Einem Medienbericht zufolge befindet sich ein Terrorkommando der al-Qaida auf dem Weg nach Deutschland, das Terroranschläge plane.

Berlin. Einem Magazinbericht zufolge sollen sich die Hinweise darauf verdichten, dass Deutschland möglicherweise vor Anschlägen steht. Dem Bericht zufolge sollen die US-Sicherheitsbehörden die Bundesregierung Anfang der Woche gewarnt haben, dass sich ein vierköpfiges Terrorkommando auf dem Weg nach Deutschland befindet. Dies berichtet das Magazin "Focus" am Wochenende.

Die Terrorgruppe soll aus zwei Indern und zwei Pakistanern bestehen. Die vier Personen seien in zentralasiatischen Lagern ausgebildet worden und planten im Auftrag der Extremistenorganisation Al-Kaida noch im November einen Anschlag in der Bundesrepublik. al-Qaida plane laut „Focus“, der sich auf ein vertrauliches Papier des Bundeskriminalamts (BKA) bezieht, nachhaltig "Anschläge sowohl auf Deutschland und europäische Länder als auch auf die USA“.

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere ließ über einen Sprecher in Berlin erklären, dass der Minister nicht ohne Grund vor wenigen Wochen erstmals öffentlich darauf hingewiesen habe, "dass es ernstzunehmende Hinweise auf Anschläge in Europa und den USA gibt“. Dabei seien die Einschätzungen der Sicherheitsbehörden die Grundlage der Annahmen. Dass die Gefährdung durch den internationalen Terrorismus existiere, sagte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir können sie nicht wegreden, aber genauso wenig dürfen wir deshalb in Angst verfallen“, sagte sie der "Welt am Sonntag“.

Der Sprecher wollte allerdings den "Focus“-Bericht, wonach Terroraktionen "ernsthaft naheliegend“ sind, nicht kommentieren. Es ist von einer "intensivierten Gefährdung" für Deutschland auszugehen, zitierte das Magazin aus dem BKA-Papier. Diese könne sich jederzeit in Form von Anschlägen unterschiedlicher Dimension und Intensität realisieren. Zu den Angriffszielen zählten „Örtlichkeiten mit hohem Symbolwert oder infrastruktureller Bedeutung“ sowie Orte mit „typischen westlichen Lebensgewohnheiten“, wie etwa Einkaufs- und Vergnügungszentren. Das BKA war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Flüge aus Jemen wieder eingeschränkt erlaubt

Der Sprecher des Innenministeriums unterstrich, die Sicherheitsbehörden stünden national und international im ständigen Austausch und kooperierten sehr eng. Eine mögliche Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen sei Gegenstand laufender Überprüfungen. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) forderte elektronische Fußfesseln, um islamistische Gefährder zu überwachen.

Die Entdeckung zweier aus dem Jemen per Luftfracht verschickter Paketbomben vor zwei Wochen hat eine neue Sicherheitsdebatte ausgelöst. Die Bundesregierung hatte ein Flugverbot für alle Maschinen aus dem Jemen verhängt, das am Freitag wieder gelockert wurde. Seither dürfen wieder Passagiermaschinen in Deutschland landen, allerdings dürfen sie keine Fracht oder Post befördern. Frachtflüge aus dem Jemen bleiben verboten.