Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Witwe fand zufällig Unfallversicherung

Arzthelferin Maria N., 58, aus Lurup schrieb einen bewegenden Brief an den Leserbotschafter - darin schilderte sie ihre Sorgen wegen einer Unfallversicherung nach dem Tod ihres Mannes: "Im Januar 2000 kam mein Mann nach einer Betriebsfeier auf dem Feuerschiff im Hamburger Hafen nicht mehr nach Hause. Er galt zunächst als vermisst. Nach acht Wochen wurde er tot in der Elbe gefunden. Wir hatten große finanzielle Probleme. Bei unserer Bank sperrte ich zunächst seine Konten. Im Sommer 2011 fand ich beim Aufräumen einen Rahmenvertrag mit der Bank von 1999 mit verschiedenen Serviceleistungen. Darin war auch eine Unfallversicherung in Höhe von umgerechnet rund 10 000 Euro enthalten, die wir damals abgeschlossen hatten. Dies war mir beim Tod meines Mannes nicht mehr bewusst gewesen. Bei Abwicklung der Konten hatte mich auch niemand von der Bank, die ich damals um finanzielle Beratung bat, darauf hingewiesen, was ich eigentlich als Stammkunde erwartet hätte. Als ich jetzt bei der Bank nachfragte, wurde ich abgewiesen. Vielleicht gibt es noch ein Lösung im Sinne der Gerechtigkeit."

Der Leserbotschafter trägt den Fall der Bank vor. Der Anspruch war in diesem Fall gemäß den Vertragsbedingungen drei Jahre nach dem Eintritt des Versicherungsfalles erloschen. Aber: Die Bank prüft den Fall noch mal. Sie bittet zunächst um Aussagen von Zeugen, beziehungsweise um den Nachweis, dass es sich tatsächlich um einen Unfall handelte. Zeugen gibt es nicht, aber einen Bericht der Polizei, der eindeutig von einem Unfall ausgeht. Der stellvertretende Sprecher des Geldinstituts: "Da das tragische Unglück schon mehr als zehn Jahre zurückliegt, war uns eine Überprüfung des Sachverhalts leider nur sehr eingeschränkt möglich. Wir haben deshalb mit unserer langjährigen Kundin zusätzlich ein ausführliches persönliches Gespräch geführt. Und wir möchten ihr gerne helfen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, ihr aus Kulanz 5000 Euro als Unterstützung zur Verfügung zu stellen."

Gerechtigkeit nach zwölf Jahren!

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.