400 Hinweise hätten sich nach dem TV-Aufruf ergeben. Ein Anrufer habe die Ermittler nach der Sendung auf eine vielversprechende Spur gebracht.

Heidenheim/Stuttgart. Im Mordfall der Bankiersgattin Maria Bögerl aus Baden-Württemberg hat die Polizei nach der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ mehr als 400 neue Hinweise bekommen. Ob sich daraus gut zwei Jahre nach der Tat eine heiße Spur ergeben habe, wollte ein Polizeisprecher am Montag aber nicht sagen. Der Radiosender „SWRinfo“ hatte am Wochenende gemeldet, ein Anrufer habe die Ermittler nach der Sendung am Mittwoch auf eine vielversprechende Spur gebracht. Der Mann habe angegeben, den Mörder der Bankiersfrau zu kennen und sogar DNA-Material von ihm zu besitzen.

Die zweifache Mutter war im Mai 2010 aus dem Haus der Familie im baden-württembergischen Heidenheim entführt worden. Wenig später riefen die Täter ihren Mann an und forderten 300 000 Euro. Doch die Lösegeldübergabe scheiterte – das Bargeld blieb am vereinbarten Ort an einer Autobahn liegen. Wenige Wochen später fand ein Spaziergänger die Leiche der Frau. Ein Jahr später beging der Ehemann dann Selbstmord. In der Todesanzeige übten die Kinder massive Kritik an der Arbeit der Polizei.

+++ Witwer von Maria Bögerl hat sich erhängt +++

Das ZDF hatte am Mittwochabend in der „XY“-Sendung mit einem rund 25 Minuten langen Film das Geschehen nach den aktuellen Erkenntnissen der Ermittler rekonstruiert.

Einen „Spiegel“-Bericht, demzufolge die Ermittler mehr als zwei Jahre lang eine wichtige Spur vernachlässigt haben sollen, kommentierte der Polizeisprecher auf Nachfrage nicht. Das Magazin hatte berichtet, dass die Polizei wenige Tage nach der Tat einen Brief bekommen habe, in dem der Absender unter anderem zwei Namen der mutmaßlichen Täter genannt hatte. (dpa)