BERLIN/SCHWERIN. Nach dem Verbot einer NPD-Kundgebung in Schwerin gegen den G-8-Gipfel sind etwa 1600 Rechtsextreme am Sonnabend auf neun andere deutsche Städte ausgewichen. In Berlin zogen nach Polizeiangaben 100 Neonazis durch das Brandenburger Tor. Ein Polizeisprecher sagte, Beamte hätten sich ihnen in den Weg gestellt, seien aber beiseitegeschoben worden. Die Neonazis hätten Parolen skandiert und eine NPD-Fahne geschwenkt. Mit Verstärkung habe die Polizei den Zug aufgelöst und 13 Personen festgenommen. Die Demonstranten seien mit Bussen aus Bayern gekommen.

In Niedersachsen zogen rund 350 NPD-Anhänger durch Lüneburg, in Schleswig-Holstein 300 bis 400 durch Lauenburg. In Güstrow zählte die Polizei 250 NPD-Anhänger, in Wittenberge 200, je 100 in Lübbenau und Oranienburg sowie 60 in Potsdam. Aktionen gab es laut Polizei auch in Boizenburg und Lübz. In Osterburg in Sachsen-Anhalt waren es 180. Die NPD-Anhänger waren auf dem Weg zu einer Protestkundgebung gegen den G-8-Gipfel in Schwerin, die jedoch in der Nacht zum Sonnabend vom Oberverwaltungsgericht in Greifswald verboten worden war.

Am Sonnabend war die NPD mit dem Versuch gescheitert, die Demonstration mithilfe des Bundesverfassungsgerichts durchzusetzen.