Paris/Berlin. Bewegende Zeremonie beim Länderspiel in Wembley. Neue Angriffe in Syrien. Die Börsen drehen nach der Länderspiel-Absage ins Minus.

Deutschland wird sich nicht an den Luftschlägen gegen die Terrormiliz des Islamischen Staates (IS) in Syrien beteiligen. Das versicherte Außenminister Frank-Walter Steinmeier noch einmal am Dienstag. Frankreich will im Kampf gegen den Terrorismus die europäischen Partner in die Pflicht nehmen 2 und fliegt neue Luftangriffe in Syrien. Unterdessen wurde das viel diskutierte Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande in Hannover eine Stunde vor Anpfiff doch abgesagt. Es gab eine Terrorwarnung.

Interview mit Bruder des Terrorverdächtigen Salah Abdeslam

Die Welt sagt dem IS-Terror den Kampf an

Die Polizei fahndet international weiter nach flüchtigen Komplizen der Attentäter, die am Freitagabend in Paris 129 Menschen getötet hatten, darunter mindestens zwei Deutsche. Mit Haftbefehl gesucht wird der 26-jährige Belgier Salah Abdeslam, ein Bruder eines Selbstmordattentäters von Paris. Ein Drahtzieher der Attacken könnte der gesuchte belgische Islamist Abdelhamid Abaaoud sein. Der 28-Jährige, der als meistgesuchter Islamist Belgiens gilt, soll sich zuletzt in Syrien aufgehalten und dort für den IS gekämpft haben.

Abendblatt.de hält Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden:

22.30 Uhr: Die französische Polizei veröffentlicht ein Foto von einem weiteren mutmaßlichen Attentäter. Es soll sich um einen der Männer handeln, die sich vor dem Fußballstadion Stade de France in die Luft gesprengt haben.

Polizei-Bild: Dieser Mann ist einer der mutmaßlichen Attentäter, die am Stade de France starben
Polizei-Bild: Dieser Mann ist einer der mutmaßlichen Attentäter, die am Stade de France starben © REUTERS | HANDOUT

22.08 Uhr: Nach den Terroranschlägen von Paris könnte noch ein zweiter Attentäter auf der Flucht sein. Dies sei eine „starke Hypothese“, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen. Demnach hätte die Gruppe, die im Osten der Hauptstadt mehrere Bars und Restaurants ins Visier nahm, aus insgesamt drei Attentätern bestanden. Die Zeitung „Le Monde“ berichtete, nach zahlreichen Zeugenberichten hätten in dem Auto des Kommandos drei Insassen gesessen: Die Brüder Brahim und Salah Abdeslam sowie eine weitere Person. Salah wird international gesucht, Brahim sprengte sich in die Luft. Bei den Anschlägen waren sieben Attentäter gestorben. Falls sich die These bestätigen sollte, stiege die Zahl der Attentäter auf neun.

20.50 Uhr: Der über Griechenland nach Westeuropa eingereiste Attentäter könnte nach Informationen von Insidern auf dem Weg über den Balkan von einem Komplizen begleitet worden sein. Das erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Geheimdienst- und Polizeikreisen.

