Veränderte Suche nach dem elfjährigen Jungen aus Grefrath: Die Polizei ruft die Bürger auf, Männer mit veränderter Gefühlslage zu melden.

Grefrath. Knapp 50 Tage nach dem Verschwinden Mircos aus Grefrath ruft die Polizei die Bürger mit einem neuen Ansatz zur Mithilfe auf: Gesucht werden Hinweise auf Männer aus der Region, die sich nach der Entführung des Jungen am 3. September plötzlich auffällig verhalten.

„Das kann der vorher ruhige und gelassene Nachbar sein, der plötzlich gereizt, nervös und aufgekratzt ist“, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen. Aber auch der gegenteilige Fall sei für die Ermittler interessant: „Der sonst immer unhöfliche Typ, der plötzlich auffällig nett und freundlich ist“.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat und der Fahndungsdruck nicht ohne Wirkung auf das Nervenkostüm des Entführers geblieben sind. Bislang sind rund 4400 Hinweise zu der Tat eingegangen. Die Polizei hat in dem Fall zahlreiche DNA-Spuren sichergestellt, die im Landeskriminalamt in Düsseldorf ausgewertet werden.

Mirco (11) ist seit dem 3. September verschwunden. Wochenlang hatten zeitweise bis zu 1000 Polizisten das Gebiet rund um Grefrath nahe der Grenze zu den Niederlanden durchkämmt. Es war eine der größten Suchaktionen in Deutschland. Die Polizei geht von einem Sexualverbrechen aus . Der Junge war auf dem Heimweg von einer Skater- Anlage verschwunden, zurück blieb am Wegesrand sein Fahrrad. Später wurden an verschiedenen Straßen in der Umgebung Kleidungsstücke des Jungen entdeckt.