Entspannung, aber keine Entwarnung - so sehen Experten die Hochwasserlage an Spree und Neiße in Brandenburg. In Sachsen wird schon aufgeräumt.

Potsdam/Görlitz/Berlin/Bad Muskau. 5.50 Uhr: Das von Hochwasser geplagte Brandenburg kann allmählich aufatmen. In der Nacht zum Mittwoch verloren die Fluten von Spree und Neiße weiter an Gewalt. Für eine Entwarnung ist es nach Meinung von Experten jedoch noch zu früh.

Dienstag, 10. August 2010

19.45 Uhr: Das Hochwasser auf Spree und Neiße erreichte am Dienstag seinen Höchststand und geht vielerorts schon wieder zurück. Entwarnung wollten die Fachleute aber noch nicht geben. Die Situation bleibe angespannt, teilte das Innenministerium am Abend mit. Einsatzkräfte müssten immer wieder Sickerstellen an Deichen sichern. Für die nächsten Tage werde aber ein allmählicher Rückgang der Wassermassen erwartet.

17.20 Uhr: Die Hochwasserlage in Sachsen hat sich am Dienstag weiter entspannt. Der Katastrophenalarm ist in allen Gebieten wieder aufgehoben worden, die Pegelstände sinken. Die Hochwasserscheitel der Neiße und der Elbe sind durch. Für die kommenden Tage werden jedoch neue Niederschläge erwartet. Nach einer groben Schätzung geht die Staatsregierung derzeit von einer Schadenssumme in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages aus. Als Soforthilfe beschloss das Kabinett ein Hilfsprogramm. Auch der Bund will sich an den Hilfen beteiligen.

15.50 Uhr: Das Hochwasser der Spree soll Berlin voraussichtlich an diesem Mittwoch erreichen – allerdings in stark abgeschwächter Form. Berechnungen zufolge steigt der Wasserstand um 10 bis 20 Zentimeter.

15.44 Uhr: Nach ersten Schätzungen im Landkreis Görlitz hat das Hochwasser einen Schaden von mehr als 50 Millionen Euro an Straßen, Brücken und öffentlichen Gebäuden angerichtet. Hinzu kämen Zerstörungen an privaten Häusern, an der Bahnstrecke zwischen Zittau und Görlitz und an Einrichtungen wie dem Kloster St. Marienthal in Ostritz und dem Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau, sagte der für Schadensermittlung zuständige Dezernent im Landratsamt, Werner Genau.

15.21 Uhr: Die Behörden im sächsischen Görlitz haben den Katastrophenalarm im gesamten Landkreis aufgehoben. In Forst (Spree-Neiße) ist die höchste Alarmstufe 4 aufgehoben worden.

14.20 Uhr: Das Hochwasser von Spree und Neiße hat vielerorts bereits den Höchststand erreicht. In Cottbus herrschte weiter Katastrophenalarm. Andernorts konnten Bewohner wieder in ihre Häuser zurück. Landesweit kämpfen nach Angaben des Innenministeriums rund 700 Helfer gegen die Wassermassen.

12.04 Uhr: Das Hochwasser aus dem Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau ist weitgehend abgeflossen. Die Schäden an Gebäuden halten sich offensichtlich in Grenzen. Am Vortag hatte die zum Unesco-Welterbe gehörende Anlage zu großen Teilen unter Wasser gestanden.

11.53 Uhr: Südlich von Guben, ist ein Deich gebrochen. Das Städtchen Grießen wurde jedoch nicht überflutet. Das Wasser, das den Deich auf einer Länge von etwa 150 Metern durchbrochen hat, läuft in einen Kanal zu einem kleinen Wasserkraftwerk. An der Stelle ist die Neiße zu einem reißenden Fluss geworden. Das Wasserwerk wurde nach Angaben abgeschaltet. In Guben entspannt sich die Lage unterdessen leicht – das Wasser steigt nicht mehr. Zwei Straßen in der Nähe des Flusses sind jedoch überspült. Das Industriegebiet im Süden der Stadt ist jedoch zunächst gesichert.