Bewegendes Länderspiel in Wembley

Er hat seine Cousine bei den Anschlägen verloren: Nationalspieler Lassana Diarra
Er hat seine Cousine bei den Anschlägen verloren: Nationalspieler Lassana Diarra © REUTERS | John Sibley
Prinz William legt einen Kranz nieder
Prinz William legt einen Kranz nieder © dpa | Andy Rain
Gespielt wurde später auch: Yohan Cabaye und Gary Cahill
Gespielt wurde später auch: Yohan Cabaye und Gary Cahill © Getty Images | Shaun Botterill
Eine Besucherin in Wembley
Eine Besucherin in Wembley © REUTERS | Dylan Martinez
Premierminister David Cameron (l.) mit Prinz William
Premierminister David Cameron (l.) mit Prinz William © dpa | Andy Rain
Lucas Digne, Laurent Koscielny und Hugo Lloris
Lucas Digne, Laurent Koscielny und Hugo Lloris © REUTERS | John Sibley
Paul Pogba, Lassana Diarra und Eliaquim Mangala
Paul Pogba, Lassana Diarra und Eliaquim Mangala © Getty Images | Paul Gilham
Vor dem Spiel sangen alle Zuschauer die französische Nationalhymne
Vor dem Spiel sangen alle Zuschauer die französische Nationalhymne © REUTERS | Carl Recine
Auch die Engländer zeigten sich betroffen: Wayne Rooney, Joe Hart und Harry Kane
Auch die Engländer zeigten sich betroffen: Wayne Rooney, Joe Hart und Harry Kane © REUTERS | Darren Staples
Gemischte Mannschaften vor dem Anpfiff
Gemischte Mannschaften vor dem Anpfiff © REUTERS | John Sibley
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20.32 Uhr: Der US-Aktienindex S&P 500 dreht nach dem Bekanntwerden von Hinweisen auf einen geplanten Sprengstoffanschlag in Hannover ins Minus.

21.05 Uhr: Das Länderspiel zwischen England und Frankreich wurde im Londoner Wembley-Stadion nach einer bewegenden Zeremonie angepfiffen. Beide Teams und das ganze Stadion sangen die französische Nationalhymne, die Marseillaise. Für die Teamfotos mischten sich die Spieler beider Mannschaften.

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20.26 Uhr: Frankreich gibt neue Luftangriffe auf die IS-Hochburg Rakka in Syrien bekannt. Die Bombardierungen würden weiter gesteigert, erklärt das Verteidigungsministerium.

19.30 Uhr: Das Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande in Hannover ist abgesagt worden. Was zunächst Abendblatt-Reporter berichteten, bestätigte die Polizei später. Offenbar hat es eine Anschlagsdrohung gegeben.

18.30 Uhr: Die sieben bei Aachen unter Terrorverdacht Festgenommenen werden freigelassen. „Wir können feststellen, dass wir keine Erkenntnis haben, dass die Personen mit dem Anschlag in Verbindung stehen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend.

18.21 Uhr: Vor dem Fußball-Länderspiel in Hannover hat die Polizei einen verdächtigen Gegenstand am Stadion entdeckt. Um was genau es sich handelt, wollte eine Sprecherin nicht sagen. Der Bereich wurde kurzfristig abgesperrt.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (l.)
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (l.) © Reuters | Yiannis Kourtoglou

18.12 Uhr: Deutschland lehnt auch nach der Pariser Anschlagserie eine Beteiligung an Luftangriffen gegen den IS weiterhin ab. Dies sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier. „Es macht keinen Sinn, dass jetzt zu den 16 Nationen, die Bereitschaft gezeigt haben, Luftangriffe in Syrien zu fliegen, eine 17., 18. oder 19. hinzukommt“, sagte der SPD-Politiker.

18.03 Uhr: Hinter den Anschlägen von Paris könnten nach den Worten des Vorsitzenden des Heimatschutz-Ausschusses des US-Repräsentantenhauses bis zu 20 Personen stecken. Es müsse davon ausgegangen werden, dass man es mit einer größeren Verschwörung zu tun habe, sagt Michael McCaul dem Sender CNN.

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17.50 Uhr: Die französischen Behörden fahnden Medienberichten zufolge nach einem zweiten flüchtigen Attentäter, der direkt in den Anschlag verwickelt sei.

17.42 Uhr: Den Fahndern in NRW ist nach den Worten von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere anders als erhofft kein "dicker Fisch" ins Netz gegangen. Die sieben Festnahmen stünden anscheinend nicht in direktem Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris, sagt de Maiziere.

