Ein US-Bundesgericht in New Orleans hat das von Obama angeordnete sechsmonatige Verbot von Tiefseebohrungen gestoppt.

New Orleans. Ein US-Gericht hat den von US-Präsident Barack Obama verhängten Öl-Bohrstopp im Golf von Mexiko aufgehoben. Das sechsmonatige Moratorium, mit dem Obama auf die Ölpest im Golf reagiert hatte, sei rechtswidrig, entschied ein Bundesgericht in New Orleans am Dienstag und entsprach damit der Klage von 32 Öl-Unternehmen. Das Weiße Haus kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Anwalt David Rosenblum, der mehrere der 32 klagenden Unternehmen vertritt, hatte am Montag bei einer Gerichtsanhörung in New Orleans erklärt, der sechsmonatige Bohrstopp sei willkürlich und bestrafe die gesamte Branche. Es gebe im Golf von Mexiko „ein ganzes Ökosystem von Unternehmen, die durch dieses Moratorium jeden Tag geschädigt“ würden. Der Rechtsvertreter der US-Regierung, Guillermo Montero, machte geltend, dass die Sicherheitsstandards nach der Ölkatastrophe zunächst auf den Prüfstand gestellt werden müssten.

Die von BP betriebene Ölplattform „Deepwater Horizon“ war am 20. April explodiert und zwei Tage später gesunken. Seitdem sprudeln Millionen Liter Rohöl aus dem lecken Bohrloch ins Meer und verschmutzen die Küsten.