11.18 Uhr: Die Flutung der Talsperre bei Spremberg verläuft erfolgreich. Der Abfluss durch die Wehre wirde langsam erhöht, um die Auswirkungen im Blick zu behalten. „Wenn wir den heutigen und morgigen Tag vernünftig überstehen, dann ist das Gröbste vorbei“, schätzte Brandenburgs Landesumweltamt-Chef Matthias Freude. „Das heißt aber nicht, dass nicht noch Überflutungen kommen werden, gerade von wirtschaftlichen Nutzflächen. Das ist sogar zu erwarten.“

10.25 Uhr: Die Hochwasserlage am Unterlauf der Neiße bleibt angespannt. Der Pegelstand des Grenzflusses in Guben steigt weiter und erhöht den Druck auf die Deiche. Am Pegel Guben wurde um 8 Uhr ein Wasserstand von 6,25 Meter gemessen, um 5.30 Uhr waren es noch 6,14 Meter. An diesem Abschnitt gilt weiter die höchste Alarmstufe 4 – und damit der Katastrophenfall. Evakuierungen sind in der Stadt aber nicht erforderlich. In drei kleineren Orte an der Neiße weiter südlich mussten dagegen insgesamt rund 180 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Das Hochwasser der Spree oberhalb von Spremberg geht unterdessen weiterhin langsam zurück. Dort gilt die Alarmstufe 3.

9.29 Uhr: In den meisten Teilen Brandenburgs hat sich die Hochwasser-Lage zum Teil leicht entspannt. Im RBB-Inforadio sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), die Deiche in Klein Bademeusel hätten gehalten und das Wasser sinke. Die Situation in Guben soll sich am Dienstagnachmittag entspannen. Bei Spremberg wird eine Talsperrre geflutet, um größere Schäden in Cottbus zu vermeiden.

7.25 Uhr: Aus Sachsen wurden sinkende Pegelstände gemeldet, in Görlitz wurde der Katastrophenalarm aufgehoben.

5.40 Uhr: Beim Hochwasser von Neiße und Spree in Brandenburg hat sich in der Nacht zum Dienstag eine leichte Entspannung angedeutet. So sei der Pegelstand der Neiße bei Klein Bademeusel (Spree-Neiße) binnen gut fünf Stunden um 35 Zentimeter gesunken und habe um 4.30 Uhr bei 4,82 Metern gelegen, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Spree-Neiße. Den höchsten Stand hatte der Fluss dort zuvor mit 5,28 Metern erreicht. An der Neiße gilt aber weiterhin die höchste Alarmstufe 4, an der Spree die Stufe 3.

Montag, 9. August 2010

23.30 Uhr: Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) erwartet ein Sonderprogramm des Bundes für die Hochwasseropfer. „Wir sind auch in Gesprächen mit Berlin, inwieweit der Bund bereit ist, uns zu helfen“, sagte Tillich der „Sächsischen Zeitung“. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) habe bereits deutlich gemacht, dass dies eine gemeinsame Aufgabe sei. „Darum bin ich auch sehr zuversichtlich. Es wird mit Sicherheit ein Sonderprogramm geben müssen. Mehr kann ich dazu jetzt aber noch nicht sagen“, zitiert die Zeitung Tillich.

22.17 Uhr: In etlichen Orten des Landkreises Görlitz (Sachsen) ist der Katastrophenalarm aufgehoben worden. Das betrifft die Städte Görlitz, Ostritz, Zittau, die Gemeinde Großschönau und Olbersdorf, teilte der Katastrophenschutzstab am Montagabend mit. Die Grenzübergänge über die Neiße zu Polen und Tschechien bleiben dicht. Die Schulen, Kindertagesstätten und Horte in Görlitz sollen am Dienstag mit zwei Ausnahmen wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen. Voraussichtlich ab Mittwoch wird ein Schienenersatzverkehr für die Bahnstrecke Zittau-Görlitz eingerichtet, die Bundesstraße 99 kann wieder genutzt werden.