17.34 Uhr: Der Bruder des flüchtigen Terrorverdächtigen Salah Abdeslam hat diesem geraten, sich den Behörden zu stellen. „Das Beste wäre, sich zu stellen, damit die Justiz diese ganze Geschichte aufklären kann“, sagte Mohamed Abdeslam dem französischen Sender BFMTV. Die Familie wisse nicht, wo sich der 26-Jährige derzeit befinde. „Meine Familie und ich verurteilen entschieden jede Form von Gewalt.“

17.16 Uhr: Die nicht verifizierte IS-Erklärung zu den Anschlägen von Paris soll von einem französischen Dschihadisten vorgelesen worden sein. Die Stimme in der im Internet aufgetauchten Botschaft gehöre sehr wahrscheinlich einem 35-jährigen Bekannten des islamistischen Attentäters Mohamed Merah, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise. Merah starb 2012 bei einem Polizeieinsatz. Er hatte zuvor im Großraum Toulouse insgesamt sieben Menschen erschossen, darunter an einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer. Der nun verdächtigte Franzose gehöre der radikalen islamistischen Szene an. Er sei im Juli 2009 zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, habe sich zuvor aber nach Syrien abgesetzt.

17.07 Uhr: Die Polizei hat in Alsdorf bei Aachen zwei weitere Männer in einem Mehrfamilienhaus festgenommen. Damit wurden insgesamt sieben Personen verhaftet (siehe Meldung um 15.08 Uhr). Derzeit werde ihre Identität geprüft. Nach ersten Erkenntnissen sei der gesuchte Salah Abdeslam aber nicht darunter.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz © dpa | Paul Zinken

16.54 Uhr: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hat Frankreich „uneingeschränkte Solidarität“ versprochen. „Es ist völlig klar, dass Frankreich uneingeschränkte Solidarität erwarten kann. Denn das war ein Angriff auf uns alle“, sagte Schulz der Bild-Zeitung. Einen Einsatz von Bodentruppen in Syrien schloss er aber aus.

16.32 Uhr: Die Polizei in Hessen hat in einer Schleierfahndung das Netz nach islamistischen Terrorverdächtigen ausgeworfen. Auf der Autobahn 5 zwischen Frankfurt und Kassel seien über Stunden hinweg „verdachtsunabhängige Kontrollen“ vorgenommen worden, sagte ein Sprecher. Zu den Ergebnissen machten Polizei und Innenministerium keine Angaben. Möglicherweise werde am Mittwoch eine Einsatz-Statistik vermeldet, teilte die Polizei mit.

16.16 Uhr: Das in Paris sichergestellte Auto (siehe Meldung um 12.21 Uhr) ist nach Angaben aus Polizeikreisen vom Terrorverdächtigen Salah Abdeslam gemietet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Der 26-jährige Franzose Abdeslam wurde von Belgien zur Fahndung ausgeschrieben. Er ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter von Paris.

16.02 Uhr: Der französische Staatschef François Hollande wird am 24. November nach Washington zu US-Präsident Barack Obama reisen. Zwei Tage später folgt eine Visite in Moskau, um sich mit Präsident Wladimir Putin zu treffen. Hollande will eine weltweite Koalition gegen die IS-Miliz bilden.

15.46 Uhr: Die russischen Streitkräfte sollen nach Anweisung von Präsident Wladimir Putin bei der Bombardierung mutmaßlicher IS-Ziele in Syrien mit Frankreich als Verbündete zusammenarbeiten. Dafür sollte ein gemeinsamer Plan mit der französischen Marine ausgearbeitet werden.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann © dpa | Andreas Gebert

15.30 Uhr: Bayern will seine Grenzkontrollen verstärken. „Wir werden daher die Schleierfahndung in Bayern massiv ausbauen und in Grenznähe sowie auf Bundesstraßen deutlich mehr kontrollieren“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

15.19 Uhr: Charlie Hebdo setzt dem Terror Lebensfreude entgegen: Auf der neuen Titelseite des Pariser Satiremagazins steht auf dem rot unterlegten Titel: „Sie haben die Waffen“. „Wir scheißen auf sie, wir haben den Champagner!“ Auf dem Cover ist ein Mann zu sehen, der ein Glas Champagner trinkt. Aus seinem von Kugeln durchlöcherten Körper strömt der Alkohol.

