Andreas Kinser, Wildbiologe der Deutschen Wildtier-Stiftung, Hamburg:

Dass sich Igel bei der Paarung nicht gegenseitig mit ihren Stacheln piksen, liegt an mehreren Faktoren. Erst einmal sind Igel bauchseits nicht bestachelt, wodurch überhaupt nur die Männchen Gefahr laufen, sich beim Aufsteigen auf die Weibchen zu verletzen. Dieses Risiko minimieren sie durch eine recht unempfindliche, dicke Haut und dadurch, dass sie ihren Penis in der Körpermitte haben. So müssen sie nicht allzu weit auf ihre Partnerin hochklettern. Die Weibchen ihrerseits mindern die Verletzungsgefahr für die Männchen nicht nur dadurch, dass sie ihr Stachelkleid anlegen, sondern sie heben bei der Paarung auch noch das Becken an und strecken den Rücken durch. Sollte sich dennoch einer der Stacheln einmal querstellen, gilt wohl das Prinzip, dass der Wille größer ist als der Schmerz.