Senatssprecherin Kristin Breuer bestätigt dem Abendblatt, dass es ein Gespräch zwischen von Beust und Böhr gegeben habe.

Hamburg. Hat Bürgermeister Ole von Beust (CDU) seinen Parteifreund Carsten Frigge, den heutigen Finanzsenator, 2005 dem damaligen rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktionschef und Spitzenkandidaten Christoph Böhr als Berater empfohlen? Senatssprecherin Kristin Breuer bestätigte dem Abendblatt, dass es "am Rande einer Parteiveranstaltung" ein Gespräch zwischen von Beust und Böhr gegeben habe.

Dabei habe sich der CDU-Politiker aus Rheinland-Pfalz nach Frigge erkundigt. Von Beust habe sich positiv über den Mann geäußert, den er seit den Zeiten bei der Jungen Union kennt. "Als Empfehlung ist das aber nicht zu sehen", betonte Breuer. Derartige Vermittlungen gehörten auch nicht zu den Aufgaben des Bürgermeisters.

In der vergangenen Woche hatte die Staatsanwaltschaft Mainz die Wohnung Frigges im Stadtteil Rotherbaum sowie die Geschäftsräume der Düsseldorfer Beratungsfirma C 4 Consulting durchsucht, deren Chef Frigge 2005 war und die ihm heute noch zur Hälfte gehört. Die Anklagebehörde ermittelt gegen den Senator wegen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue.

Frigges C 4 hatte von der CDU-Landtagsfraktion 385 918, 40 Euro für Beratungen im Jahr 2005 kassiert. Möglicherweise diente Frigges Engagement vor allem Böhrs Wahlkampf. Das wäre illegale Parteienfinanzierung. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass die Summe das Honorar für rund 50 Arbeitstage gewesen sei. Das würde bedeuten, dass Frigge den erstaunlich hohen Tagessatz von etwa 7500 Euro erhalten hätte.