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15.08 Uhr: Spezialkräfte der deutschen Polizei haben zwei weitere Personen festgenommen. Sie seien in Alsdorf bei Aachen gefasst worden. Eine Augenzeugin berichtete, dass Spezialkräfte der Polizei mit Sturmmasken und Maschinenpistolen eine Straße im Alsdorfer Stadtteil Schaufenberg vorübergehend abgesperrt hätten. Angeblich befindet sich dort die Wohnung der drei Personen, die am Vormittag nach dem Verlassen des örtlichen Jobcenters festgenommen worden waren (siehe Meldung um 13.14 Uhr).

14.56 Uhr: Der in Paris gefundene syrischer Pass könnte zu einem vor Monaten getöten Mann gehören, der für die Regierung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad kämpfte. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise.

14.43 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Attentäter von Paris als "menschenverachtende und gottlose Terroristen" bezeichnet. "Die Taten sind Taten gegen die Menschlichkeit", sagte Merkel anlässlich eines Integrationsgipfels im Kanzleramt. Die Anschläge richteten sich auch gegen ein Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Religionen. Daher müsse man für die eigenen Werte eintreten und auch anderen vorzuleben. "Freiheit ist stärker als Hass und Terror."

US-Außenminister John Kerry
US-Außenminister John Kerry © dpa | Michael Reynolds

14.31 Uhr: Die USA beteiligen sich nach den Worten von Außenminister John Kerry an dem Militäreinsatz der Türkei zur Abriegelung der noch offenen 98 Kilometer Grenze des Landes zu Syrien. 75 Prozent der Grenze im Norden Syriens seien bereits abgeriegelt, sagt Kerry.

14.20 Uhr: Vor dem Fußball-Länderspiel in Hannover hat die Polizei ihre Präsenz mit bewaffneten Einsatzkräften im Stadtgebiet erhöht. Vom frühen Nachmittag an würden dann alle Polizisten im Einsatz sein, sagte eine Sprecherin. Zur genauen Anzahl oder den Einsatzorten will die Behörde aber aus taktischen Gründen keine Aussagen machen.

14.17 Uhr: Belgien setzt noch mehr Soldaten zur Unterstützung der Polizei ein. Zu den bislang patrouillierenden 220 Soldaten kämen 300 hinzu, erklärt die Regierung.

Großbritanniens Regierungschef David Cameron
Großbritanniens Regierungschef David Cameron © dpa | Andy Rain

14.11 Uhr: Großbritanniens Ministerpräsident David Cameron kündigt eine umfassende Strategie für das weitere Vorgehen gegen den IS in Syrien an. Darin werde er dem Parlament auch begründen, warum er für die Beteiligung an Luftangriffen in Syrien sei, sagt Cameron.

14:00 Uhr: Kabarettist Gerd Dudenhöffer hat seinen Auftritt am Abend in der Frankfurter Alten Oper abgesagt. Auch die geplanten Veranstaltungen in Mannheim (18.11.), Denzlingen (19.11.) und Nagold (20.11.) in Baden-Württemberg fallen aus. „Ich glaube nicht, dass Satire im Moment etwas erreicht. Zumal ich in meinem aktuellen Programm auch die Themen Terror und Islam sehr intensiv satirisch behandele“, sagte er am Dienstag laut Mitteilung. Die Veranstaltungen sollen nachgeholt werden.

13:14 Uhr: Die Polizei hat in Alsdorf bei Aachen drei Verdächtige festgenommen. „Wir haben Hinweise bekommen, dass sich einer der Gesuchten im Zusammenhang mit Paris möglicherweise in unserem Bereich aufhält“, teilte ein Sprecher mit. Ein Spezialeinsatzkommando habe zwei Frauen und einen Mann festgenommen - zu den Umständen wurden keine Angaben gemacht. "Es sind ausländische Staatsbürger", sagte Polizeisprecher Werner Schneider dem Sender ntv. Weitere Details zu den Identitäten könne er aber noch nicht nennen, die Vernehmungen liefen.

