Die Suchmannschaften vermuten, am Grund einer 500 Meter tiefen Schlucht die Black Box des abgestürzten Superjets entdeckt zu haben.

Jakarta. Indonesische Spezialeinheiten haben am Montag die Suche nach dem Flugdatenschreiber des abgestürzten russischen Superjets fortgesetzt. Die Suchmannschaften vermuteten, am Grund einer 500 Meter tiefen Schlucht die Black Box entdeckt zu haben, sagte der Chef der Nationalen Verkehrssicherheitskommission, Tatang Kurniadi. "Wir hoffen, dass sie sie irgendwann heute erreichen.“

Die Ursache für den Absturz des Mittelstreckenflugzeugs vom Typ Suchoi Superjet 100 (SSJ 100) am Mittwoch ist unklar. Seit Sonnabend wurden bereits von der Absturzstelle geborgene Leichenteile zur Identifikation per Helikopter in die Hauptstadt Jakarta ausgeflogen. Einsatzkräfte hatten in der Nähe der Absturzstelle mindestens zwölf Leichen entdeckt. "Wir können viele weitere Körper sehen, aber die Schlucht und die Klippen hindern uns daran, sie zu erreichen“, sagte Oni Junianto von den Rettungskräften.

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Das Mittelstreckenflugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 (SSJ 100) war am Mittwoch bei einem Schauflug am Hang des Vulkans Salak in der Provinz Westjava mit 45 Menschen an Bord abgestürzt. Nach Einschätzung der Rettungskräfte gab es vermutlich keine Überlebenden.

Der für Kurz- und Mittelstrecken konzipierte Superjet mit 75 bis 95 Sitzen ist das erste komplett neue russische Passagierflugzeug seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 20 Jahren. Die Maschine gilt als Hoffnungsträger der russischen Luftfahrtindustrie. Der Flieger befand sich seit seinem Jungfernflug 2008 auf einer Schautour. Am Mittwoch war er in Jakarta gelandet und zuvor in Birma, Pakistan und Kasachstan präsentiert worden. Laos und Vietnam standen als nächstes auf dem Programm. (dapd)