Prof. Dominique Singer, Leiter der Abteilung Neugeborenen- und Kinderintensivmedizin am UKE:

Betrachten wir dazu zunächst ein allgemeines Phänomen in der Natur: Im Vergleich zu großen Tieren haben kleine Tiere eine höhere Stoffwechselrate, sie verbrauchen in kürzerer Zeit mehr Energie, ihr Herz schlägt schneller. Dieser Umstand wirkt sich offenbar auch auf ihr Verhalten aus: Eine Maus beispielsweise macht viel schnellere Bewegungen als ein Elefant. Bei kleinen Kindern ist dies ähnlich: Ihre Stoffwechselrate ist höher als bei den "Großen", den Erwachsenen, und womöglich trägt dies dazu bei, dass kleine Kinder sich auch schneller bewegen. Die Lust, schnell zu laufen, spiegelt aber auch den Spieltrieb wider und fördert die körperliche Entwicklung von kleinen Kindern: Sie trainieren so das Zusammenspiel ihrer Muskeln, ihren Gleichgewichtssinn und ihre Fitness. Deshalb ist es sehr wichtig, diesem besonderen Bewegungsdrang Raum zu geben.