12:21 Uhr: Die Pariser Polizei hat ein Auto sichergestellt, das möglicherweise bei der Vorbereitung der Terroranschläge vom Freitag genutzt wurde. Der schwarze Renault Clio löste einen Einsatz am Platz Albert Kahn im 18. Stadtbezirk (Arrondissement) von Paris aus, wie französische Medien berichteten. Die Polizei selbst äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Der Wagen könnte „zur Vorbereitung der Attentate gedient haben“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Polizeikreisen. Er sei im Vorfeld der Anschläge auf der Autobahn 1 gesichtet worden, die Paris mit Belgien verbindet. Weitere Untersuchungen seien aber nötig. Der Wagen wurde auch auf Sprengstoff untersucht.

12:17 Uhr: Die belgische Polizei hat die Namen der zwei verhafteten Terrorverdächtigen bekanntgegeben. Es handelt sich um zwei Belgier aus dem als Islamistenhochburg bekannten Brüsseler Stadtteil Molenbeek, Mohammed Amri (27 Jahre alt) und Hamza Attouh (21 Jahre). Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

11:35 Uhr: Auch Russland fliegt nach französischen Angaben Angriffe auf die IS-Hochburg Rakka in Syrien. Der russische Geheimdienst FSB hatte zuvor erklärt, das im Oktober über der Sinai-Halbinsel abgestürzte Passagierflugzeug sei von einer Bombe zerrissen worden. Der IS hatte sich dazu bekannt.

11:19 Uhr: Alle EU-Partner haben Frankreich einstimmig ihren Beistand zugesagt. Dies erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini während eine Treffens der Verteidigungsminister der Gemeinschaft am Dienstag in Brüssel. Welche Gestalt diese Hilfe annehmen wird, würden die Länder bilateral mit Frankreich klären.

11:00 Uhr: Trotz stärkerer Bewaffnung haben viele Polizisten bei ihrem Einsatz rund um das Fußball-Länderspiel in Hannover nach Angaben des Vize-Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Dietmar Schilff, ein „Bauchgrummeln“. „Generell wird durch die Maschinenpistolen aber natürlich das subjektive Sicherheitsgefühl erhöht - sowohl bei den Polizisten als auch bei den Bürgern“, sagte Schilff. Alle Polizisten seien ausgebildet im Umgang mit den automatischen Waffen.

Am Montag hatte Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe angekündigt, dass das Einsatzkonzept für das Fußballspiel am Dienstagabend zwischen Deutschland und den Niederlanden (20.45 Uhr/ZDF) neben einem besonders hohen Kontingent an Einsatzkräften auch deren Ausstattung mit Maschinenpistolen vorsieht. Der Polizeieinsatz betrifft das gesamte Stadtgebiet und die umliegende Region Hannover. Bis zum Nachmittag sollen die Einsatzkräfte flächendeckend im Einsatz sein.

10:25 Uhr: Nach den Terroranschlägen von Paris bittet Frankreich erstmals in der EU-Geschichte auf Basis der Verträge um Hilfe der übrigen Mitgliedstaaten. Grundlage ist Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrags, der im Fall eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet gilt. Das offizielle Gesuch bestätigten Diplomaten am Dienstag in Brüssel.

10:12 Uhr: Reisende in Belgien müssen wegen verstärkter Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen mehr Zeit einplanen. Der Hintergrund sind erhöhte Sicherheitsmaßnahmen nach den Anschlägen von Paris, erklärt das Auswärtige Amt in seinem aktualisierten Reisehinweis für Belgien. Die Behörde rät, im öffentlichen Raum besonders wachsam zu sein und den Anweisungen der belgischen Sicherheitskräfte zu folgen.

