Im Fall der entführten und ermordeten Maria Bögerl kommt nur wenig Bewegung. Die gefundene Leiche war wohl nicht der gesuchte wichtige Zeuge.

Ansbach/Heidenheim. Bei dem in Bayern gefundenen toten 30-Jährigen handelt es sich nach Ansicht der Polizei nicht um den gesuchten Zeugen im Fall Bögerl. Eine Woche nach dem Fund der Leiche in der Rezat bei Ansbach hatte am Mittwoch die „Bild“-Zeitung über Ähnlichkeiten mit einem per Phantombild gesuchten wichtigen Zeugen im Fall der entführten und ermordeten Bankiersgattin Maria Bögerl berichtet. Man gehe dieser Spur zwar nach, sagte Hermann Lennert, Leiter der bayerischen Soko: „Nach einem ersten Ergebnis sieht es aber nicht so aus, dass es da einen Zusammenhang gibt.“

Der Fundort der Leiche liegt rund zwölf Kilometer entfernt von Herrieden in Mittelfranken, wo Maria und Thomas Bögerl beigesetzt wurden. Maria Bögerl war im vergangenen Sommer entführt und ermordet worden, ihr Witwer hatte sich vergangenen Montag das Leben genommen.

Der mögliche Zeuge ist nach Angaben der Polizei zwischen 30 und 40 Jahre alt, etwa 1,80 Meter bis 1,85 Meter groß und trägt vermutlich einen Pferdeschwanz. Der Hinweis auf die Ähnlichkeit des Toten mit dem gesuchten Zeugen sei von einem Journalisten gekommen, hatte ein Polizeisprecher am Morgen erklärt.

Die bayerische Polizei erklärte am Mittwochnachmittag, dass vier nach dem Leichenfund festgenommene Verdächtige die Bluttat von vergangener Woche gestanden haben. Im Polizeiverhör hätten sie zugegeben, den 30 Jahre alten Mann aus Baden-Württemberg getötet und in den Fluss geworfen zu haben, berichtete Lennert. Das Quartett war in der Nacht dingfest gemacht worden. Zum Transport der Leiche hätten die drei 19, 24 und 25 Jahre alten Männer und die 19 Jahre alte Frau einen Lieferwagen gemietet. Als Motiv vermutet der Soko-Chef einen Streit um Schulden.