positiv getestet

14.05 Uhr: Der polnische Präsident Andrzej Duda ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab sein Bürochef auf Twitter bekannt. Bei Duda seien jedoch "keine schwerwiegenden Symptome" der Krankheit aufgetreten, es gehe ihm gut.

Bürochef Pawel Szrot führte die Infektion auf Ansteckungen im Büro des Präsidenten und in seiner unmittelbaren Umgebung zurück. Duda begebe sich wegen der Erkrankung in eine Quarantäne, er werde fortwährend medizinisch überwacht, fügte Szrot hinzu. Demnach wurde der Präsident bereits dreimal gegen Corona geimpft, zuletzt im Dezember.

Polens Präsident Andrzej Duda.
Polens Präsident Andrzej Duda. © dpa

Mit rund 63 Prozent der Erwachsenen hat Polen eine der niedrigsten Impfquoten in Europa. Die Zahl der Neuinfektionen steigt dort derzeit wie in anderen europäischen Ländern deutlich an.

Omikron laut Regierung in wenigen Tagen in Deutschland dominierend

13.59 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. "Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin.

In einigen Bundesländern insbesondere im Norden Deutschlands sei Omikron bereits dominierend. "Insofern müssen wir eigentlich davon ausgehen, dass in kurzer Zeit, in wenigen Tagen Omikron eigentlich auch bundesweit die dominierende Variante sein wird."

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle bisherigen Corona-News finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)