In ganz Spanien brannten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres insgesamt 1310 Quadratkilometer Wald nieder, mehr als im gesamten Jahr 2011.

Santa Cruz/Palermo/Sofia. Ein Ende der Waldbrände in Südeuropa ist angesichts großer Trockenheit und Hitze nicht in Sicht. Während die Waldbrände auf den spanischen Kanaren-Inseln La Gomera und La Palma eingedämmt werden konnten, lodern Dutzende Brände allein auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien und in Bulgarien.

Vier Tage nach Ausbruch der Waldbrände auf La Gomera und La Palma haben die Löschmannschaften die Flammen teilweise eingedämmt. Wie die spanischen Behörden am Dienstag mitteilten, konnte eine Ausbreitung des Feuers auf La Gomera weitgehend verhindert werden. Die Flammen hatten auch auf den Nationalpark Garajonay übergegriffen und dort fast ein Zehntel der Waldfläche vernichtet. Nach Informationen der Online-Zeitung „canarias7.es“ wurde ein mutmaßlicher Brandstifter festgenommen. Auf der Nachbarinsel La Palma stoppten die Löschmannschaften ebenfalls den Vormarsch der Flammen.

In ganz Spanien brannten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres insgesamt 1310 Quadratkilometer Wald nieder, mehr als im gesamten Jahr 2011. Dies entspricht der Hälfte der Fläche des Saarlands. Experten führen die große Zahl von Waldbränden auf den extrem trockenen Winter – mit den geringsten Niederschlägen seit Beginn der Aufzeichnungen – und auf den relativ heißen Sommer zurück.

Unterdessen kämpft Sizilien mit Dutzenden von Bränden. Besonders stark betroffen ist das „Zingaro“-Naturreservat im Nordwesten der Insel bei San Vito Lo Capo, berichtete die Zeitung „La Stampa“ am Dienstag. Palmen und Wildpflanzen wurden dort ein Raub der Flammen. Mehr als die Hälfte aller Notrufe, die wegen neuer Brände am Vortag bei dem italienischen Zivilschutz eingingen, kamen von der Insel.

Wald- und Flächenbrände machen auch den Bulgaren seit Tagen zu schaffen. Ein in Mittelbulgarien wütender Hitzebrand behinderte die Fahrt eines Eisenbahnzuges aus der Touristenhochburg Burgas am Schwarzen Meer. Die Passagiere trafen mit zweieinhalb Stunden Verspätung in der Nacht zum Dienstag in der Hauptstadt Sofia ein, berichtete der Privatsender bTV. Die Waldbrände wurden teils auch auf Brandstiftung zurückgeführt.