Auf der Suche nach Mirco überprüft die Polizei VW Passat Kombis. Die Halter werden um eine freiwillige Speichelprobe gebeten.

Grefrath. Die Polizei sucht auch mehr als zwei Monate nach Mircos Verschwinden mit Hochdruck nach dem Elfjährigen. Die bundesweite Überprüfung von VW Passat Kombis hat allerdings bislang keine konkreten Fortschritte gebracht. Zwar seien bislang einige Hundert Autos aus den Baujahren 2005 bis 2010 überprüft worden, eine konkrete Spur habe sich dadurch allerdings noch nicht ergeben, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen am Dienstag. Hinweise zu dem Fall kämen allerdings aus ganz Deutschland.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der mutmaßliche Täter mit einem Auto dieses Wagentyps unterwegs war. Bei der Überprüfung der mehr als 2.500 gemeldeten VW Passat Kombis im Umkreis von Grefrath werden die Fahrzeughalter um die Abgabe einer freiwilligen Speichelprobe gebeten. Vier Personen haben dies bislang abgelehnt. "Daraus hat sich aber kein weiterer Verdacht ergeben“, sagte Theveßen.

Als "völlig ausgeschlossen“ bezeichnet der Polizeisprecher die Hinweise eines Rentners, der sich an die "Bild“-Zeitung gewandt hatte. Der 60-Jährige hatte berichtet, vier Tage nach dem Verschwinden von Mirco auf einem Parkplatz in Lünen (Kreis Unna) einen regungslosen Jungen auf dem Rücksitz eines Autos gesehen zu haben. Als der Fahrer den Mann entdeckt habe, sei er wortlos und mit Vollgas weggefahren. Erst durch die Medienberichte seien die Ermittler auf den Mann aufmerksam geworden, sagte Theveßen. Eine Überprüfung der Hinweise lasse allerdings den Schluss zu, dass sie sich "auf keinen Fall mit unseren Ermittlungen decken“.

Mirco war am Abend des 3. September zuletzt an einer Bushaltestelle in der Nähe einer Skater-Anlage in Grefrath gesehen worden. Von dort aus wollte der Elfjährige mit dem Fahrrad nach Hause fahren. Die Polizei geht davon aus, dass das Kind einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist und der Täter aus der Umgebung stammt. Bislang gingen mehr als 5.900 Hinweise bei der Polizei ein. Noch immer sind 60 Polizeiermittler mit dem Fall beschäftigt.