Ole Bischof kann den Peking-Coup nicht wiederholen - Finalniederlage. Kerber & Lisicki stehen im Achtelfinale.

London. Die deutschen Volleyballer haben bei den Olympischen Spielen auch ihr zweites Vorrundenspiel verloren . Das Team von Bundestrainer Vital Heynen unterlag am Dienstag in London Olympiasieger USA mit 0:3 (23:25, 16:25, 20:25). Gegen die favorisierten Amerikaner konnte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes nur im ersten Satz mithalten. In der dritten Partie trifft die deutsche Mannschaft am Donnerstag (10.30 Uhr MESZ) auf Europameister Serbien.

Julia Görges ist ihren Fed-Cup-Kolleginnen Angelique Kerber und Sabine Lisicki ins Achtelfinale des olympischen Tennisturniers in Wimbledon gefolgt. Die 23-Jährige aus Bad Oldesloe bezwang Varvara Lepchenko (USA) 6:3, 7:5 und trifft nun auf Maria Kirilenko (Russland/Nr. 14) oder Heather Watson (Großbritannien).

Ole Bischof hat bei den Olympischen Spielen in London die Silbermedaille im Judo gewonnen. Der 32-Jährige unterlag am Dienstag im Finale der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm dem Südkoreaner Kim Jae-Bum, den er vor vier Jahren bei seinem Olympiasieg in Peking bezwungen hatte. Bei der Neuauflage dominierte der neue Olympiasieger den Kampf klar, er gewann durch Yuko. Bischof verpasste es trotz seiner erneuten olympischen Glanzleistung, als erster deutscher Judoka überhaupt zwei Mal Gold bei Sommerspielen zu erkämpfen.

Nach schwachem Start hat sich Tennisspielerin Sabine Lisicki am Dienstag mit einer bravourösen Energieleistung ins Achtelfinale des Olympia-Wettbewerbs gekämpft . Die 22-jährige Berlinerin gewann ihre dramatische Zweitrundenpartie gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa mit 4:6, 6:3, 7:5 und trifft nun entweder auf die Russin Maria Scharapowa oder die Britin Laura Robson. Im dritten Satz wehrte die Weltranglisten-17. bei 4:5-Rückstand einen Matchball ab.

Jonathan Erdmann und Kay Matysik stehen beim olympischen Beachvolleyballturnier in London nach ihrer zweiten Niederlage vor dem Aus . Das Duo aus Berlin unterlag den niederländischen Routiniers Reinder Nummerdor/Richard Schuil im zweiten Gruppenspiel nach einem schwachen Auftritt in nur 36 Minuten mit 0:2 (9:21, 16:21).

Noch ein Herzschlag-Finale: Sideris Tasiadis hat bei seinem ersten Start bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille gewonnen. Nach seiner Qualifikation für das Finale im Einer Canadier am Dienstagnachmittag, fuhr der 22 Jahre alte Augsburger die zweitschnellste Zeit im Finale. Nur eine Sekunde trennte den jüngsten im deutschen Team vom obersten Treppchenplatz.

Judoka Ole Bischof (Reutlingen) besiegt Travis Stevens (USA) durch Kamprichterentscheid und kann seinen Titel verteigen . Damit steht Bischof im Finale, was gleichzeitig die Neuauflage des Finales von Peking 2008 ist, gegen den Weltranglistenersten Kim Jae-Bum (Südkorea) ab 17.10 Uhr (MESZ).

Die deutschen Florettfechter um Peking-Sieger Benjamin Kleibrink und den viermaligen Einzel-Weltmeister Peter Joppich sind bei den Olympischen Spielen in London leer ausgegangen. Für den Tauberbischofsheimer Kleibrink war bereits in der Runde der letzten 32 Schluss. In der Neuauflage des olympischen Finals von 2008 verlor der 27-Jährige einen Tag nach seinem Geburtstag gegen den Japaner Yuki Ota überraschend deutlich mit 5:15.

