HAMBURG. Bei den schweren Krawallen in Rostock waren nach ersten Erkenntnissen Hamburger Sicherheitsbehörden auch gewaltbereite Demonstranten aus der Hansestadt aktiv. "Dass Hamburger dabei waren, ist sicher", bestätigte Polizeisprecher Ralf Meyer dem Abendblatt. Genaue Zahlen gebe es noch nicht. In Polizeikreisen war die Rede von einem "relevanten Beitrag aus Hamburg" an den Randalen.

"Hamburg und Berlin sind die Zentren der linken Szene", sagte Meyer. Deshalb sei anzunehmen, dass ein großer Teil der gewaltbereiten Demonstranten aus den beiden größten deutschen Städten komme. In Hamburg habe bereits die Demonstration gegen das Asien-EU-Außenministertreffen (Asem) am Pfingstmontag die Gewaltbereitschaft der Demonstranten gezeigt, so der Polizeisprecher: "Die Ereignisse in Rostock haben unsere Taktik bei der Demonstration in Hamburg und die starke Präsenz der Polizei an der Spitze des Protestzuges bestärkt. Wir hätten sonst andere Bilder in Hamburg gehabt."

Mit weiteren Demonstrationen und Ausschreitungen in Hamburg wird nach den Ereignissen in Rostock zunächst nicht gerechnet: "Die Gewalttätigen haben sich dort austoben können - und werden es eher noch einmal direkt vor Ort probieren", so die Einschätzung aus Polizeikreisen.