Libyen will ein mit Hilfsgütern beladenes Schiff durch die israelische Seeblockade zu den Palästinensern im Gazastreifen schicken.

Athen/Tripolis. Libyen will ein Schiff mit Hilfsgütern zu den Palästinensern im Gazastreifen schicken. Der unter moldawischer Flagge fahrende Frachter „Amalthea“ soll am Sonnabend vom griechischen Hafen Lavrion aus starten, wie es bei der griechischen Küstenwache hieß. Lavrion liegt etwa 70 Kilometer östlich von Athen.

Zunächst hatte ein Sprecher der libyschen Botschaft gesagt, das Schiff sei die unter lettischer Flagge fahrende „Hope“.

Wie es aus Kreisen der Küstenwache in Lavrion weiter hieß, sind an Bord des Frachters rund 30 Menschen – in der Mehrheit Libyer. „Wir werden wahrscheinlich morgen (Sonnabend) abfahren,“ sagte ein Besatzungsmitglied.

Das Schiff fahre im Auftrag der libyschen Hilfsorganisation „Gaddafi International Charity and Development Foundation Association“, sagte der Botschaftssprecher. Die Organisation wird von Saif al-Islam al-Gaddafi, einem Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi, geleitet.

Nach Informationen der Nachrichten-Website Oaelibya, die zu einem Medienkonzern des Gaddafi-Sohnes gehört, hat das Schiff 2000 Tonnen Medikamente und andere Hilfsgüter geladen.

Ende Mai hatte eine internationale Gaza-„Solidaritätsflotte“ erfolglos versucht, die von Israel verhängte Seeblockade vor dem Gazastreifen zu brechen. Bei der Erstürmung des türkischen Schiffes „Mavi Marmara“ durch die israelische Marine wurden neun Menschen getötet. Der tödliche Zwischenfall war in vielen Ländern scharf kritisiert worden. Israel hatte die Blockade des von der radikalen Hamas-Bewegung kontrollierten Gazastreifens daraufhin etwas gelockert.