Nachdem der mutmaßliche Mörder von Corinna aus Eilenburg gefasst wurde, nimmt die Polizei weiter Hinweise an, um die Beweise zu erhärten.

Eilenburg/Leipzig. Am Sonnabendabend, vier Tage nach dem Fund von der Leiche der kleinen Corinna (9) aus dem sächsischen Eilenburg, war es der Polizei gelungen, den mutmaßlichen Mörder des Mädchens festzunehmen. Bei dem Mann handelt es sich um einen 39 Jahre alten Vorbestraften, der in der Nachbarschaft des Kindes gewohnt hatte. Allerdings war er bislang nicht wegen sexueller Delikte auffällig geworden, Peter S. wurde 1998 wegen Brandstiftung verurteilt. Derzeit sitzt er in Untersuchungshaft.

Trotz der Ergreifung des mutmaßlichen Täters sucht die Polizei weiter nach Spuren der Tat und nimmt noch immer Hinweise aus der Bevölkerung an. Die kriminaltechnische Tatortarbeit sei noch nicht abgeschlossen, sagte eine Polizeisprecherin in Leipzig. Die Ermittler untersuchen nach den Worten des Sprechers der Leipziger Staatsanwaltschaft, Ricardo Schulz, unter anderem das Eilenburger Grundstück des 39-Jährigen, der durch Hinweise aus der Bevölkerung gefasst worden war.

Zeugen hatten Peter S. zusammen mit Corinna gesehen. Zudem hatte ein Anwohner ihn mit schmutziger und nasser Kleidung beobachtet. Die Polizei hatte dann am Wochenende die Gegend um das Wohnhaus des Verdächtigen abgesperrt und ihn am Sonnabendabend gegen 23 Uhr in seinem Wohnhaus überrascht. S., ein unauffälliger Mann mit dunkelblondem Bürstenhaarschnitt, soll zu dem Zeitpunkt betrunken gewesen sein. Noch in der Nacht hatte er die Tat dann gestanden. Erschreckend: Der mutmaßliche Mörder des kleinen Mädchens ist selbst Vater eines kleinen Kindes. Nach Informationen der "Bild" wird S. im Dorf nur der "Flintenmann" genannt. Der Grund: Er soll früher immer ein Gewehr bei sich getragen haben, wenn er in eine Kneipe ging. Der mutmaßliche Mörder der Neunjährigen ist arbeitslos und wohnt in einem grauen Mietshaus. Er gilt als Einzelgänger und Trinker. Bevor er wegen Brandstiftung verurteilt wurde, arbeitete S. als Hausmeister in einr Kindertagesstätte.

Die Aussage des Mannes müsse nun mit Beweisen erhärtet werden, die vor Gericht Bestand hätten, erklärte Schulz. Auch die rechtsmedizinischen Untersuchungen liefen noch. „Wir sind jetzt mit Hochdruck dabei, die weiteren Ermittlungen zu führen“, betonte er. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Geständnis des 39 Jahre alten Tatverdächtigen glaubhaft ist. Es seien Details zur Tat zur Sprache gekommen, „die eigentlich nur der Täter wissen kann“. Anhand seiner Angaben werde jetzt das Verbrechen an Corinna rekonstruiert. Alle „tatrelevanten Orte“ werden nach Angaben der Polizeisprecherin untersucht. Der mutmaßliche Tatort und der Fundort der Leiche seien nur etwa einen Kilometer voneinander entfernt.

Corinna hatte am Dienstag (28. Juli) im Hof ihres Elternhauses in Eilenburg gespielt. Als sie um 18.00 Uhr nicht wie verabredet wieder zu Hause war, verständigten die Eltern wenig später die Polizei. Am Mittwoch fanden Einsatzkräfte die Leiche des Mädchens unweit ihres Elternhauses am Ufer eines Seitenarms der Mulde. Die Obduktion ergab, dass Corinna vor ihrer Ermordung vergewaltigt worden war.