Omar Reygadas sei sehr nervös und könne nicht mehr richtig schlafen. Die befreiten Bergleute beklagen die Belästigung durch die Medien.

Santiago de Chile. Einige der in Chile aus der Tiefe befreiten Bergleute plagen nach ihrer spektakulären Rettung noch immer Anpassungsschwierigkeiten. „Manchmal denke ich, dass es mir im Inneren der Mine besser gehen würde“, sagte der 56-jährige Omar Reygadas der chilenischen Zeitung „Mercurio“ vom Donnerstag. Er sei sehr nervös und könne nicht mehr richtig schlafen.

Das große Interesse an ihrem Schicksal löst bei einigen der Geretteten mittlerweile großen Unmut aus. Die „Belästigungen“ durch die chilenische und die ausländische Presse seien „genug“, sagte Mario Sepúlveda, der unter Tage als Unterhalter der Gruppe galt. „Ich bin nichts weiter als ein Bergarbeiter“, sagte Sepúlveda. „Diese ganze Berühmtheitsgeschichte ist nichts für mich.“ Auch Mario Gómez, der mit 63 Jahren älteste der Verschütteten, sehnt sich inzwischen nach Ruhe. Er sei die „Belästigungen durch die Presse“ und offiziellen Auftritte bereits leid.

Die 33 Männer waren am 5. August nach dem Einsturz der Mine San José unter Tage eingeschlossen worden und hatten bis zu ihrer Rettung in rund 700 Metern Tiefe ausgeharrt. In der vergangenen Woche waren sie - begleitet von weltweiter Anteilnahme - einer nach dem anderen mit einer Rettungskapsel zurück an die Oberfläche geholt worden.