In Griechenland und Bulgarien kämpfen Hunderte verzweifelt gegen die Flammen. Auch andere Länder im Süden Europas leiden unter der Hitze.

Athen/Sofia. Mitten in der Urlaubszeit wird Südeuropa von einer Hitzewelle mit Temperaturen um 40 Grad und Waldbränden heimgesucht. Durch massive Feuer auf der griechischen Halbinsel Peloponnes wurden sechs Menschen verletzt. Auch im Südwesten Bulgariens kämpften mehr als 400 Feuerwehrleute, Förster und Freiwillige gegen ein Flammenmeer. Auf dem Balkan wurde das Trinkwasser knapp. Spanien bereitete sich auf den Höhepunkt einer Hitzewelle am Freitag vor.

Auf der kroatischen Halbinsel Istrien mit hunderttausenden Urlaubern vor allem aus Deutschland und Österreich ist die Talsperre Butoniga als Hauptwasserquelle fast leer, wie Medien am Mittwoch berichteten. Die Behörden ordneten an, die Duschen an den Stränden abzustellen und verboten die Gartenbewässerung und das Autowaschen.

In Griechenland konnten hunderte Feuerwehrleute und Freiwillige am Mittwoch die Brände zum Teil unter Kontrolle bringen, wie das Staatsfernsehen (NET) berichtete. Die Waldbrandgefahr bleibe sehr hoch, warnte das Wetteramt. In weiten Teilen des Landes herrschen Temperaturen um die 42 Grad und extreme Trockenheit. Einer der Verletzten schwebt in Lebensgefahr und musste in ein Spezialkrankenhaus in Athen gebracht werden.

Der gefährlichste Waldbrand war am Dienstagnachmittag ausgebrochen und nahm wegen starker Winde große Dimensionen an. Löschflugzeuge und Hubschrauber wurden eingesetzt. Betroffen war die Region um die Kleinstadt Megalopolis. Ein weiterer, kleinerer Brand brach im Raum der Hafenstadt Korinth aus. Besonders heiß war es im Gebiet Sparta auf der Halbinsel Peloponnes. Dort zeigten die Thermometer am frühen Nachmittag 42,1 Grad. 40 Grad heiß war es in Piräus. Bei schweren Waldbränden waren 2007 auf der Halbinsel Peloponnes bei einer ähnlichen Hitzewelle fast 90 Menschen ums Leben gekommen.

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In Bulgarien wüteten die Flammen in einem Nadelwald mit einer Fläche von mehr als 120 Hektar bei Beliza im Südwesten, wie Medien in Sofia berichteten. Mit Unterstützung von zwei Hubschraubern wurde versucht, das Feuer auf dem schwer zugänglichen Bergterrain zu löschen. In Bulgarien kommt es in den Sommermonaten immer wieder zu Großbränden. Seit Jahresbeginn gab es in dem südosteuropäischen Land insgesamt 397 Waldbrände, wie das Agrarministerium mitteilte.

In Serbien ist vor allem die Region um die Stadt Gornji Milanovac südlich von Belgrad von dem Wassermangel betroffen, in der rund 300.000 Menschen leben. Der örtliche Trinkwasserfluss sei praktisch ausgetrocknet, so dass sich die Menschen auf eine nur stundenweise Wasserversorgung einstellen müssten. In einigen Städten im Norden Kosovos wie in Mitrovica leiden die Menschen schon seit Wochen unter dem ausbleibenden Regen. In ihren Haushalten kommt zum Teil nur vier Stunden am Tag Wasser aus der Leitung.

Ähnlich ist die Lage im ostbosnischen Srebrenica. Obwohl die städtische Wasserversorgung nach den Zerstörungen des Bürgerkrieges (1992-1995) von Grund auf modernisiert wurde, sind die Trinkwasserquellen nahezu erschöpft. Auf der gesamten Balkan-Halbinsel ist in den kommenden zehn Tagen kein Niederschlag in Sicht, sagen die Meteorologen.

In Spanien gab das Wetteramt ebenfalls eine Hitzewarnung aus. Eine Heißluftfront aus Afrika soll die Höchsttemperaturen in weiten Teilen der Iberischen Halbinsel am Donnerstag auf über 40 Grad treiben. Am Freitag werde die Hitzewelle ihren Höhepunkt erreichen und dann am Wochenende wieder abflauen. Der Temperaturanstieg begann bereits am Mittwoch, allerdings hielt die Hitze sich noch in Grenzen. In Madrid wurde ein Höchstwert von 36 Grad erwartet, in Sevilla von 38 und in Palma de Mallorca von 31 Grad.