Joppich verlor im Achtelfinale gegen den WM-Fünften Alaaeldin Abdouelkassem aus Ägypten 10:15 und wartet weiter auf seine erste Medaille bei Olympischen Spielen. Sebastian Bachmann aus Bonn, verlor ebenfalls im Achtelfinale gegen den italienischen Weltranglistenzweiten Valerio Aspromonte 11:15

Das deutsche Beachvolleyball-Duo Goller/Ludwig verliert hauchdünn gegen Antonelli/Talita (Brasilien) mit 1:2 (19:21, 31:29 und 13:15). Jetzt brauchen die Berlinerinnen am Donnerstag (15.30 Uhr MESZ) gegen Madelein Meppelink/Sophie van Gestel aus den Niederlanden einen Sieg.

Der deutsche Skeet-Schütze Ralf Buchheim hat das Finale bei den Olympischen Spielen verpasst. Der 28-Jährige schloss die Qualifikation am Dienstag mit insgesamt 118 Treffern auf Platz 10 ab. Nur die besten sechs Schützen erreichten das Finale am Abend, in das der Amerikaner Vincent Hancock als Führender einzog. Der Goldmedaillengewinner von Peking 2008 verfehlte mit 123 getroffenen Wurfscheiben lediglich zweimal das Ziel und übertraf mit diesem Ergebnis den von ihm in Peking aufgestellten olympischen Rekord (121).

Der viermalige Florett-Weltmeister Peter Joppich hat beim olympischen Fecht-Wettbewerb in London das Achtelfinale erreicht . Der Koblenzer gewann gegen den Briten James-Andrew Davis 15:10 und muss nun gegen den Ägypter Alaaedin Abdouelkassem antreten. In seiner Karriere wartet Joppich immer noch auf seine erste olympische Medaille. Sebastian Bachmann aus Bonn triumphierte gegen Renal Ganejew aus Russland mit 15:9. Bachmann trifft auf den topgesetzten Italiener Valerio Aspromonte. Olympiasieger Benjamin Kleibrink muss seine Koffer packen. In der Neuauflage des Olympiafinals von 2008 unterlag der Goldmedaillengewinner mit 5-15 dem Japaner Yuki Ota in der 2. Runde.

Judo-Olympiasieger Ole Bischof greift auch bei den Spielen in London nach einer Medaille. Der 32-Jährige besiegte am Dienstag in seinem Pool-Finale in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm den Japaner Takahiro Nakai vorzeitig und steht damit im Halbfinale . Bei einem weiteren Sieg hätte Bischof bereits Silber sicher. Zuvor hatte der Peking-Olympiasieger seine ersten beiden Kämpfe gegen den Italiener Antonio Ciano und den Kasachen Islam Bozbayew gewonnenDagegen war Claudia Malzahn aus Halle/Saale in ihrem Erstrundenkampf gegen die slowenische Gold-Favoritin Urska Zolnir chancenlos, unterlag nach 2:52 Kampfminuten durch einen Armhebel vorzeitig und schied aus dem Turnier aus.

Angelique Kerber gewinnt die Runde der letzten 32 locker und zieht in das Achtelfinale ein . Gegen Timea Babos aus Ungarn ging es beim 6:1 und 6:1 sehr schnell. Im Achtelfinale kommt es zum Knaller gegen Venus Williams (USA).

Weltrekordler Paul Biedermann hat die deutsche 4x200-m-Freistilstaffel ins olympische Finale geführt. Der Hallenser, der am Vortag Platz fünf im Einzel belegt hatte, schwamm im Quartett mit Tim Wallburger (Berlin), Dimitri Colupaev (Mainz) und Clemens Rapp (Bad Saulgau) in den Vorläufen auf Gesamtplatz drei. In 7:09,23 Minuten blieb das deutsche Team nur sechs Hundertstel über der Zeit von der EM im Mai in Debrecen, bei der Deutschland in der gleichen Besetzung Gold gewonnen hatte. Der Endlauf findet als letztes Rennen am Dienstagabend statt.