21.37 Uhr: Das Hochwasser der Neiße und der Spree hat inzwischen Brandenburg erreicht. An mehreren Abschnitten beider Flüsse gelte die höchste Hochwasserwarnstufe 4, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Potsdam.

21.17 Uhr: Der Krisenstab im Landkreis Spree-Neiße hat jetzt auch Evakuierungen in den Ortschaften Pusack und Bahren angeordnet. Die meisten der Anwohner hätten sich aber entschlossen, zunächst in ihren Häusern zu bleiben und die Lage zu beobachten. Falls es zu kritisch werde, sei alles für eine schnelle Räumung vorbereitet.

21.07 Uhr: Als erster brandenburgischer Ort wird Klein Bademeusel wegen des Hochwassers an Neiße und Spree evakuiert. Das kündigte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Montagabend im RBB-Fernsehmagazin „Brandenburg aktuell“ an. Es handele sich um eine vorsorgliche Maßnahme, weil der vorgelagerte Deich entlang der Neiße brüchig geworden sei und bereits Wasser durchdringe, erklärte eine Sprecherin der Katastrophenschutzbehörde im Kreis Spree-Neiße. Noch sei allerdings kein Haus überschwemmt. Das rund 70 Einwohner zählende Klein Bademeusel ist ein Ortsteil der Stadt Forst.

20.14 Uhr: Sachsen legt für die Opfer des Hochwassers ein Darlehensprogramm im Umfang von 100 Millionen Euro auf. Das Kabinett will das an diesem Dienstag beschließen, kündigte Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) am Montagabend nach einem Treffen mit seinen Kabinettskollegen an. Das Angebot richte sich an Privatleute und Unternehmen, die entweder keine Flutschäden-Versicherung haben oder zu lange auf ihr Geld warten müssten. Zur Unterstützung der Kommunen sollen bestehende Förderprogramme angepasst werden, sagte Tillich.

Der Regierungschef schätzte, dass sich die Schäden der am Samstag über Teile Sachsens hereingebrochenen Flut in einem dreistelligen Millionenbereich bewegen werden. Um das Programm zu finanzieren, werde Sachsen rund zehn Millionen Euro in die Hand nehmen, sagte Tillich. Die Darlehen sollen für maximal 18 Monate gewährt werden und spätestens am kommenden Wochenende bei der Sächsischen Aufbaubank bereitstehen. Auch der Bund, andere Bundesländer und die Bahn hätten bereits ihre Unterstützung angeboten.

17.12 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sagte, es gebe nur wenig Erfahrungen mit Hochwasser an Spree und Neiße. Die Deiche seien anders als an der Oder mehrere Jahrzehnte alt. Helfer der Freiwilligen Feuerwehren seien bereits dabei, erste Sickerstellen abzudichten. Platzeck war am Nachmittag in das Hochwassergebiet zu den Krisenstäben in Forst und Guben aufgebrochen. In beiden Städten wird am Abend oder in der Nacht zum Dienstag der Scheitelpunkt der Hochwasserwelle aus Polen erwartet. Im Hochwassergebiet wurden 400.000 Sandsäcke bereitgestellt, Helfer bereiten sich auf die mögliche Evakuierung von Menschen vor.

15.45 Uhr: Wegen der aus Sachsen anrollenden Flutwelle an Neiße und Spree haben auch die Brandenburger Behörden Katastrophenalarm angekündigt. Noch im Laufe des Tages werde an den Flussabschnitten im Südosten des Bundeslandes die höchste Alarmstufe IV ausgerufen, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Montag in Potsdam. „Wir halten die Situation für höchst angespannt.“ Evakuierungen seien nach derzeitigem Stand nicht notwendig, die Helfer seien aber darauf vorbereitet. Besonders gefährdet seien die 100 Einwohner des Dorfes Pusack nördlich von Bad Muskau an der Neiße.

