Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. An den ersten Donnerstagen im Monat lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen. Am jeweils letzten Donnerstag dokumentiert er den "Fall des Monats" mit Ergebnis.

Fall 1: Rentenscheck eingelöst

Dietlinde H. aus Poppenbüttel hatte 30 Jahre in Großbritannien gearbeitet, jetzt ist die 71-Jährige für ein Jahr nach Hamburg zurückgekehrt - und wartet seit mehreren Wochen auf das Geld von ihrem Rentenscheck. Die Rentnerin bekommt vom zuständigen Rentenservice der Deutschen Post monatlich ihre deutsche Rente von 500 Euro per Scheck, noch ausgestellt auf britische Pfund (437,87).

"Ich habe den Scheck in Sasel bei der Sparkasse Holstein eingereicht. Wo ist das Geld?"

Dazu sagt Björn Lüth von der Kommunikationsabteilung der Sparkasse Holstein: "Die Gutschrift erfolgt erst nach Eingang des Gegenwertes aus dem Ausland. Es gab leider einige Verzögerungen, jetzt ist das Geld überwiesen."

Geld da, Rentnerin glücklich.

Fall 2: Endlich Pachtvertrag!

Angela K., 55, möchte von der Stadt ein kleines Wiesengrundstück in Neuengamme pachten. Sie schreibt dem Leserbotschafter: "Seit zweieinhalb Jahren gab es diverse E-Mail-Korrespondenz, Telefonate mit wechselnden Sachbearbeitern, ich wurde immer wieder vertröstet. Bis heute."

Dazu Daniel Stricker, Sprecher des zuständigen Finanzamtes: "Seit Juli 2008 gab es im Immobilienmanagement der Finanzbehörde zwei Bewerber für diese Fläche. Leider wurde nicht gleich im Juli 2008 entschieden, wer die Fläche mieten kann. Da sich der weitere Bewerber jetzt nicht mehr gemeldet hat, wird sich meine Kollegin nun mit Frau K. in Verbindung setzen."

Ist geschehen, Vertrag sicher.

Fall 3: Zu viel Fahrgeld gezahlt

Unternehmer Bernd Sievering, 59, ist sauer: Zweimal mussten seine Mitarbeiter im Bus der Linie 6 (Mundsburg) falsche, überhöhte Tarife bezahlen, "insgesamt 80 Cent zu viel", sagt er. "Die Fahrer wurden von unseren Mitarbeitern auf die niedrigeren Preise im Internet hingewiesen, trotzdem verlangten sie einen höheren Preis."

Maja Weihgold, Vize-Pressesprecherin der Hochbahn, sagt: "Ein Ausnahmefall. Wir haben sofort reagiert und die Kollegen erneut in Sachen Tarifkunde geschult. Die 80 Cent wurden selbstverständlich erstattet." Nachschulung ist hier auf jeden Fall gut, sonst hat der Kunde das Nachsehen.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.