Der „Gouvernator“ könnte zurück ins Filmgeschäft wechseln. Niederlage für die Kiffer: Rauchen von Marihuana bleibt in Kalifornien verboten.

Sacramento/Washington. Der Republikaner Arnold Schwarzenegger erhält einen demokratischen Nachfolger: Die kalifornischen Wähler haben den amtierenden Justizminister Kaliforniens, Jerry Brown (72), zu ihrem Gouverneur gewählt, berichtet der US-Senders CNN. Seine republikanische Rivalin, dir frühere Ebay-Chefin Meg Whitman (54), hatte mehr als 140 Millionen Dollar aus eigener Tasche in die Wahlschlacht gesteckt. Es war – von Präsidentschaftswahlen abgesehen – das teuerste Rennen in der Geschichte der USA.

Nach zwei Amtszeiten muss Schwarzenegger von der politischen Bühne in Sacramento abtreten. Der 63-Jährige gibt sein Amt im Januar ab. Es wird in Kalifornien darüber spekuliert, ob Schwarzenegger wieder ins Kino-Geschäft zurückkehrt. Zuletzt hatte er entsprechende Andeutungen gemacht.

Brown ist ein Karrierepolitiker mit einer schillernden Vergangenheit, der im Wahlkampf auf seine langjährige Amtserfahrung verwies. Er war bereits von 1975 bis 1983 kalifornischer Gouverneur, damals der Jüngste, heute der Älteste. Politik-Neuling Whitman kehrte ihre Managerqualitäten heraus, mit denen sie den Staat aus seiner schweren Finanzkrise retten wollte.

Es gab bei den Kongresswahlen aber auch einen Wahlsieg für Barbara Boxer (69): Bei den Senatswahlen in Kalifornien hat sich die langjährige demokratische Senatorin nach Berechnungen des US-Senders CNN gegen ihre republikanische Konkurrentin, Carly Fiorina (56), durchgesetzt. Die linksliberale Demokratin vertritt den Westküstenstaat seit 1993 im US-Senat. Fiorina, frühere Vorstandsvorsitzende des Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP), war zum ersten Mal in das Rennen um den Senatsposten gezogen.

Boxer hatte die konservative Powerfrau aus der Wirtschaft als zu extrem für das liberale Kalifornien dargestellt. Fiorina wiederum spielte ihre langjährige Erfahrung als Managerin aus, die dem von der Rezession gebeutelten Staat helfen würde. Während des Wahlkampfes lieferten sich die Kandidatinnen zeitweise ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Kiffen in Kalifornien wird nicht erlaubt: Die Wähler des US-Westküstenstaates haben gegen die Legalisierung von Marihuana gestimmt. Der Volksentscheid „Proposition 19“ sah vor, dass die Droge zum Genuss konsumiert und in kleinen Mengen angebaut werden darf. Jeder, der älter als 21 Jahre ist, sollte rund 28 Gramm Marihuana besitzen dürfen. Der Verkauf des Rauschmittels auf einem legalen Marihuanamarkt hätte dem Staat nach Schätzungen jährlich über eine Milliarde Dollar an Steuern und Gebühren einbringen können.