Dr. Gerald Koch, Institut für Holztechnologie und Holzbiologie, Hamburg:

Das ist ein rein mechanischer beziehungsweise physikalischer Prozess. Beim Schleifen werden die Holzfasern angedrückt und teilweise zermahlen. Wird dann mit dem Lack Feuchtigkeit (Lösemittel) aufgetragen, quellen die Fasern ungleichmäßig auf und erzeugen eine raue Oberfläche. Durch einen leichten Nachschliff kann die Oberfläche wieder geglättet werden und quillt beim zweiten Lackauftrag nicht mehr auf, da die Fasern bereits stabilisiert (eingebettet) sind. Nach dem Hobeln erreicht man diese glatte Oberfläche zumeist beim ersten Anstrich, weil die Fasern dabei nicht zerquetscht und gemahlen werden und sich deshalb nicht so vollsaugen mit Feuchtigkeit. Allerdings sind gehobelte Oberflächen nicht so gleichmäßig, weil durch das Hobeln leichte Wellen entstehen.