Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Air Berlin reagiert - nach Monaten

Sie sollten anschließend allein wieder zurückfliegen, von Hamburg nach Klagenfurt. Wir hatten insgesamt 50 Euro Servicegebühr für die Begleitung der Minderjährigen durch das Flugpersonal bezahlt. Der Elfjährige leidet unter einem Downsyndrom, das ist eine angeborene Störung der geistigen und körperlichen Entwicklung durch verändertes Erbmaterial. Nach dem Erhalt der Bordkarten war trotz entsprechenden Hinweises kein extra Flugbegleiter für die Kinder da. Sie mussten allein durch das Gate und ins Flugzeug gehen. Auch nach der Landung bis zur Gepäckabholung in Klagenfurt wurden sie nicht durch Flugpersonal begleitet. Sie gingen allein raus, die Eltern holten sie ab. Der 13-Jährige musste sich die ganze Zeit um seinen kleinen Bruder selbst kümmern. Wir haben uns natürlich große Sorgen gemacht. Es ist unverantwortlich, dass sich kein Mitarbeiter der Airline speziell um die Kinder gekümmert hat, denn dafür hatten wir ja bezahlt. Aber glücklicherweise ging alles gut. Danach wollten wir wenigstens die 50 Euro Servicegebühr zurück, die wir für die nicht erfolgte Betreuung bezahlt hatten, doch seit knapp einem Dreivierteljahr haben wir keine Reaktion."

Warum in dem geschilderten Fall die bezahlte Sonderbetreuung der Kinder durch das Personal ausfiel, das verrät Air Berlin nicht, denn "über die Prüfung interner Vorgänge machen wir keine Angaben", sagt deren Sprecherin Sabine Teller. Nur so viel teilt sie mit: "Das Schreiben ist uns Anlass, den Vorgang intern zu prüfen. Um weitere zeitliche Verzögerungen gegenüber den Kunden zu vermeiden, haben wir jetzt die Rückerstattung der Servicegebühr angewiesen. Außerdem wurde der Familie ein Reisegutschein in Höhe von 50 Euro übersandt. Wir möchten uns ausdrücklich für die entstandenen Unannehmlichkeiten und die lange Fallbearbeitung entschuldigen."

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