Heidenheim. Nach dem Selbstmord des Bankiers Thomas Bögerl im Alter von 56 Jahren ist dessen Haus in Heidenheim (Baden-Württemberg) mehrere Stunden lang durchsucht worden. Das bestätigte ein Polizeisprecher. Die "Bild" berichtete, an der Aktion seien 40 Beamte beteiligt gewesen. Ob sich bei der Durchsuchung Verwertbares fand, wollte die Polizei nicht sagen. "Wir suchen auf der einen Seite nach dem Motiv für den Selbstmord und auf der anderen Seite nach möglichen Zusammenhängen mit dem Entführungs- und Mordfall", sagte der Sprecher.

Die Beamten trugen Kartons und Papiere aus dem Haus. Auch ein Computer sei beschlagnahmt worden. Maria Bögerl war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt und drei Wochen später, am 3. Juni, erstochen aufgefunden worden. Sie wurde 54 Jahre alt.

Bei der Suche nach dem Mörder der Bankiersgattin verfolgt die Polizei offenbar eine konkrete Spur. Es soll Zeugenaussagen geben, nach denen eine Frau in einem schwarzen Mercedes am Tag der Entführung von Maria Bögerl gesehen worden sein soll. Bei dem Auto könnte es sich um das Auto von Bögerl gehandelt haben, in dem diese am 12. Mai 2010 gekidnappt wurde. Die Frau soll blond und Mitte 30 sein. Der Polizeisprecher bestätigte, dass es Zeugenaussagen gebe, wonach "die ein oder andere Frau" mit so einem Auto gesehen wurde. Experten hätten versucht, "die Frau zu visualisieren". Dabei handele es sich aber nicht um Phantombilder, denn dazu seien die Zeugenaussagen zu unsicher. "Bild" berichtete, dass das Landeskriminalamt im Auto von Maria Bögerl die DNA-Spur einer unbekannten Frau gefunden habe.

Die Rechtsmedizin hat den Leichnam Bögerls inzwischen zur Beerdigung freigegeben. Der Witwer war am Montag erhängt im Fitnessraum seines Hauses gefunden worden. Ein Abschiedsbrief gibt keine Aufschlüsse über sein Motiv.