Der Park Garajonay gilt als ökologisches Juwel in Spanien – nun sind 350 Hektar abgebrannt. Auch auf der Nachbarinsel La Palma wüten weiter Brände.

Santa Cruz. Ein Waldbrand hat auf der Kanaren-Insel La Gomera schwere Schäden im Nationalpark Garajonay angerichtet. Wie die Inselverwaltung am Montag mitteilte, brannten in dem Park Waldflächen von 350 Hektar nieder. Dies entspricht fast einem Zehntel der gesamten Oberfläche des Schutzgebiets.

Der Nationalpark gehört aufgrund seiner einzigartigen Naturlandschaft zum Weltnaturerbe der Unesco. Seinen Namen verdankt er dem Garajonay, dem mit 1487 Metern höchsten Berg auf La Gomera. Insgesamt wurden auf der Insel nach Angaben der Regierung der autonomen spanischen Region der Kanaren 3000 Hektar Wald vernichtet. Dazu gehörten auch mehrere Schutzgebiete außerhalb des Nationalparks. Etwa 25 Wohnhäuser brannten nieder oder wurden beschädigt. Rund 600 Bewohner mehrerer Siedlungen hatten ihre Wohnungen vorsorglich räumen und die Nacht bei Freunden und Verwandten verbringen müssen.

Aufgrund eines Witterungsumschwungs entspannte sich die Lage am Montag ein wenig. Ein Absinken der Temperaturen und ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit erleichterten die Löscharbeiten. Die im Brandgebiet lebenden Inselbewohner durften in ihre Wohnungen zurückkehren.

Auf der Nachbarinsel La Palma konnten die Löschmannschaften ein Feuer weitgehend eindämmen. 1400 Hektar Wald- und Buschland brannten nieder. Das Rote Kreuz behandelte 36 Menschen wegen Rauchvergiftungen und leichterer Verletzungen. Die Brände auf La Gomera und La Palma waren am Samstag ausgebrochen. Die Behörden vermuteten, dass die Feuer von Brandstiftern gelegt wurden, denn die Flammen hatten von verschiedenen Brandherden ihren Ausgang genommen.

Der Regierungschef der Kanaren, Paulino Rivero, plädierte dafür, auf den Inseln einen dauerhaften Stützpunkt von Löschflugzeugen einzurichten. Nach dem Ausbruch von Waldbränden gehe zu viel Zeit verloren, die Maschinen vom spanischen Festland auf die Inseln im Atlantik zu bringen. (dpa)