Die russische Maschine vom Typ Suchoi Superjet 100 war mit modernster Technik ausgestattet. Trotzdem ist die Maschine in Indonesien abgestürzt.

Jakarta. Zwei Tage nach dem Absturz einer russischen Maschine in Indonesien haben Helfer mit der Bergung der Leichen begonnen. Sechs Hubschrauber waren in dem unwegsamen Gelände am Hang eines Vulkans südlich von Jakarta dafür am Freitag in Einsatz, sagte der Sprecher der Rettungskräfte, Gagah Prakoso. Keiner der Insassen überlebte den Absturz. Nach russischen Angaben waren 45 Menschen an Bord, nach indonesischen Angaben 47. „Wir müssen sie schnell bergen, weil das Gebiet nachmittags meist im Nebel liegt“, sagte Prakoso.

Unterdessen trafen russische Experten in Jakarta ein. Sie wollen die indonesischen Kollegen bei der Untersuchung der Absturzursache unterstützen, teilte die russische Botschaft mit. Anhaltspunkte gab es zunächst nicht. Der Pilot hatte aus ungeklärten Gründen 20 Minuten nach dem Start um Erlaubnis gebeten, die Flughöhe verlassen zu dürfen. Dann brach der Funkkontakt ab.

Das Flugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 war am Mittwoch bei einem Schauflug für Kaufinteressenten vom Radar verschwunden. Suchtrupps orteten das Wrack erst mehr als 18 Stunden später.

+++ Absturz von SSJ 100: Rückschlag für russische Luftfahrt +++

Der SSJ 100 war das erste komplett neue russische Passagierflugzeug, das seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 20 Jahren entwickelt wurde. Mit einem Preis von rund 35 Millionen Dollar (etwa 27 Millionen Euro) war es im Vergleich zur Konkurrenz relativ günstig. Mehr als 170 Bestellungen lagen dem Konzern bereits vor, der damit auf dem Weltmarkt in Konkurrenz zu den Konzernen Airbus und Boeing treten wollte.

Der Superjet, der 2008 seinen Jungfernflug absolviert hatte und seither mehrmals mit technischen Problemen aufgefallen war, befand sich auf einer Schautour durch Asien. Am Mittwoch war er in Jakarta gelandet und zuvor in Birma, Pakistan und Kasachstan präsentiert worden. Laos und Vietnam standen als nächstes auf dem Programm. (dpa)