Dr. Veit Hennig vom Biozentrum Grindel:

Der große Bewegungsradius des Kopfes der Vögel gleicht zum einen die geringe Beweglichkeit der Augen aus, die durch einen Hornring, in den der Augapfel eingelassen ist, eingeschränkt wird. Für das räumliche Sehen im Halbdämmerlicht sind die Augen der Eulen genau nach vorne gerichtet. Zum genauen Fokussieren erfolgt die auffällige Kopfdrehung. Eulenspezifisch ist auch, dass die Tiere gerichtet und vor allem sehr intensiv hören können, um ihre Beute aufzuspüren. Die Drehung des Kopfes ist deshalb auch erforderlich, um ihn genau in Schallrichtung zu positionieren. Besonders ausgefeilt ist diese Eigenschaft bei der Schleiereule: Ihre markant herzförmige Gesichtsstruktur sammelt den Schall wie ein Trichter und bündelt ihn zu den auch noch vertikal asymmetrisch angeordneten Ohröffnungen unter den Federn.