09:50 Uhr: Nach den Anschlägen von Paris haben mehrere führende Republikaner eine härtere Gangart gegen die radikale Miliz Islamischer Staat (IS) gefordert. Über Syrien müsse eine Flugverbotszone eingerichtet werden, sagte etwa der Präsidentschaftsbewerber Jeb Bush. Außerdem sollten mehr US-Soldaten in das irakische Militär eingebunden und kurdische Perschmerga-Truppen stärker ausgebildet werden, forderte der Ex-Gouverneur und Bruder des früheren Präsidenten George W. Bush. Milliardär Donald Trump sagte, sollte er Präsident werden, würde er die Schließung von Moscheen in den USA erwägen, um eine Radikalisierung von Muslimen zu verhindern.

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09:40 Uhr: Deutschland will Frankreich nach den Anschlägen von Paris umfassende Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus leisten. „Wir werden sehr genau hinhören, was Frankreich uns zu sagen hat, und aufmerksam auch analysieren, worum Frankreich uns bittet“, sagte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Dienstag vor einem Treffen mit EU-Amtskollegen in Brüssel. „Selbstverständlich ist, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, um Hilfe und Unterstützung zu leisten.“

08:45 Uhr: Frankreich wird nach Worten von Regierungschef Manuel Valls wegen steigender Ausgaben für die nationale Sicherheit das EU-Ziel für das Staatsdefizit verfehlen. Man werde die Vorgaben auf keinen Fall einhalten, da man nicht an anderer Stelle sparen werde, sagte Valls am Dienstag dem Radiosender France Inter. Die EU und die EU-Kommission müssten verstehen, dass "dies ein Kampf ist, der Frankreich betrifft und auch Europa", betonte Valls mit Blick auf das Vorgehen gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS).

08:25 Uhr: Die französische Polizei hat in der Nacht zum Dienstag 128 Razzien durchgeführt. Die Polizei komme bei ihren Ermittlungen gegen die Hintermänner der Pariser Anschläge rasch voran, sagt Innenminister Bernard Cazeneuve dem Radiosender "France Info". Details nennt er nicht.

08:19 Uhr: Ziele der Angriffe seien eine Kommandozentrale und ein Ausbildungszentrum für Dschihadisten gewesen, sagte ein Militärsprecher am Dienstag. An dem Angriff waren seinen Angaben zufolge zehn Kampfjets beteiligt, die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Jordanien starteten.

07:15 Uhr: Die französische Luftwaffe hat in der Nacht neue Angriffe gegen die von der Extremistenmiliz IS kontrollierte syrische Stadt Rakka geflogen. Das teilt das französische Militärkommando mit.

06:30 Uhr: Die belgische Regierung hat am späten Montagabend das Länderspiel zwischen der belgischen Fußball-Nationalmannschaft und Europameister Spanien aus Sicherheitsgründen abgesagt. Das Spiel sollte am Dienstag um 20.45 Uhr im König-Baudouin-Stadion in Brüssel stattfinden. Ein Ersatztermin wurde zunächst nicht genannt.

Belgien hatte am Montag nach den Terroranschlägen von Paris die Sicherheitsstufe von Niveau zwei auf drei erhöht. Der Grund war, dass einer der aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek stammenden Täter von Paris nach wie vor in Belgien vermutet wird. Die Polizei fürchtete zudem die Gefahr eines Anschlags auch beim Spiel in Brüssel. Das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden soll am Abend wie geplant in Hannover stattfinden.

06:22 Uhr: Der britische Premierminister David Cameron will die militärischen Spezialkräfte mit Milliarden-Investitionen im Anti-Terror-Kampf stärken. Innerhalb der nächsten fünf Jahr sollen zusätzlich zwei Milliarden Pfund (2,8 Milliarden Euro) investiert werden, kündigte Cameron am Montagabend in London an. Das Geld solle nach Informationen britischer Medien für Waffen, Ausrüstung sowie für vermutlich auch für Hubschrauber und Drohnen ausgegeben werden.