15:30 Uhr: Die bisherigen Strategien des Hochwasserschutzes in den Bundesländern tragen laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Mitschuld an der aktuellen Flut in Sachsen . Gebäude und Verkehrswege würden noch immer in potentielle Überflutungsgebiete hinein gebaut. Die Flüssen benötigen jedoch mehr Raum für erneute Hochwasser, kritisierte der zuständige BUND-Hochwasserexperte Winfried Lücking am Montag in Berlin. Er forderte ein Bauverbot in Flussauen und Restriktionen bei der landwirtschaftlichen Nutzung in Flussgebieten. Dabei sei es nach den verheerenden Fluten an der Oder im Jahr 1997 und an der Elbe 2002 erklärte Absicht von Bundes- und Länderregierungen gewesen, den Flüssen mehr Raum zu geben. Inzwischen seien ihnen jedoch vier Fünftel ihrer Überschwemmungsfläche genommen, und nur ein Hundertstel zurückgegeben worden, erklärte Lücking.

13.11 Uhr: In der Nähe von Bad Muskau ist ein Deich gebrochen. Das teilte der Katastrophenstab des Landkreises Görlitz am Montagmittag mit. Betroffen davon sind der Bad Muskauer Ortsteil Saga und der Ort Podrosche.

12.11Uhr: Die Flut aus Sachsen hat das Bundesland Brandenburg erreicht. An der Spree in Spremberg und an der Neiße bei Klein Bademeusel gilt seit Montagvormittag die Alarmstufe 3, teilte das Landesumweltamt mit. Bis zum Abend müsse dort jeweils mit der höchsten Alarmstufe 4 gerechnet werden, sagte ein Behördensprecher. Eine genauere Prognose sei schwierig, weil es an Pegeln zwischen Sachsen und Brandenburg mangele. Berlin soll vorerst vom Hochwasser an Spree und Neiße verschont bleiben. „Bisher ist alles ruhig“, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am Montag. Es gebe keine Anzeichen für wachsendende Pegelstände an den Gewässern der Hauptstadt.

10.19 Uhr: Der Hochwasserscheitel der Neiße hat das nordsächsische Bad Muskau erreicht. Das teilte das Landeshochwasserzentrum in Dresden am Montagvormittag mit. Sprecherin Karin Bernhardt sagte, die Welle sei auf dem Weg nach Norden noch etwas abgeflacht, komme aber zügig voran. Sie werde in den Mittagsstunden die Landesgrenze zu Brandenburg passieren.

In Bad Muskau waren zuvor vorsorglich rund 100 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Der Leiter des Katastrophenstabes, Thomas Gampe, nannte im Radiokanal MDR info als Grund, im Ortsteil Sagar müsse damit gerechnet werden, dass der Deich den Wassermassen nicht standhalte.

Bedroht ist auch der Fürst-Pückler-Park , der auf der Unesco-Liste des Welterbes steht. Die Behörden rechnen aber entgegen ersten Befürchtungen nicht mit besonders gravierenden Schäden. Bürgermeister Andreas Bänder (CDU) sagte dem Sender, eine Überflutung des Parks lasse sich schon wegen seiner Lage nicht vermeiden. Er rechne aber nicht damit, dass es wirklich zu größeren Schäden komme. So seien Technik und Mobiliar aus den Gebäuden in Sicherheit gebracht worden. Auch das Schloss sei zusätzlich gesichert worden.

Während die Menschen in Bad Muskau und weiter nördlich in Brandenburg noch bangen mussten, ging das Hochwasser in Ostsachsen bereits deutlich zurück. Die Neiße hatte am Pegel Görlitz am Vormittag einen Stand von 5,37 Meter. Der Höchststand hatte am Sonntag bei 7,07 Meter gelegen. Vielerorts konnten die ersten Menschen in ihre Häuser zurückkehren.

Hochwasser: Katastrophenalarm in Lausitz

Das Oderhochwasser liegt erst zwei Monate zurück – und schon ist Brandenburgs Katastrophenschutzstab wieder aktiv. Dieses Mal treten Spree und Neiße über die Ufer. Während es im benachbarten Sachsen sogar Tote gab, können die Menschen in der Mark hoffen.

