Der Zeuge hatte in den vergangenen Wochen wiederholt Angaben verweigert. Auch diesmal schwieg er und muss nun in Beugehaft.

Berlin. Wegen seines beharrlichen Schweigens muss ein Zeuge im Prozess gegen die Hintermänner des Pokerraubs erneut in Beugehaft. Der 22-Jährige bereits verurteilte Pokerräuber weigerte sich am Donnerstag, bestimmte Fragen des Kammergerichts zu beantworten. Im Zusammenhang mit der ersten Beugehaft hatten die Richter Anfang Februar entschieden, dass der junge Mann aussagen muss. Der 22-Jährige war einer der vier Täter, die am 6. März 2010 das internationale Pokerturnier im Luxushotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz überfallen haben. Dabei wurden Startgelder in Höhe von 242.000 Euro erbeutet. Bis auf 4.000 Euro fehlt von dem Geld bis heute jede Spur. Er war wegen seiner Tatbeteiligung bereits zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden.

Die beiden 31 und 29 Jahre alten Angeklagten gelten als die Hintermänner des Überfalls. In dem seit August vergangenen Jahres laufenden Verfahren müssen sie sich wegen gemeinschaftlich schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Am vorangegangenen Verhandlungstag hatte der 22-Jährige zwar seine eigene Tatbeteiligung und die seiner Mittäter gestanden. Weitere Angaben zu den Hintermännern oder gar Tippgebern des Pokerraubes wollte er aber nicht machen. Er würde ansonsten "sich oder Angehörige" einer strafrechtlichen Verfolgung aussetzen, sagte sein Verteidiger.