Al-Qaidas Aiman al-Sawahiri lobt im Internet die Attentäter des 11. September. Die Terroristen müssten Wege finden, den Westen zu überlisten.

Washington. Neuneinhalb Jahre nach den Anschlägen vom 11. September hat der Vizechef des Terrornetzwerks al-Qaida, Aiman al-Sawahiri, zu neuen Anschlägen gegen den Westen aufgerufen. Nach Angaben des auf islamistische Websites spezialisierten US-Unternehmens Site tauchte am Donnerstag (Ortszeit) eine 35 Minuten lange Botschaft von al-Sawahiri im Internet auf. Dabei handele es sich um ein Video, in dem nur ein Standbild der Nummer zwei von al-Qaida zu sehen sei. Al-Sawahiri halte in der Botschaft eine Rede. Site zitierte den Vizechef des Terrornetzwerks mit den Worten: „Wenn wir nicht in der Lage sind, gleichwertige Waffen wie die Kreuzfahrer des Westens zu produzieren, können wir ihre komplexen wirtschaftlichen und industriellen Systeme sabotieren und ihre Macht vernichten, bis sie fliehend davonrennen.“

Al-Sawahiri beschwert sich den Angaben zufolge darüber, dass die muslimische Welt bei Technologie und Waffentechnik hinter dem Westen hinterherhinke. Die heiligen Krieger müssten bei der Anschlagsplanung deshalb „neue Wege finden, die dem Westen nie in den Sinn kämen“. Als Beispiel nannte er dafür wie beim 11. September den Einsatz von Linienflugzeugen als „mächtige Waffen“. Von al-Sawahiri war zuletzt vor einer Woche eine Botschaft im Internet aufgetaucht.

Der libysche Diktator Muammar al-Gaddafi hatte in seiner wirren Audio-Botschaft vom Donnerstag auch Osama bin Laden als Quelle des Aufstandes und Terrors in Libyen ausgemacht. Außerdem warf Gaddafi den Demonstranten vor, sie stünden unter Drogen. Das ist ein alter Vorwurf, der sich an den Westen richtet und bedeutet, die Drogen seien ins Land gebracht worden, um die Bevölkerung im Sinne der USA gegen Gaddafi aufzuwiegeln.