In Brandenburg hat das aus Sachsen heranflutende Hochwasser an Neiße und Spree zu ersten Evakuierungen geführt. In den Orten Klein Bademeusel und Pusack im Landkreis Spree- Neiße wurden am Montagabend etwa 140 Menschen zum freiwilligen Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert. Für die Neiße war schon am frühen Nachmittag die höchste Alarmstufe 4 ausgerufen worden, womit dort Katastrophenalarm galt. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) fasste seine Eindrücke mit den Worten zusammen: „„Wir halten die Situation für angespannt, aber beherrschbar.“

Anders als Sachsen verfügt Brandenburg über Möglichkeiten, das Hochwasser teilweise zurückzuhalten und zu kanalisieren. Eine Schlüsselrolle fällt dabei der bisher fast leeren Talsperre bei Spremberg zu, die zunächst große Mengen Spreewasser aufnehmen kann. Am Dienstagmorgen will Umweltministerin Anita Tack (Linke) gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesumweltamtes, Matthias Freude, das sogenannte Auslaufbauwerk öffnen, über das dosiert Wasser in Richtung Cottbus, Spreewald und Berlin abgegeben werden soll. Obendrein können zur Flutung bereitstehende Tagebaurestlöcher der Braunkohleregion einiges schlucken. An der Spree bei Spremberg galt bis zum späten Montagabend die zweitniedrigste Alarmstufe 3. Schwieriger ist die Situation an der Lausitzer Neiße. So viel Wasser wie aktuell habe der Fluss zuletzt 1981 gehabt, sagte Umweltamts-Präsident Freude. Auf die Erfahrung von damals könne aufgebaut werden, zudem sei in den Deichbau investiert worden. „Aber die Deiche sind alt.“ Im Raum Grießen wurden bis zum Montagabend drei Deichbrüche gemeldet, ohne dass größere Schäden entstanden. Anderswo waren Feuerwehrleute damit beschäftigt, Sickerstellen abzudichten.

Bei der Evakuierung von Klein Bademeusel handele es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, weil der vorgelagerte Neiße-Deich brüchig geworden sei und bereits Wasser durchdringe, erklärte eine Sprecherin der Katastrophenschutzbehörde im Kreis Spree-Neiße. Noch sei allerdings kein Haus überschwemmt. Klein Bademeusel ist ein Ortsteil der Stadt Forst. Die Einsatzkräfte rechneten damit, dass sich dort das Hochwasser bis zu sieben Stunden hält. Binnen 12 bis 18 Stunden könnte das Hochwasser den Landkreis durchquert haben.

Die Lage an der Elbe ist laut Platzeck dagegen derzeit entspannt und wird voraussichtlich ungefährlich bleiben. Für den Fluss soll vom kommenden Samstag an in der Prignitz die niedrigste Alarmstufe 1 gelten. Ebenfalls günstige Bedingungen herrschten an der Oder, in die die Neiße bei Ratzdorf (Oder-Spree) einmündet. Nach dem Hochwasser im Frühjahr steht das Wasser dort derzeit nur mittelhoch, so dass der Grenzfluss die Mengen aus der Neiße voraussichtlich problemlos aufnehmen kann. Die Kommunen an Spree und Neiße bereiteten sich unterdessen auf das Schlimmste vor. Unterstützt werden sie von Brandenburgs Katastrophenschutzstab, den das Innenministerium zwei Monate nach dem Oderhochwasser wieder aktivierte. Nach Ministeriumsangaben forderten der Landkreis Spree-Neiße und die Stadt Cottbus insgesamt 400 000 Sandsäcke an.Auch Deichvlies, Abfüllstationen für den Sand und Handlampen würden ausgeliefert. Die Stadt Cottbus rechnete damit, dass der Hochwasserscheitel der Spree am Dienstagnachmittag durchzieht. Deichbrüche könnten nicht ausgeschlossen werden, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Inzwischen kamen vorsorglich Deichläufer zum Einsatz.