Nach 69 Tagen in der Tiefe ist der erste Kumpel um 5.10 Uhr MESZ in Chile an die Oberfläche zurückgekehrt. Sein Name: Florencio Ávalos.

San José. Es ist ein Bild des puren Glücks: Wir sehen einen Mann, der seine Frau umarmt. Es ist Florencio Ávalos. Einer von 33 Bergarbeitern, die in Chile 69 Tage verschüttet waren. Heute um kurz nach Mitternacht Ortszeit (5.10 Uhr MESZ) wurde er mit einer Rettungskapsel geborgen. Endlich hatte ihn seine Monica wieder. Der 31-Jährige wirkte ruhig und bei guter Gesundheit. Zusammen mit seinen Kameraden hatte er seit dem 5. August in dem unterirdischen Gefängnis ausgeharrt. An der Mine San José, wo auch Präsident Sebastißn Piñera den Atem angehalten hatte, brach Jubel aus.

Die Rettungskapsel „Fénix 3“ (Phönix) wurde anschließend mit einem weiteren Retter zu den restlichen Verschütteten hinabgelassen. Die Auffahrt dauert je etwa 15 Minuten. Die Männer haben dabei einen Spezialanzug an, tragen einen Helm, können über eine Sprechverbindung mit den Rettern an der Oberfläche Kontakt aufnehmen und verfügen über extra Sauerstoff aus einer Druckflasche. Insgesamt dauert die Aktion rund zwei Tage.

Auf die Bergleute wartet an der Mine ein riesiger Auflauf Journalisten, die sich alle um die Familienangehörigen scharten. Weltweit wurde das Spektakel live im Fernsehen verfolgt. Auch US-Präsident Barack Obama wünschte den Bergleuten viel Glück. Jeder der Geretteten kann über ein Mikrofon zu den Journalisten sprechen, wenn er das möchte. Nach einer medizinischen Untersuchung und einer Ruhepause können sie ihre so lange vermissten Frauen, Mütter, Väter und Kinder in die Arme nehmen.