Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. An den ersten Donnerstagen im Monat lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen. Am jeweils letzten Donnerstag dokumentiert er den "Fall des Monats" mit Ergebnis.

Fall 1: Radzubehör weg, Kurier zahlt

Dorli L. aus Hamburg fuhr mit der Deutschen Bahn (DB) nach Thüringen. Sie war dort sechs Wochen in der Reha. Kaum angekommen, hatte sie Ärger mit dem Hermes DB-Kuriergepäckservice. Sie schreibt: "Ich hatte mein Fahrrad mit dem Service versandt. Es kam beschädigt an, auch fehlte die von mir bezahlte Verpackung. Ich ließ es in Thüringen reparieren. Nach Ende der Reha gab ich es mit dem Service wieder nach Hamburg auf. Dort angekommen stellte ich fest, dass nunmehr die Packtasche mit Inhalt (Schloss und Pumpe) fehlte. Welcher Ersatz steht mir zu?"

Martin Frommhold, Sprecher der Hermes Europe GmbH, sagt: "Die Kundin hat einen Gesamtbeitrag von 140,74 Euro gefordert. Unsererseits wurden nach Prüfung des Schadensfalls 47,85 Euro erstattet, und zwar für die Reparatur sowie die Fahrradverpackung. Laut unserer AGB dürfen keine Gegenstände außen am Reisegepäck befestigt werden. Das gilt auch für Gepäcktaschen oder andere am Fahrrad fixierte Teile. Die Kundin hat sich zwar nicht an unsere Transportvorgaben gehalten, allerdings hätte sie bei Abholung des Rades gegebenenfalls noch mal auf diese hingewiesen werden können. Aus Kulanz zahlen wir ihr daher weitere 50 Euro."

Die Leserin ist glücklich und sagt: Danke!

Fall 2: Adressen weitergegeben

Helga S. aus Bramfeld, 66, gelernte Physiklaborantin und nun im Ruhestand, schreibt: "Mein Vater ist in Oldenburg verstorben. Ich stellte einen Nachsendeauftrag bei der Deutschen Post wegen Todesfalles mit dem Namen meines Vaters an meine Anschrift. Damit begann das Übel. Seitdem kommen Werbebriefe mit dem Namen meines Vaters auch direkt an meine Anschrift. Die Post hat meine Adresse vom Nachsendeauftrag weitergegeben, das ärgert mich maßlos."

Dazu sagt Martin Grundler, Sprecher der Deutschen Post in Hamburg: "Bei der Erteilung Ihres Nachsendeauftrages wurde die Einwilligungsklausel bezüglich der Weitergabe der neuen Anschrift nicht gestrichen. Daher war unser Verhalten datenrechtlich völlig korrekt. Nun haben wir auf Ihren Wunsch die Weitergabe der Adresse ausgeschlossen."

Fazit: Auch Kleingedrucktes lesen!

Fall 3: Drucker kaputt, Funkstille

Rentner Wolfgang R. hat Probleme mit seinem Drucker von Hewlett Packard (HP). Er schreibt: "Ich bekam auf dem Display eine Fehlermeldung. Also habe ich HP allgemein angeschrieben, dort bekam ich die Mitteilung, mein Gerät sei außerhalb der Garantiezeit. Ich habe dann den HP Technical Support mindestens dreimal angeschrieben und die Fehlermeldung angegeben, ohne dass ich eine Antwort bekommen hätte." Ein Sprecher von HP verweist auf die Firmen-Homepage, dort gebe es ein vielfältiges Hilfsangebot.

"Natürlich verstehen wir den Ärger des Kunden. Auf unserer Homepage steht aber neben Online- und E-Mail-Kontakt auch ein Telefon-Kontakt mit einem unserer Servicemitarbeiter, der auch nach Ablauf der Garantiezeit hilft, auf Wunsch einen Kostenvoranschlag erstellt."

Eine Standard-Antwort, die nicht erklärt, warum man ihm nicht mehr geantwortet hat!

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.