Berlin. Franz Müntefering kann nicht schwimmen, soll jetzt die SPD aber vor dem Untergang retten. Der 64-Jährige trägt nie eine Uhr, will der Partei aber klar machen, was die Stunde geschlagen hat. Mehr als 20 Jahre lang arbeitete der gebürtige Sauerländer als Industriekaufmann in einer Metallfirma, bevor er sich ganz für die Politik entschied.

Und dort machte der Spätstarter eine steile Karriere: 1966 Eintritt in die SPD, "weil ich mich nach acht Jahren Schule um meine Lebenschancen betrogen fühlte", 1975 erstmals im Bundestag, Minister und SPD-Landeschef in NRW, Bundesgeschäftsführer, Bundesminister, SPD-Generalsekretär, Fraktionschef im Bundestag und jetzt dazu noch Parteivorsitzender. Nicht festlegen will sich der Fan der Nordsee-Insel Norderney, wie lange er dieses Amt - "das schönste neben dem Papst" - ausüben will. Aber, so sagt der Meister der kurzen Sätze: "Ein Hopper bin ich nicht."