+++Live: Vier Chancen auf Medaillen für Deutschland am Dienstag+++

Mitfavorit Marcel Hacker hat bei der olympischen Ruder-Regatta das Halbfinale erreicht. Der Skiff-Weltmeister von 2002 fuhr am Dienstag ein starkes Rennen und musste sich nur dem Briten Alan Campbell geschlagen geben. "Das war heute schon härter als erwartet“, sagte der 35-Jährige. Der ungewohnte Seitenwind machte ihm sichtlich mehr zu schaffen als dem WM-Dritten aus Großbritannien. Allerdings gab es am vierten Renntag auch die ersten überraschenden Ausfälle in der deutschen Flotte.

"Ich bin mein eigenes Rennen gefahren, habe es mir nicht diktieren lassen“, sagte er. Bereits am Mittwoch kämpft Hacker um seinen ersten olympischen Finaleinzug seit der Bronzemedaille von Sydney 2000.

Ebenfalls überraschend im Halbfinale steht Marie-Louise Dräger . Die mehrfache Leichtgewichts-Weltmeisterin, die erst seit wenigen Monaten im schweren Einer rudert, musste sich nur der Australierin Kim Crow und Emma Twigg aus Neuseeland geschlagen geben.

Derweil scheiterten der Frauen-Achter sowie der Frauen-Doppelzweier in ihren Hoffnungsläufen. Während für das Großboot um Schlagfrau Laura Schwensen die Qualifikation für die Olympischen Spiele bereits ein Erfolg war, enttäuschte der Auftritt von Tina Manker und Stephanie Schiller . Im Vorjahr bei der WM in Bled hatten die Potsdamerinnen im Doppelvierer Gold geholt. Der Zweier und der Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer schieden zudem in ihren Halbfinals als Viertplatzierte aus.

Der deutsche Rekordhalter Marco di Carli hat im olympischen Vorlauf über 100 m Freistil ein Debakel erlebt. Der 27-Jährige schwamm als einziger deutscher Starter ganz schwache 49,03 Sekunden und schied als Gesamt-18. aus. Vier Hundertstel fehlten zum Einzug ins Semifinale. "Das war Kacke. Indiskutabel schlecht. Ich hatte eigentlich ein super Gefühl und war an der Wand noch vor Agnel. Scheiße mal wieder“, sagte er.

Damit konnte der Frankfurter seine Nachnominierung für das Einzel nicht rechtfertigen. Der 27-Jährige hatte sich nur in der Staffel für Olympia qualifiziert, wurde aber nachträglich auch für das Einzel gemeldet, weil er die Norm des Weltverbandes FINA unterboten hatte.

"Für mich ist Olympia hiermit beendet. In der Lagenstaffel wird Markus Deibler schwimmen“, sagte di Carli. Der Hamburger Deibler war in der 4x100-m-Freistilstaffel am Sonntag Schnellster im deutschen Quartett. Die Vorläufe in der Lagenstaffel stehen am Freitag an, der Endlauf bildet traditionell den Anschluss der Wettbewerbe.

Marco Koch und Christian vom Lehn sind unterdessen ins olympische Halbfinale über 200 Meter Brust geschwommen. Der Darmstädter Koch kam am Dienstag in London in 2:10,61 Minuten als Gesamtelfter weiter. Spannender machte es Vom Lehn. Der Wuppertaler rutschte in 2:11,66 als 16. gerade so ins Halbfinale. Als Vorlaufschnellster geht der Ungar Daniel Gyurta (2:08,71) ins Halbfinale an diesem Dienstagabend.

Bogenschütze Camilo Mayr aus Welzheim ist am Dienstag in der ersten Runde des olympischen Turniers ausgeschieden. Der 21 Jahre alte Olympia-Debütant unterlag gegen den starken Chinesen Yu Xing mit 0:6. "Ich war sehr nervös, habe aber dennoch einen guten Wettkampf geschossen. Diese Erfahrung nehme ich gerne mit, denn ich stehe erst am Anfang meiner Entwicklung“, sagte Mayr.

(abendblatt.de/dpa/sid/dapd)