Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. An den ersten Donnerstagen im Monat lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen. Am jeweils letzten Donnerstag dokumentiert er den "Fall des Monats" mit Ergebnis.

Fall 1: Gefahr durch Kopfsteinpflaster

Kläre Buthmann, 85, ist Seniorin und äußerst aktiv. Mit rund 60 Bewohnern aus zwei Häusern von "Betreutes Wohnen" kämpft die gelernte Buchhändlerin jetzt dafür, dass ein Teil des Hübbeswegs in Hamm modernisiert wird. Dort befinden sich die Seniorendomizile.

"Der Straßenbelag ist historisches Pflaster, diese unregelmäßigen Dorfpflastersteine mit großen Zwischenräumen sind eine gefährliche Stolperfalle. Einige der Senioren sind dort schon gestürzt und haben sich verletzt. Auch Rollstuhlfahrer bleiben dort bisweilen stecken. Wir leiden sehr darunter, auch unter dem Lärm, wenn Lastwagen dort fahren. Historischen Wert als Denkmal hat die kleine Straße in Hamm wohl kaum. Wenn man sie mit Asphalt überziehen würde, wären wir hier endlich sicher."

Lars Schmidt, Sprecher des Bezirks Hamburg-Mitte: "Die Problematik, die uns jetzt geschildert wurde, war uns bisher nicht bekannt. Beschwerden haben wir nicht gehört. Generell ist es so, dass nicht automatisch gleich alle Kopfsteinpflasterstraßen modernisiert werden können, denn es ist ja auch ein Zeugnis aus vergangenen Jahren. Die Politik hat sich mit dieser Straße einfach noch nicht beschäftigt, ist also damit noch nicht befasst."

Wenn dort Menschen stürzen und sich verletzen, müssen die Bezirkspolitiker den Fall prüfen. Es muss gehandelt werden, und zwar schnell!

Fall 2: Kontoauszüge mit Verspätung

Hans Murphy, 88, einst Chef des Hapag-Lloyd-Reisebüros am Jungfernstieg, hat sich über Kontoauszüge von der Postbank geärgert. Genauer gesagt darüber, dass er seine wöchentliche Übersicht (sogenannter Finanzstatus) erst mit einigen Tagen Verspätung erhält. "Manchmal erst am Donnerstag der jeweils nächsten Woche, im Multimediazeitalter eine nicht hinnehmbare Zumutung", sagt er.

Uta Schaller von der Postbank-Zentrale in Bonn sagt: "Der wöchentliche Finanzstatus wird am Freitag erstellt. Es werden dadurch die Umsätze von Montag bis Freitag einer Woche komplett auf einem Finanzstatus ausgewiesen. Die Kunden erhalten damit eine übersichtlichere Darstellung ihrer Umsätze. Der Druck und Versand des wöchentlichen Finanzstatus erfolgt immer am darauffolgenden Montag, sodass er am Dienstag oder Mittwoch beim Kunden ist. In den vergangenen Monaten wurde der Finanzstatus leider teilweise verzögert versendet. Der Grund hierfür war ein technisches Problem beim Versand. Dieses Problem ist behoben. Wir bedauern die Verspätung."

Fall 3: Geld verschickt, 40 Euro weg!

Günther Debus, 69, schreibt: "Ich wollte meinen beiden Nichten, 9 und 12 Jahre, eine kleine Überraschung machen. Per Einschreibebrief verschickte ich für sie 40 Euro. Der Brief kam bei ihnen beschädigt an, aufgerissen und ohne das Geld. Auf Nachfrage bei dem Postamt in Glinde, wo ich den Brief aufgegeben hatte, gab man mir die Antwort, dass Geld in einem Einschreibebrief nicht versichert sei und dass so etwas immer wieder mal vorkomme. Muss ich mich damit zufriedengeben?"

Martin Grundler, Sprecher der Post in Hamburg und Norddeutschland: "Der Verlust ist sehr bedauerlich. Leider kommt es immer wieder vor, dass Kunden Bargeld per Post verschicken. Ganz wichtig ist hier der Hinweis, dass es laut AGB nicht erlaubt ist, Bargeld in gewöhnlichen Briefsendungen oder Einschreiben zu verschicken. Die Post haftet im Fall des Verlusts nicht."

Also, lieber Geld z. B. überweisen!

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.