Neue Bodenproben in der Elbmarsch fordert die SPD-Landtagsabgeordnete Schröder-Ehlers

Lüneburg. Die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD) kritisiert vor dem Hintergrund der Leukämie-Fälle in der Elbmarsch und in Asse, dass sich die niedersächsische Landesregierung nicht aus der Verantwortung stehlen dürfe.

,,CDU und FDP im Landtag machen es sich zu einfach, wenn sie die Aufklärung bezüglich der erhöhten Leukämie-Rate in der Elbmarsch dem Bund und der Europäischen Union zuschieben", sagt sie. Sie drängt angesichts der deutlichen Häufung von Erkrankungen auch rund um das marode Atommülllager Asse darauf, das Blutkrebsrisiko jetzt sowohl in der Elbmarsch als auch in der Umgebung anderer Atomkraftwerke und Lagerstandorte kleinräumig untersuchen zu lassen und die Ursachenforschung mitsamt Bodenproben nicht weiter auszubremsen.

Wie berichtet, hatten CDU und FDP bei der jüngsten Sozialausschusssitzung Mitte November einen Antrag durchgebracht, in dem sie Bund und EU zu mehr allgemeiner Ursachenforschung bei Leukämieerkrankungen auffordern. Zudem lehnen sie neue Bodenproben in der Elbmarsch ab.

Das Land Niedersachsen stehe nach wie vor sehr wohl in der Pflicht, die Gründe für das weltweit auffälligste Leukämie-Cluster mit 19 in den vergangenen 21 Jahren erkrankten Kindern und Jugendlichen in der Nähe des Atommeilers Krümmel und des ehemaligen GKSS- Forschungsreaktors in Geesthacht aufzuklären, hält Schröder-Ehlers entgegen: "Das ist das Land den leidgeprüften Familien sowie den zu Recht beunruhigten Menschen in der Elbmarsch schuldig."

Jetzt, da das niedersächsische Krebsregister aufzeige, dass sich in der Umgebung des Atommülllagers Asse in Wolfenbüttel im Untersuchungszeitraum 2002 bis 2009 die Zahl der Leukämie-Erkrankungen bei Männern mit 18 Fällen verdoppelt und die Erkrankungsrate bei Frauen mit Schilddrüsenkrebs sogar verdreifacht habe, komme der dringenden wissenschaftlichen Untersuchung eine neue Dimension zu.

Schröder-Ehlers: "Eine Aufklärung dieser unheimlichen Serien ist erforderlich, ohne dass schon im Vorfeld ein möglicher Zusammenhang mit Atomkraftanlagen geleugnet oder die Häufung der Erkrankungsfälle als Zufall eingestuft wird, wie es Landes- und Bundesregierung derzeit tun." Die Befunde dürften nicht ignoriert werden.

Die niedersächsische Landesregierung zeige bislang keinen Aufklärungswillen, kritisiert die Landtagsabgeordnete. Erst vor zwei Wochen hätten CDU und FDP erklärt, das Thema endgültig beenden zu wollen.