Nach tagelangem Kampf gegen aufgeweichte Deiche konnte der Katastrophenalarm an der Schwarzen Elster weitgehend aufgehoben werden.

Herzberg/Cottbus. Sinkende Pegelstände haben die Lage im Hochwassergebiet der Schwarzen Elster in Brandenburg und Sachsen-Anhalt stabilisiert. Deshalb hob der südbrandenburgische Landkreis Elbe-Elster am Mittwoch nach einer Woche den Katastrophenalarm für fast das gesamte Flussgebiet auf. Für die Stadt Herzberg bleibe aber der Katastrophenfall bis Donnerstag bestehen, teilte die Kreisverwaltung mit. Auch für den gesamten Abschnitt des Elbe-Nebenflusses im Nachbarlandkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt galt vorerst weiter Katastrophenalarm.

Die höchste Alarmstufe 4 wurde allerdings in beiden Landkreisen bereits aufgehoben. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes und der Feuerwehr pumpten weiterhin Wasser von Wiesen und Feldern in den Fluss. Zudem kontrollierten sie brüchige Stellen in den teils 150 Jahre alten Dämmen. Schwerpunkte lagen in Herzberg (Elbe-Elster), wo noch 100 Kräfte tätig sind, und in den Bereichen Kremitz und Jessen in Sachsen-Anhalt.

Obwohl die Deiche vollgesogen sind und zahlreiche Schwachstellen haben, hielten sie in Brandenburg bisher dem starken Wasserdruck stand. An der Spree in Spremberg, Cottbus und Lübben galt die niedrigste Alarmstufe 1, während der Hochwasserscheitel flussabwärts in Leibsch (Dahme-Spreewald) zur Stufe 2 führte. In der Talsperre Spremberg werden derzeit 60 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in Richtung Spreewald und Berlin abgelassen.

Aus Herzberg, wo die Alarmstufe 3 galt, seien neun polnische Feuerwehrleute mit zwei starken Pumpen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, berichtete ein Sprecher des Krisenstabes. Landrat Christian Jaschinski (CDU) dankte ihnen und den anderen Helfern für die aufopferungsvolle Arbeit. Er äußerte sich zudem zufrieden über die Ankündigung der Umweltministerin Anita Tack (Linke) vom Dienstag, mit der Deichsanierung an der Schwarzen Elster schneller als geplant zu beginnen.

Das Hochwassermeldezentrum Cottbus gab Mittwochmittag für Herzberg den Pegelstand mit 2,93 Meter an. Damit lag der Wert noch vier Zentimeter über dem für die niedrigere Alarmstufe Stufe 2. Das Wasser sinke nur sehr langsam, alle zwei Stunden um einen Zentimeter. In Herzberg und in Plessa-Süd waren noch zwei Straßen überflutet.

Inzwischen geht der Wasserstand der Oder im Raum Frankfurt (Oder) weiter zurück. Für die Oderstadt und den Oder-Spree-Kreis sei die Alarmstufe I am Mittwoch aufgehoben worden, berichtete das Hochwassermeldezentrum. Die Hochwasserwelle der Zuflüsse von Bober aus Polen und der Lausitzer Neiße bewege sich jetzt weiter nördlich im Raum Kienitz-Hohensaaten-Finow. Am Pegel Kienitz (Märkisch-Oderland) könne der Richtwert für die Alarmstufe 1 überschritten werden. Im uckermärkischen Stützkow gelte weiter die Alarmstufe 2.